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Was ist ein schwimmender Estrich?

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein schwimmender Estrich

Ein schwimmender Estrich ist eine Estrichkonstruktion, bei der die Estrichplatte keinen direkten Kontakt zu anderen Bauteilen hat. Als Trennung zu Boden, Wänden sowie durch die Geschossdecke führenden Rohrleitungen und Schächten dienen Dämmschichten, weshalb schwimmender Estrich auch als Estrich auf Dämmschicht bezeichnet wird.

Die Loslösung von den anderen Bauteilen durch Dämmschichten sorgt für eine bessere Wärme- und Trittschalldämmung, da Schall- und Wärmebrücken verhindert werden. Voraussetzung für die bessere Trittschalldämmung: Auch der Bodenbelag, der auf den Estrich kommt, muss durch eine Dämmung von den aufgehenden Bauteilen getrennt sein. Ansonsten überträgt sich der Trittschall über die aufgehenden Bauteile doch im Gebäude.

Nassestriche, Fließestriche und Trockenestriche können als schwimmende Estriche ausgeführt werden.

Gut zu wissen Eine Sonderform von schwimmenden Estrichen sind Heizestriche, die mit Heizelementen für die Raumheizung versehen sind.

Schwimmende Estriche werden häufig im Wohnungsbau, in öffentlichen Gebäuden und im Verwaltungsbau eingesetzt.

Warum heißt es schwimmender Estrich?

Der schwimmende Estrich heißt schwimmender Estrich, weil er von allen anderen Bauteilen losgelöst und somit vertikal und horizontal beweglich ist – sozusagen schwimmt.

Wie ist ein schwimmender Estrich aufgebaut?

Ein typischer schwimmender Estrich ist im Querschnitt wie folgt aufgebaut – von unten nach oben betrachtet:

  1. Untergrund (Rohdecke)
  2. Sperrschicht (Abdichtung sofern notwendig)
  3. Dämmschicht (je nach Bedarf eine oder zwei Schichten)
  4. Sperrschicht (Abdeckung)
  5. Estrich (Dicke hängt ab von Biegezugfestigkeitsklasse bzw. erforderlicher Härte des Estrichs, Dämmschichtdicke und Verkehrslast ab)
  6. Bodenbelag

Sind Unebenheiten oder ein Gefälle im Untergrund vorhanden, muss zuerst eine Ausgleichsschicht geschaffen werden.

Hinweis Estrichbewehrung, um die Rissbildung im Estrich zu minimieren und damit den Bodenbelag länger haltbar zu machen, werden kontrovers diskutiert. Unter Stein- und Keramikbelägen kann eine Bewehrung jedoch sinnvoll sein.

Bei Heizestrichen als Sonderkonstruktion von schwimmenden Estrichen sieht der Aufbau etwas anders aus als bei einem üblichen schwimmenden Estrich – wie genau, hängt von der Lage der Heizelemente ab.

Wie wird ein schwimmender Estrich verlegt?

Ein schwimmender Estrich wird wie folgt verlegt:

  1. Randstreifen aus Dämmmaterial an den aufgehenden Bauteilen anbringen – die Putzarbeiten müssen davor erledigt sein
  2. Rohrleitungen und Installationsschächte, die durch den Boden oder die Geschossdecke führen, mit Dämmmaterial ummanteln
  3. Dämmstoffplatten vollflächig auf der Unterlage verlegen – im Verband ohne Lücken (bei mehrlagigen Dämmschichten die weichere Schicht nach unten; es sei denn, es liegen Rohrleitungen auf dem Untergrund, dann muss zunächst ein Ausgleich mit einer ebenen Fläche hergestellt werden)
  4. Sperrschicht auf Dämmung verlegen – sie muss bis zur Oberkante des Randstreifens reichen (bei Fließestrichen muss die Abdeckung wasserundurchlässig sein)
  5. Bodenbelag auf Sperrschicht verlegen
Hinweis Für schwimmende Estriche gibt es ein paar wichtige technische Regelwerke. Darunter DIN 18560 Teil 2 und Teil 1, DIN EN 13318, DIN EN 13813 und DIN 18560 Teil 7.

Was ist der Unterschied zwischen Verbundestrich und schwimmender Estrich?

Während schwimmender Estrich auf einer Dämmschicht aufliegt, von allen angrenzenden Bauteilen getrennt und vertikal sowie horizontal verschieblich ist, ist Verbundestrich vollflächig und fest mit dem Untergrund verbunden. Ein Verbundestrich kommt zur Anwendung, wenn hohe mechanische Belastungen zu erwarten sind und weder an den Schall- noch an den Wärmeschutz besondere Anforderungen bestehen.

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