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Was ist Heizestrich?

Inhaltsverzeichnis

Was versteht man unter Heizestrich?

Ein Heizestrich ist ein schwimmender Estrich, also ein Estrich auf einer Dämmschicht, der die Wärme einer Fußbodenheizung aufnimmt, speichert und an den Raum verteilt. Die Heizelemente der Fußbodenheizung sind dazu entweder im lastverteilenden Estrich eingelassen oder direkt darunter im oberen Bereich der Dämmung angeordnet. Eine dritte Möglichkeit ist die Verlegung der Heizrohre in einem Ausgleichestrich zu verlegen.

Als Heizsysteme in Heizstrichen kommen Warmwasserrohrsysteme aus Metall- oder Kunststoffrohren oder Elektroheizsysteme aus Heizmatten oder Heizkabeln infrage.

Heizestrich: Welche Bauarten gibt es?

Je nachdem, wo die Heizelemente der Fußbodenheizung liegen, wird in drei Bauarten unterschieden – Bauart A, B und C.

Heizestrich Bauart A – für nass verlegte Heizsysteme

  • Heizelement ist im Estrich eingebettet.
  • Mit Estrichen, die gut Wärme leiten, sind günstige Wärmeabgabewerte erzielbar.

Heizestrich Bauart B – für trocken und nass verlegte Heizsysteme

  • Heizelement liegt unter dem Estrich im oberen Bereich der Dämmschicht.
  • Es muss für eine geeignete Wärmeabgabe an den Estrich gesorgt werden, beispielsweise durch Leitbleche.
  • Bewegungsfugen im Estrich können einfach hergestellt werden, weil sie nirgends auf Heizelemente stoßen.
  • System kann mit einem Fertigteilestrich kombiniert werden.

Heizestrich Bauart C – für nass verlegte Heizsysteme

  • Heizelemente liegen in einem Ausgleichestrich. Dieser ist vom lastverteilenden Estrich durch eine zweilagige Trennschicht getrennt.
  • Der Ausgleichestrich muss mindestens 20 Millimeter dicker sein als der Durchmesser der Heizelemente.
  • Die Nenndicken des Estrichs über der zweilagigen Trennschicht ergibt sich aus den Anforderungen für unbeheizt schwimmende Estriche gemäß DIN 18560-2.
  • Der Verlauf der Fugen kann frei gewählt werden.
Wichtig! Beim Verlegen von Heizestrich müssen zusätzlich zum Randdämmstreifen je nach Raumgröße und Verlegemuster der Heizelemente Dehnungsfugen eingeplant werden. Diese sollten sich im darüberliegenden Bodenbelag fortsetzen, dürfen jedoch nicht direkt über einem Heizkreiselement liegen oder gar hindurchgehen.

Welcher Estrich als Heizestrich?

Heizestriche können entweder aus Zementestrich, Calciumsulfatestrich (Anhydritestrich) oder Trockenestrich bestehen. Dabei hat jede Estrichart ihre Vor- und Nachteile. Zementestrich zum Beispiel ist feuchteresistent, braucht jedoch lange, bis er trocken ist und bringt zusätzliche Baufeuchte ins Gebäude. Calciumsulfatestrich hingegen trocknet schneller und hat eine bessere Wärmespeicherfähigkeit. Dafür ist er für feuchte Räume wie Badezimmer weniger gut geeignet, da er Wasser anziehen und aufquellen kann. Trockenestriche sind vor allem dann sinnvoll, wenn es schnell gehen muss, weil Trockenzeiten wie bei Nasssystemen (z. B. Zementestrich und Calciumsulfatestrich) entfallen. In Kombination mit einer wassergeführten Fußbodenheizung hat Trockenestrich allerdings einen geringeren Wirkungsgrad, als wenn die Heizrohre von einem Nassestrich umschlossen wären. Bei einer elektrischen Fußbodenheizung in Kombination mit einem Trockenestrich sieht das anders aus: Hier ergibt sich ein deutlich besserer Wirkungsgrad und sogar eine wesentlich kürzere Reaktionszeit gegenüber Nasssystemen. Dafür sind die Betriebskosten höher.

Die hier aufgezeigten Vor- und Nachteile sind nicht als abschließend zu betrachten; jede Estrichart hat darüber hinaus positive und negative Eigenschaften.

Fazit Es kann nicht pauschal gesagt werden, welcher Estrich als Heizestrich genommen werden soll. Stattdessen ist in jedem Fall individuell unter Abwägung der jeweiligen Vor- und Nachteile zu entscheiden, welche Art der Fußbodenheizung mit welcher Estrichart kombiniert wird.
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