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Installationswand – Aufbau, Dicke, Schallschutz

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Installationswand?

Installationswände nehmen Ver- und Entsorgungsleitungen in Küchen und Sanitärräumen wie zum Beispiel dem Bad oder dem Gäste-WC auf. Sie werden entweder als Vorwandinstallationen vor einer Wand oder als Doppelständerwände ausgeführt – meist in Form von vorgefertigten Trockenbau-Wandsystemen. Die Dimensionen der Systeme sind auf die Größe der Rohrleitungen abgestimmt, die installiert werden sollen; die dazugehörigen Sanitärelemente können direkt daran befestigt werden.

Installationswände als Doppelständerwände können als Raumteiler dienen und beidseitig Installationen aufnehmen. Außerdem sind geschossübergreifende Schächte integrierbar, wenn die Wand vom Boden bis zur Decke reicht.

Vorwandinstallation hingegen werden oft nur halbhoch, also nicht von Boden bis Decke reichend ausgeführt – vor allem bei WC und Waschbecken. Dadurch ergeben sich im Bad zusätzliche Ablageflächen.

Installationswände: Was bedeutet Vorwandmontage?

Bei der Vorwandmontage werden die Wasserzuleitungen und Abwasserableitungen vor einer bestehenden Wand montiert und anschließend verkleidet – meist mit Gipskartonplatten, die auf einem Metallständerwerk befestigt werden. Vorwandinstallationen sind heute eine Standardausbauform in Badezimmer und Toiletten. In Küchen kommen sie ebenfalls zum Einsatz, hier jedoch seltener.

Für Waschbecken und Toiletten gibt es spezielle Montageelemente, die an Boden und Wand befestigt werden und für WCs die Spülkästen enthalten.

Installationswände: Was ist der Vorteil von Vorwandinstallationen?

Vorwandinstallationen haben mehrere Vorteile:

  • Bei dünnen Wänden, tragenden Wänden oder bestimmten Konstruktionen wie einem Fachwerk ist es aus statischen Gründen oft unmöglich, die Wand zu schlitzen, um darin neue Leitungen zu verlegen. In diesen Fällen sind Vorwandinstallationen von Vorteil, da dafür keine Wandschlitze notwendig sind und somit die Mauerwerkstatik unbeeinträchtigt bleibt.
  • Bei der Montage einer Vorwandinstallation entsteht weniger Staub, als wenn Wände geschlitzt werden müssen.
  • Die Montage geht außerdem schneller.
  • Durch die Wand vor der Wand entsteht ein besserer Schallschutz – die Rohre und Sanitärobjekte müssen aber von der Wand entkoppelt sein.
  • Durch Vorwandinstallationen können Unregelmäßigkeiten ausgeglichen werden, sodass die Montage der Sanitärelemente und das Verlegen der Fliesen leichter gelingen. Insbesondere bei Altbauten ist das oft notwendig.
  • Ebenfalls relevant für Altbauten mit brüchigen Wänden: WC und Waschbecken werden an einem Montageelement statt mittels Stockschrauben in der bestehenden Wand befestigt. Dadurch treten geringere Lasten in der Bestandswand auf.
  • Der Spülkasten kann in der Vorwandinstallation versteckt werden.
  • Wird die Vorwand nur halbhoch ausgeführt, bietet sie zugleich eine Ablagefläche.

Der größte Nachteil von Vorwandinstallationen ist, dass sie den Raum verkleinern.

Installationswände: Was ist ein Doppelständerwerk?

Ein Doppelständerwerk beziehungsweise eine Doppelständerwand besteht aus zwei Ständerreihen, die in der Regel parallel zueinander stehen und die ein-, zwei- oder mehrlagig beplankt sind. Das Ständerwerk kann entweder aus Holz oder Metall bestehen, die Beplankung aus Gipskarton- oder Holzplatten. Das Doppelständerwerk wird umlaufend mit den angrenzenden Bauteilen.

Aufbau von Installationswänden: Trockenbau, Installationsbausteine, Nassbauweise

Vorwandinstallationen werden meistens als Trockenbau errichtet und bestehen im Regelfall aus Metallprofilen, die zu einem Ständerwerk zusammengebaut, mit Dämmung gefüllt und mit Gipskartonplatten beplankt werden.

Alternativ können Vorwandinstallationen auch aus Installationsbausteinen gefertigt sein. Diese vorgefertigten Elemente aus Polyesterschaumbeton enthalten bereits alle Versorgungsanschlüsse, Entsorgungsanschlüsse und Einbauspülkästen. Sie werden körperschallgedämmt an der Wand befestigt.

Eine weitere Option ist die Vorwandinstallation in Nassbauweise. Dabei wird das Vorwandelement eingemauert.

Doppelständerwände werden hingegen immer in Trockenbauweise errichtet.

Wichtig! Um bei Bedarf schnell an die in der Wand liegenden Rohrleitungsanschlüsse und Einbauspülkästen zu gelangen, sind in Installationswänden Revisionsklappen vorzusehen.

Installationswände: Maße und Tiefe

Bei Vorwandinstallationen oder Doppelständerwänden, die aus einem Metall-Ständerwerk und Gipskartonplatten zusammengebaut werden, kann der Abstand der Ständer zueinander und zur bestehenden Wand beliebig gewählt werden. Dabei muss nur die Mindesttiefe berücksichtigt werden, die sich aus dem erforderlichen Querschnitt der unterzubringenden Rohrleitungen ergibt. Die Tiefe von Installationswänden variiert also von Fall zu Fall.

Bei Vorwandinstallationen aus Installationsbausteinen sind die vorgefertigten Elemente etwa 15 Zentimeter tief.

Installationswände: Bad, WC, Waschbecken

Installationswände werden häufig in Bädern installiert. Sie dienen dort der Unterbringung von Trinkwasser- und Abwasserleitungen der Sanitärobjekte wie Waschbecken und Toilette. Auch der Spülkasten von einem WC kann darin versteckt werden.

Die Installationswände ermöglichen eine freiere Badgestaltung, da Waschbecken, WC, Dusche und Badewanne unabhängig von bestehenden Anschlüssen an der Wand, als Raumtrenner in der Mitte oder in der Ecke positioniert werden können. Es sind allerdings die notwendigen Mindestgefälle der Leitungen einzuhalten.

Installationswände: Schallschutz

Bei Leichtbau-Vorwandkonstruktionen, also Vorwandinstallationen in Trockenbauweise, ist in der Regel ein guter sanitärer Schallschutz erreichbar, wenn die üblichen Einbauvorschriften mit den vorgegebenen Entkoppelungsmaßnahmen eingehalten werden. Durch die Entkoppelung an den Kontaktstellen von Sanitärobjekt und Vorwandkonstruktion wird die Ein- und Weiterleitung des Körperschalls aus den Sanitärobjekten in angrenzende Bauteile minimiert.

Exkurs Körperschall ist der Schall, der durch die Anregung von festen Körpern wie Sanitärobjekten entsteht. Er wird über die Bauteile des Gebäudes – zum Beispiel Wände und Rohre – transportiert und als hörbarer Luftschall abgestrahlt. Der Körperschall selbst ist nicht hörbar.

Bei massiven, gemauerten Vorwandinstallationen, also Vorwandinstallationen in Nassbauweise, sind Körperschallbrücken meistens unvermeidbar. Hier kann nur mit hohem Aufwand ein ausreichender Schallschutz erreicht werden kann. Die Sanitärobjekte müssen dazu schalltechnisch optimiert und die Körperschallentkopplung sehr gut sein.

Richtlinien für den Schallschutz von Wasserinstallationen bilden die Norm DIN 4109 und die VDI 4100.

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