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Was bedeutet Kerndämmung?

Inhaltsverzeichnis

Unter Kerndämmung versteht man die vollständige Ausfüllung von zwei Wänden oder anderen Elementen mit Dämmstoffen zum Zweck der Wärmedämmung. Dies bedeutet, dass keine Hinterlüftung stattfindet, die sonst der Trocknung von Kondenswasser dient. Als Dämmstoffe werden dafür häufig Steinwolle, Glaswolle, Mineralwolle und Stoffe aus Polyurethan verwendet. Auch bei Altbauten ist eine nachträgliche Kerndämmung möglich, wobei meist sogenannter Dämmschaum zum Einsatz kommt.

Mithilfe der Kerndämmung zweischaliges Mauerwerk dämmen

Energieverluste lassen sich bei Eigenheimen, die über zweischaliges Mauerwerk verfügen, mithilfe einer Kerndämmung minimieren. Kerndämmungen, die als Einblasdämmung ausgeführt werden, punkten durch geringe Investitionskosten, schnellen Baufortschritt sowie niedrige Heizkosten. Die Kerndämmung zweischaligen Mauerwerks ist, unabhängig, ob es sich um Neu- oder Altbauten handelt, eine ökonomisch sinnvolle Dämmvariante. Die Kerndämmung spart Wärmeenergie ein, da sich der Wärmeschutz der Außenwände spürbar verbessert.

Die Einblasdämmung als nachträgliche Kerndämmung im Altbau

Eine Kerndämmung ist auch für eine energetische Sanierung bei bestehenden Gebäuden interessant. Häuser mit zweischaligem Mauerwerk werden in Deutschland zwischen 1860 und 1990 in beachtlicher Zahl errichtet. Über die Hohlräume, die zwischen Außen- und Innenschale bestehen, geht in den meisten Fällen sehr viel Heizwärme verloren, da diese lediglich eine Luftschicht und keinerlei Dämmung enthalten. Das Verfahren der Einblasdämmung bei nachträglicher Kerndämmung macht es möglich, diese Dämmlücke im Nachhinein zu schließen. Dies läuft wie folgt ab: Es werden kleine Löcher in die Außenschale (selten in die Innenschale) gebohrt, durch welche loser Dämmstoff in die Hohlräume des zweischaligen Mauerwerks eingeblasen wird. 

Dämmmaterialien sind zum Beispiel kleine Kügelchen aus Polystyrol (Zellulosefasern, dämmende Granulate oder EPS). Die Entscheidung über das letztlich geeignete Dämmmaterial treffen Bauherren am besten entweder erst nach Rücksprache mit einem Energieberater oder aber mit den ausführenden Handwerkern.

Welche Vor- und Nachteile weist eine Kerndämmung auf?

Eine professionell durchgeführte Kerndämmung trägt in jedem Fall dazu bei, Wärmeenergieverluste bei Eigenheimen mit zweischaligem Mauerwerk zu minimieren.

Die Vorteile der Kerndämmung

  • Geringer Sanierungsaufwand: Der Wärmeenergieverlust eines Einfamilienhauses kann bereits innerhalb eines Tages gestoppt werden
  • Eine Kerndämmung ist für Mauerwerke mit einer Hohlschicht die effektivste Dämmvariante. Eine Fassadendämmung ist hingegen so gut wie wirkungslos. 
  • Nachträglich mit Dämmung ausgefüllte Hohlschichten des Mauerwerks reduzieren keinen Wohnraum 
  • Geringe Kosten und schnellere Amortisierung einer Kerndämmung, verglichen mit einer Außendämmung mit Dämmplatten oder einem Wärmedämmverbundsystems (WDVS) 

Werte, die im GebäudeEnergieGesetz (GEG, ehemals Energieeinsparverordnung EnEV), gefordert werden, lassen sich mit einer Kerndämmung spielend erreichen. Vorausgesetzt allerdings, es wurden die richtigen Dämmstoffe eingesetzt.

Die Nachteile der Kerndämmung

  • Im Falle einer schmalen und unzureichenden Hohlschicht des zweischaligen Mauerwerks muss die Kerndämmung, um ausreichend Dämmmaterial aufnehmen zu können, um ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ergänzt werden. Damit erhöhen sich die Kosten.
  • Eine Kerndämmung zeigt sich, im Gegensatz zu einem WDVS, anfälliger für das Entstehen gefährlicher Wärmebrücken, welche zu Schimmelbildung in den Innenräumen führen können. 
  • Die Kerndämmung würde durch nachträgliche Wanddurchbrüche freigelegt. Im Falle einer Einblasdämmung könnten Kügelchen oder Granulat austreten, die dann wieder ersetzt werden müssten.

Welche Vorteile bringt die Kerndämmung für Neubauten mit sich?

Eine Kerndämmung für zweischaliges Mauerwerk in Neubauten 
überzeugt auf verschiedene Art: 

  • Guter Schallschutz
  • Nahezu wartungsfrei & wertbeständig 
  • Sehr gute Dämmwerte
  • Avisiertes Wärmedämmniveau kann realisiert werden, ob Passiv-, Plusenergie- oder KfW-Effizienzhaus  

Eine problemlose Realisierung des Wärmedämmniveau ist aufgrund einer flexiblen Anpassung der Dämmebene und der Größe der Hohlschicht zwischen Innen- und Außenschale zu erreichen. 

Für die Kerndämmung bei einem Neubau mit zweischaliger Außenwand lässt sich der Wärmeschutz (Ausdämmen der Luftschicht) mit folgenden Dämmstoffen verbessern: Platten aus expandiertem Polystyrol, sogenanntes EPS, Matten aus Steinwolle verwendet werden. Flachs und Hanf zählen zu den ökologischen Dämmstoffen und werden vor allem von umweltbewussten Bauherren nachgefragt.  

Wo liegen die Kosten für eine nachträgliche Kerndämmung?

Verglichen mit alternativen Dämmverfahren verursacht eine Kerndämmung eher geringe Kosten. Eine Kerndämmung im Einblasverfahren gibt es vielfach bereits für 15 bis 30 Euro/Quadratmeter Wandfläche. Diese geringen Kosten amortisieren sich denn auch innerhalb der nächsten 5 bis 7 Jahre. Nehmen Bauherren eine staatliche Förderung, wie etwa die der KfW-Bank, in Anspruch, wird die Kerndämmung noch günstiger. Neben der reinen Kostenersparnis ist es auch ratsam, die Wertsteigerung der Immobilie aufgrund energetischer Optimierung im Blick zu behalten.

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