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Ringanker: Bedeutung, Funktion und Einsatz

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Ringanker?

Ein Ringanker ist ein geschlossenes Bauteil, das mehrere Wände auf horizontaler Ebene miteinander verbindet und diese daran hindert, bei auftretenden Lasten umzukippen. Ringanker dienen somit der Stabilisierung von Gebäuden und sind in der Regel oben auf den Wänden (Wandkopf) angeordnet.

Wichtig! Ringanker müssen immer ringsum geschlossen ausgeführt werden. Traditionell waren sie tatsächlich ringförmig, inzwischen sind sie meistens rechteckig wie die Grundrisse.

Wie funktioniert ein Ringanker?

Ringanker fangen rechtwinklig auf die Wände einwirkende Zugkräfte und Gebäudelasten ab und verteilen diese gleichmäßig beziehungsweise neutralisieren sie.

Wichtig! Ringanker dürfen niemals nachträglich angebohrt, auf andere Weise geschwächt oder gar entfernt werden, da sich sonst Ihre Wirkung verringert oder ganz verloren geht und das Gebäude einstürzen kann.

Was ist der Unterschied zwischen Ringanker und Ringbalken?

Die Begriffe Ringanker und Ringbalken werden häufig miteinander verwechselt oder gar gleichgesetzt. Es handelt sich dabei aber um zwei unterschiedliche Bauteile: Während der Ringanker nur Zugkräfte aufnimmt und verteilt, kann der Ringbalken zusätzlich Biegemomente aufnehmen, die rechtwinklig einwirken.

Welches Material für Ringanker?

Ringanker gibt es in verschiedenen Materialien; zum Beispiel

  • Stahlbeton
  • Eisen
  • Holz
  • U-Steinen
  • bewehrtem Mauerwerk

Welches Material für den Ringanker verwendet wird und in welcher Qualität, muss der Statiker festlegen.

Wichtig!

Ringanker können aus einzelnen Teilen zusammengesetzt werden. Die Verbindungen müssen aber in solchen Fällen hohen Belastungen standhalten können.

Hat jedes Haus einen Ringanker?

Nein, nicht jedes Haus hat einen Ringanker, aber die meisten. Denn der Einbau von Ringankern ist in vielen Fällen unverzichtbar und sogar fest vorgeschrieben:

  • bei Gebäuden, die mehr als zwei Vollgeschosse oder eine Länge von über 18 Metern haben
  • bei Wänden mit vielen und/oder großen Öffnungen wie Fenstern und Türen
  • wenn eine Wand in Bezug auf ihre Gesamtlänge mehr als 60 Prozent geöffnet ist
  • wenn Fenster mehr als zwei Drittel der Geschosshöhe in der Breite und mehr als 40 Prozent der Wandlänge ausmachen
  • wenn gemäß Bodengutachten der Baugrund eine verstärkende Standfestigkeit notwendig macht
  • bei Decken, die keine Scheibenwirkung aufweisen und dadurch nicht die darunterliegenden Wände sicher miteinander verbindet
  • unterhalb von Gleitfugen
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