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Unterspannbahn fürs Dach

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Unterspannbahn?

Eine Unterspannbahn (USB) wird bei Steildächern, die als belüftete Konstruktion ausgeführt werden, unterhalb der Dachdeckung angeordnet. Das flächige Bauteil – in der Regel eine Kunststofffolie – sorgt dafür, dass Regen und Flugschnee, der in die Hinterlüftung unter der Eindeckung weht, nach unten zur Traufe abgeleitet werden.

Unterspannbahnen werden frei zwischen die Sparren gespannt oder leicht durchhängend über die Sparren hinweg verlegt und von oben sowie von unten, also beidseitig belüftet. Dafür sorgt beim belüfteten Dach neben der Hinterlüftung der Eindeckung eine zusätzliche Be- und Entlüftungsebene zwischen Dämmung und Unterspannbahn.

Was bewirkt die Unterspannbahn?

Unterspannbahnen bewirken, dass die Dachkonstruktion und der darunter liegende Raum vor Witterungseinflüssen wie Regen, Flugschnee und Wind geschützt werden. Sie müssen dementsprechend wasserabweisend sein und unter die Eindeckung eindringende Feuchtigkeit zur Traufe ableiten können.

Was ist der Unterschied zwischen Unterdeckbahn und Unterspannbahn?

Sowohl Unterspannbahnen als auch Unterdeckbahnen werden eingesetzt, um den Dachraum vor Witterungseinflüssen wie Regen oder Flugschnee und Wind zu schützen. Die Bahnen erfüllen ihre Schutzfunktion bereits während der Bauphase vor dem Aufbringen der Eindeckung und sind nicht nur ein wichtiger Teil eines Steildaches, sondern der gesamten Hüllfäche (Umfassungsfläche) eines Gebäudes.

Der wesentliche Unterschied zwischen Unterspann- und Unterdeckbahn ist, dass die Unterspannbahn frei gespannt und beidseitig belüftet wird, während die Unterdeckbahn vollflächig auf einer Wärmedämmung oder auf einer anderen Unterlage, die ausreichend druckstabil ist, aufliegt und somit nur von einer Seite belüftet wird – durch den Luftraum zwischen Bahn und Eindeckung.

Unterspannbahnen finden demnach nur bei belüfteten Dachkonstruktionen Anwendung, während Unterdeckbahnen bei unbelüfteten Dächern zum Einsatz kommen. Sie müssen aufgrund der beidseitigen Belüftung weniger diffusionsoffen, sprich dampfdurchlässig sein als Unterdeckbahnen – der sd-Wert von Unterspannbahnen darf somit höher sein als der von Unterdeckbahnen.

Der sd-Wert beschreibt die Wasserdampfdurchlässigkeit eines Baustoffes und wird in Metern (m) angegeben. Je höher er ist, desto weniger Feuchtigkeit aus der Luft gelangt durch das Material.

Zusatzinfo

Für Dächer werden Unterdeckbahnen und Unterspannbahnen verwendet, für senkrechte Flächen sogenannte Fassadenbahnen. Auch sie dienen dem Schutz der Gebäudehülle vor Witterungseinflüssen. Genauer gesagt bewahren Fassadenbahnen die Dämmung bei Fassadenkonstruktionen wie hinterlüfteten, vorgehängten oder offenen Fassaden vor Witterungseinflüssen.

Weitere Informationen zum Thema Fassadendämmung finden Sie in diesem Fachartikel: Fassadendämmung: Was bringt sie und welche Möglichkeiten gibt es?

Ist eine Unterspannbahn wasserdicht?

Ja, Unterspannbahnen müssen wasserdicht sein, damit sie Feuchtigkeit, die unter die Eindeckung gelangt, zur Traufe hin ableiten und somit die Dachkonstruktion und die darunter liegenden Räume vor Witterungseinflüssen schützen können.

Ist eine Unterspannbahn atmungsaktiv?

Eine Unterspannbahn muss nicht unbedingt diffusionsoffen, sprich atmungsaktiv sein, da sie im Regelfall so eingebaut ist, dass sie von zwei Seiten belüftet wird – durch eine Be- und Entlüftungsebene zwischen Dämmung und Bahn sowie zwischen Bahn und Eindeckung (belüftetes Dach).

Im Unterschied dazu muss eine Unterdeckbahn, die immer flächig auf einem Untergrund verlegt wird, diffusionsoffen sein. Nur so kann die Feuchtigkeit entweichen, die aus dem unterm Dach liegenden Wohnraum in die Dachkonstruktion und die Dämmung gelangt.

Wie diffusionsoffen ein Material ist, wird durch den sd-Wert angegeben. Je höher der Wert, desto weniger Dampf – Feuchtigkeit aus der Luft – geht durch das Material.

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