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Was ist ein Walmdach?

Inhaltsverzeichnis

Wie sieht ein Walmdach aus?

Ein normales Walmdach hat an allen vier Seiten, also sowohl auf den Traufseiten als auch auf den Giebelseiten geneigte Dachflächen – zwei trapezförmige und zwei dreieckige, die sogenannten Walme. Alle Dachflächen enden dabei in einem Dachfirst. Treffen sich alle Dachflächen in einer Spitze, spricht man nicht von einem Walmdach, sondern von einem Zeltdach (bei quadratischem Grundriss) oder von einem Pyramidendach (bei rechteckigem Grundriss).

Im Durchschnitt haben Walmdächer einen Neigungswinkel von 25 Grad.

Neben dem normalen vollen Walmdach gibt es noch verschiedene Walmdach-Unterarten wie dem Krüppelwalmdach und dem Fußwalmdach. Beim Krüppelwalmdach ist der Walm an den Giebelseiten verkürzt und reicht nicht bis zur Traufhöhe der trapezförmigen Dachflächen hinunter. Die Trauflinie ist also versetzt und es bleiben zwei trapezförmige Giebelseiten stehen, die im Dachgeschoss mehr gerade Stellflächen für Schränke und andere Möblierung bieten als bei vollen Walmdächern. Krüppelwalmdächer werden auch als Schopfwalmdächer oder Halbwalmdächer bezeichnet.

Beim Fußwalmdach verhält es sich genau umgekehrt wie beim Krüppelwalmdach. Hier beginnt der Walm auf der normalen Traufhöhe, reicht aber dafür nicht bis zum Dachfirst. Dadurch bleibt eine gleichmäßig gerade Trauflinie erhalten und es entsteht ein trapezförmiger statt ein dreieckiger Walm. Oberhalb des Walms bleibt ein senkrechtes Stück Giebel sichtbar, Giebelspitze oder Schopf genannt. Der Schopf diente ursprünglich als Rauchabzug. 

Ein Hybrid aus Krüppelwalmdach und Fußwalmdach bildet der sogenannte Niedersachsengiebel. Bei dieser in Niedersachsen weit verbreiteten Dachform liegt der Walm mit Abstand zwischen Traufe und First.

Welche Vorteile bietet ein Walmdach?

  • Hohe Stabilität: Die dreieckigen Dachflächen an den Stirnseiten und die schrägen Giebelbalken wirken als zusätzliche Verstärkung der Dachkonstruktion und machen das Walmdach sehr robust.
  • Große Widerstandsfähigkeit: Die schrägen Walme bieten Sturm und anderen Wetterbelastungen weniger Angriffsfläche als zum Beispiel das Satteldach. Walmdächer sind deshalb vor allem an der Küste zu finden. Doch auch in Gebirgsregionen kommen sie oft zum Einsatz.
  • Repräsentative Wirkung: Durch die Dachflächen an allen vier Gebäudeseiten wirken Häuser mit Walmdach sehr repräsentativ. Walmdächer wurden deshalb bei vielen herrschaftlichen Bauten verwendet.
  • Weniger Giebelfläche zu pflegen: Bei einem vollen Walmdach gibt es gar keine Giebelfassade, bei einem Krüppelwalmdach sind die Giebelflächen zumindest reduziert.

Welche Nachteile hat ein Walmdach?

  • Höhere Kosten: Die aufwendige Konstruktion und der hohe Materialbedarf machen ein Walmdach im Vergleich zu einem Satteldach teurer. Soll das Dachgeschoss bewohnt werden, müssen außerdem Dachfenster eingebaut werden. Diese kosten mehr als normale Fenster, die beispielsweise in die Giebelseiten eines Satteldachs eingebaut werden können.
  • Längere Bauzeit: Aufgrund der aufwendigen Konstruktion dauert der Bau eines Walmdachs länger als der eines Satteldachs.
  • Mehr Dachschrägen: Da das Dachgeschoss bei einem Walmdach keine gerade Außenwandflächen hat, sind Wohnfläche und Stellfläche für Schränke und Ähnliches im Vergleich zu einem Satteldach, das zwei geraden Giebelseiten bietet, deutlich reduziert. Bei einem Krüppelwalmdach kann zumindest etwas mehr Wohn- und Stellfläche als bei einem vollen Walmdach geschaffen werden.

Weitere Dachformen

Welche weiteren Dachformen es gibt, können Sie in diesem Fachartikel nachlesen: Pultdach, Satteldach, Walmdach – welche Dachformen gibt es?

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