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Farben richtig mischen: Gewusst wie

Inhaltsverzeichnis

Wie mischen Sie den passenden Farbton?

Für Ihre farbliche Wand- und Deckengestaltung haben Sie die Qual der Wahl, sowohl unter den verschiedenen Materialien, wie auch bei der Auswahl der Farben. Haben Sie erst einmal eine Vorstellung, in welchen Farbtönen Sie ihre Räume streichen wollen, geht es darum, den richtigen Ton zu treffen. Das ist gar nicht so leicht, wie es im ersten Moment scheint.

Es gibt eine schier unerschöpfliche Auswahl an Farben, die von verschiedenen Weißtönen über Abtönfarben reichen. Die Abtönfarben gibt es in regelrechten Trendfarben, die innerhalb einer eigenen Farbkollektion des Herstellers ideal miteinander kombiniert oder aufeinander abgestimmt werden können. In jedem Baumarkt gibt es darüber hinaus sogenannte Farb-Misch-Stationen, an denen Sie sich jede nur erdenkliche Farbe mischen lassen können.

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Wo liegt der Vorteil, Farbe selbst anzumischen?

Die Frage nach dem Vorteil, der im Selbstanmischen von Farbe liegt, kann mit einem vordergründig unschlagbaren Argument beantwortet werden: Dem Preis.
Für fertig angemischte Farben müssen Sie den deutlich höheren Preis bezahlen als für einzelne Komplementärfarben. Dies gilt sowohl für Wunschfarben von der Mischstation als auch für fertig gemischte Farben eines beliebigen Herstellers. Selbst eine hochwertige weiße Wandfarbe ist günstiger als eine qualitativ vergleichbare abgetönte Variante.

Selbst angemischte Farben haben unter anderen zudem einen entscheidenden Nachteil: Ihre Reproduzierbarkeit. Das selbe Mischverhältnis ein weiteres Mal zu „treffen“ kann richtig knifflig werden, was sich schnell zeigt, wenn Ihnen beim Streichen die gemischte Farbe ausgeht und Sie weitere Farbe anmischen müssen.

Die bereits gemischte Farbe, die Sie im Handel erwerben, lässt sich auch Jahre später im exakt selben Farbton neu mischen. Dazu kann als Information zum einen der Farbname oder der Code genügen, unter dem "einst" gemischt wurde. Eine tatsächlich verblüffende Methode neuester Farbmischgeräte ist das Entschlüsseln mithilfe eines Scanners. Dieses Verfahren hat Züge einer DNA-Analyse. Über den Scanner lassen sich Farbformeln sogar aus einem abgeplatzten Putzbrocken, Tapetenschnipsel oder einem lackierten Blechstück herauslesen. Mit Hilfe dieser Möglichkeit lässt sich selbst alte Farbe, deren Herkunft, Mischungsverhältnis und Name gänzlich unbekannt sind, entschlüsseln und mit hoher Übereinstimmung reproduzieren.

Geht es Ihnen um eine individuelle Wandfarbe inklusive deren eigener Anmischung, bedienen Sie sich Grund- und Abtönfarben und legen Sie los. Um allerdings eine Farbe der gewünschten Farbgebung zu mischen, bedarf es

  1. Basiswissen
  2. Technik
  3. und einer gute Portion Inspiration.

Wie wichtig ist die psychologische Wirkung von Farben?

In der Farbenlehre werden bestimmte Farben einzelnen Gefühlen und Bedeutungen zugeschrieben. Nachweislich tragen als angenehm empfundene Farben zu unserem Wohlbefinden bei, es wird ihnen unter Umständen sogar die Förderung von Kreativität und Produktivität nachgesagt. Eine Wandfarbe vermag sogar die Wahrnehmung über die tatsächliche Größe des Raumes beeinflussen. So muten enge Räume plötzlich mit einer gewissen Tiefe an, Decken wirken eventuell nicht mehr so hoch.
Am Beispiel zweier Farben wird deutlich, wie viel Einfluss Farbe auf unser Leben hat:

  1. Weiß
    steht für Klarheit, Reinheit und Unschuld, auch wird sie als Zeichen der Unnahbarkeit gewertet. Die Farbe Weiß verfügt über eine breites Lichtspektrum, das neutralisiert und aufhellt. Weiß belebt und kann anstatt jeder anderen Farbe eingesetzt werden. Man könnte vereinfacht sagen: Weiß passt immer. Darüber hinaus gibt es in unseren Breiten keine Negativzuschreibung für die Farbe Weiß. Ganz anders beispielsweise in China, wo Weiß die Farbe des Todes und der Trauer ist.
  2. Gold
    steht für Reichtum und Macht und wird meist mit der Sonne in Verbindung gebracht. Es gibt auch Menschen, die der Farbe Gold folgende Eigenschaften zuschreiben: Sie verhelfe zu Inspiration und verleihe Kraft. Darüber hinaus findet sich die Farbe Gold beispielsweise im Kontext großer Jubiläen, wie etwa der Goldenen Hochzeit. Attribute wie Wahrheit, Freundschaft und Treue, die zu den lange Zeit überdauernden Tugenden zählen, werden Gold außerdem zugeschrieben (Eheringe, Freundschaftsringe).

1. Welches Basiswissen ist für das Mischen Ihrer Wunschfarbe hilfreich?

Um das Farbenmischen methodisch angehen zu können, kann es helfen, einiges über Farbschemata sowie über die Grundzüge der Farbenlehre zu wissen. So können Sie vermeiden, sinnlos Farbe für Misch-Experimente zu vergeuden. Für die Farbenlehre sind die Primärfarben grundlegend: Reines Blau, Gelb und Rot. Aus diesen Farben lässt sich - mit der Ausnahme von Weiß - jede vorstellbare Farbe mischen. Beim Mischen benötigen Sie daher auch immer noch Weiß, als 4. Grundfarbe.

Eine einheitliche Namensgebung der Primärfarben existiert nicht. So werden Farben, je nach Hersteller, sehr unterschiedlich benannt: 

ROT ist demnach einmal Primär Magenta oder Karminrot
BLAU läuft unter Primär Cyan oder Coelinblau
GELB wird meist unter Primär Gelb oder Kadmiumgelb angeboten.

Aus den vermischten Primärfarben entstehen die sogenannten Sekundärfarben:

Grün (Blau + Gelb)
Lila/Violett (Blau + Rot)
Orange (Rot + Gelb)

Werden diese Sekundärfarben wiederum mit einer verwandten Primärfarbe gemischt, entsteht eine sogenannte Tertiärfarbe wie beispielsweise Gelborange, Blauviolett oder Gelbgrün (Gelbgrün als Sekundärfarbe + Blau als Primärfarbe). Durch schier endlose Kombinationsmöglichkeiten und Mischungsverhältnisse lässt sich praktisch jede Farbe herstellen.

Die Helligkeit einer Farbe verändern Sie durch die Zugabe von Weiß. Die Grundfarbe Weiß verfügt über eine sehr hohe Deckkraft, welche ihr auch den Namen Deckweiß eingebracht hat. Durch das Beimischen von Weiß und der darin enthaltenen Weißpigmente erhöht sich die Deckkraft fertig gemischter Farben. Abtönfarben, die ganz ohne die Zugabe von Weiß gestrichen werden, verfügen über eine eher geringe Deckkraft und müssen selbst in starken Farbtönen oft mehrmals aufgetragen werden.  

Sehen Sie sich beim nächsten Besuch im Baumarkt einmal die Farbkarten der Hersteller genauer an. Hier können Sie wertvolle Informationen sammeln, indem Sie sich die Angaben zu Mischungsverhältnissen und den benötigten Abtönfarben durchlesen.

2. Wie mischen Sie Farben mit der richtigen Technik?

Wie bei vielen Werkstoffen oder Materialien ist es auch für Abtönfarben und Grundweiß zu empfehlen, Produkte des selben Herstellers zu kaufen, da diese meist aufeinander abgestimmt sind. So benötigen Sie, um Kalkfarbe zu mischen, Farben mit spezieller Pigmentierung. Eine günstige, für Kunststoffdispersion geeignete Abtön- oder Volltonfarbe unterzumischen, würde kein zufriedenstellendes Ergebnis liefern.

Pigmentpasten oder Trockenpigmente sollten idealerweise auch vom selben Hersteller erworben werden. Bei Produkten unterschiedlicher Hersteller könnte es zu einer "Unverträglichkeit" zwischen den Löse- und Bindemitteln der Grundfarbe und der Trockenpigmente oder Pigmentpasten kommen. Um ganz sicher zu gehen, können Sie sich von Mitarbeitern im Fachhandel Rat holen oder Sie informieren sich durch die sorgfältige Prüfung der Herstellerangaben.

Um beim Mischen methodisch vorzugehen, beginnen Sie erst einmal mit einer kleinen Menge Farbe, die Sie anmischen. Erst nach endgültigem Trocknen der Farbe lässt sich beurteilen, ob Sie die richtige Mischung erzielt haben. Um die größere Farbmenge entsprechend des Musters nachmischen zu können, wiegen Sie die verwendeten Mengen unbedingt ab und machen sich Notizen. Nichts ist ärgerlicher, als den im Versuch getroffenen Ton nicht reproduzieren zu können, weil nur nach Gefühl gemischt wurde.

Was gilt es für den eigentlichen Mischvorgang zu beachten?

Beim Anmischen von Farben verhält es sich wie bei allen Mischarbeiten. Die kleinere Menge (Abtönfarbe) wird der großen Menge (Grundfarbe) beigemischt. Neben diesem Grundsatz gibt es noch einen weiteren wichtigen Punkt: Mischen Sie stets die hellste Farbe zuerst unter und geben erst im Anschluss dunklere Farben hinzu. Mit jedem Schritt kann eine dunklere Nuance beigemischt werden. Damit Sie im Vorfeld nicht völlig ahnungslos sind, mit welchem Mischverhältnis Sie Ihren Wunschton erzielen, fragen Sie einen Profi oder schlagen Sie in spezifischer Fachliteratur nach.  

Für das Anmischen wählen Sie stets ein sehr großes Gefäß, beispielsweise einen 10-Liter-Eimer. Überschlagen Sie im Vorfeld, wie viel Farbe Sie für die zu streichende Fläche benötigen werden und kalkulieren Sie diese eher großzügig. Hatten Sie zu knapp kalkuliert, müssen Sie die Arbeiten abbrechen und Farbe nachmischen. Bewahren Sie am Ende der Arbeiten auf alle Fälle etwas von der angemischten Farbe auf; so können Sie kleinere Korrekturen durchführen. Für die Bevorratung eignet sich ein luftdicht verschließbares Glas, das Sie am besten an einem lichtgeschützten Ort aufbewahren.

Gleichmäßiges Anmischen funktioniert am besten in runden Gefäßen, in denen sich nichts in den Ecken absetzen kann. Grundsätzlich können Sie natürlich eine klassische Rührlatte verwenden, was beim Mischen größerer Gebinde allerdings sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Arbeiten Sie am besten elektrisch, idealerweise mit einem Rühraufsatz, einem sogenannten Quirl für die Bohrmaschine. Achten Sie jedoch in jedem Fall darauf, dass sich die Bohrmaschine in ihrer Geschwindigkeit drosseln lässt, sonst verteilen Sie am Ende die ganze Farbe im Raum.

Expertentipp Farbübergänge: Minimale Farbabweichungen lassen sich bei selbst angemischten Farben von „Charge zu Charge“ nicht verhindern. Vermeiden Sie Farbübergänge an großen geraden Wandflächen. Hier würde der Unterschied sofort ins Auge fallen. Nehmen Sie einen Farbübergang an einer unauffälligen Stelle, wie beispielsweise einer Ecke oder einer Tür, vor.

3. Wo finden Sie Inspiration für die richtige Farbgebung?

Möglicherweise haben Sie bereits ganz konkrete Vorstellungen, wie Sie Ihre Räume farblich gestalten wollen. Andernfalls können Sie sich überall Anregungen holen, ob aus Zeitschriften, dem Internet oder aber im Alltag. Lassen Sie die Farben, die Sie sehen, auf sich wirken und versuchen Sie sich vorzustellen, wie diese in Ihren Räumen, kombiniert mit Ihrem Mobiliar wirken könnten.

Einige Einrichtungshäuser und Farbenhersteller bieten online die Möglichkeit der interaktiven Farbgestaltung an. Dort können Sie die virtuell abgebildeten Räume in Ihren Wunschfarben streichen und sich in einigen Fällen den Raum auch „einrichten“. Teilweise ist es auch möglich, eigene Farben zu mischen und die Räume damit zu gestalten. Worauf Sie immer zurückgreifen können, ist die Beratung in einem Farbengeschäft oder einem Baumarkt. Die hier Beratenden gehen täglich mit Farben um und können Ihnen in einem ersten Schritt auf jeden Fall dabei helfen, die Palette der in Frage kommenden Farben, deutlich einzugrenzen. Wenn man die Qual der Wahl hat, kann dies schon eine große Hilfe sein.

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