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Rigipsplatten: Wo sind sie sinnvoll und wie baue ich sie auf?

Inhaltsverzeichnis

Was sind Rigipsplatten und wo kann man sie einsetzen?

Denken Sie über einen Umbau oder eine neue Raumaufteilung nach? Oder planen Sie den Deckenfluter gegen Deckenspots auszutauschen? Dann wird Ihnen der Begriff Rigipsplatte sicher schon ein Begriff sein. Im Trockenausbau ermöglichen die Platten im Innenraum vielfältige Möglichkeiten.

Bei der Rigipsplatte, die auch Gipskartonplatte genannt wird, handelt es sich um eine Kartonage, die aus einem Gipskern besteht, der von einem Karton fest ummantelt ist. Sie kann entstehende Zugkräfte aufnehmen und so für eine hohe Stabilität sorgen.

Der Name geht zurück auf die Erfinder der Rigipsplatte, die Firma Rigips, die diese Platten in Deutschland vor über 80 Jahren eingeführt hat. Heute gehören die Gipskartonplatten zum Standard im Trockenbau, also dem Bauen ohne Mörtel. Sie werden nicht nur für freistehende und nicht tragende Wände verwendet, sondern auch zum Abhängen von Decken oder Dachschrägen.

Die Platten gibt es in Hellgrau und Grün. Die hellen Platten werden in der Regel für eine Trockenbauwand in Räumen genutzt, während die grünen Platten in feuchten Räumen eingesetzt werden, da sie kernimprägniert sind.

Nach dem Aufbau kann eine Rigipswand später ganz normal tapeziert, gestrichen, verputzt oder gefliest werden – genau wie eine feste Wand auch. Für eine Beschichtung – egal welcher Art – ist allerdings immer eine Grundierung nötig, auch vor dem Verputzen. Da Rigipsplatten stark saugfähig sind, würden sie sonst womöglich das Wasser aus Tapetenkleistern oder Wandfarben ziehen, so dass man sie nicht mehr verwenden kann.

Rigipsplatten gibt es für gewöhnlich in einer Dicke von 12,5 und 15 Millimetern und in den Maßen 12,5 x 600 x 2000 Millimeter.

Was hält eine Trockenbauwand aus?

Auf den ersten Blick erkennen Sie nicht, ob es sich um eine Rigipswand oder um massive Wände im Wohnraum handelt. Und auch wenn Sie vielleicht mit Möbeln gegen die Rigipsplatten stoßen, wird die Wand nicht umfallen. Im schlimmsten Fall verursacht das nur einen Kratzer oder eine Delle. „Nicht tragend“ bedeutet nicht „aus Pappe“. Stabil ist sie durchaus.

Auch Bilder und Regale können problemlos aufgehängt werden, Fotorahmen oder Bilder sogar mit einfachen Nägeln, die in der Wand gut fünf Kilogramm tragen. Bei schwereren Gegenständen sollten Sie stattdessen spezielle Gipskartondübel oder Hohlraumdübel aus Metall verwenden. Sie haben eine höhere Tragkraft. Und die Rigipswand sollte auch mindestens 12,5 Millimeter stark sein, damit sie auch schwerere Gegenstände tragen kann. Eine Trockenbauwand sollte bei einer einfachen Beplankung nicht mehr als 40 Kilogramm pro Meter tragen müssen. Bei sehr schweren und in den Raum ragenden Gegenständen, wie beispielsweise ein hängendes Waschbecken, bedarf es allerdings einer weiteren Unterkonstruktion mit Tragwerk.

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Welche Vor- und Nachteile hat eine Rigipsplatte?

Manchmal reichen die gemauerten und tragenden Wände eines Hauses nicht aus, um für sich das optimale Raumkonzept zu erreichen. Je nach Lebensabschnitt hilft es manchmal große Kinderzimmer zu unterteilen oder einen Arbeitsbereich abzutrennen und später Wände auch wieder ohne großen Arbeitseinsatz einzureißen.

Und wenn Sie über Deckenspots nachdenken, werden Sie um eine Abhängung der Decke, um Kabel dahinter verschwinden zu lassen, nicht drumherum kommen. Rigipsplatten bieten also viele Möglichkeiten, wenn Sie in Ihren Innenräumen neue Ideen verwirklichen wollen.

Alle Vorteile von Rigipsplatten auf einen Blick:

Rigipsplatten sind schnell und ohne Mörtel aufzubauen, Rigips bringt dabei keine zusätzliche Feuchte in den Boden

  • Rigipswände sind bei einer Plattendicke von 12,5 oder 15 Millimeter sehr stabil
  • Rigipsplatten haben ein geringes Gewicht, daher sind sie auch für Dachböden geeignet
  • Gipskartonplatten sind durch ihre Leichtigkeit innerhalb des Grundrisses frei zu positionieren
  • Rigips ermöglicht sehr schmale Wände, was vorteilhaft ist, wenn Sie Räume unterteilen wollen
  • Gipskarton hat gute Wärmedämm-, Schall- und Brandschutzeigenschaften
  • Rigips lässt sich leicht und in Eigenregie verarbeiten

Alle Nachteile von Rigipsplatten auf einen Blick:

  • Die Wände sind begrenzt tragfähig, für schwerere Gegenstände bedarf es weiterer Hilfsmittel mit Tragwerk
  • Beim Aufhängen normaler Lasten sind Spezialdübel erforderlich

Wie kann ich selbst eine Trockenbauwand aufbauen?

Eine Trockenbauwand besteht aus einem Rahmen aus Holz oder Metall. Dieser Rahmen wird nun einseitig oder beidseitig mit den Rigipsplatten verkleidet, aufgestellt und schließlich auf die bestehende Geschossfertigdecke verschraubt. Zusätzlich sollten Sie das Ständerwerk an den Wänden und an der Decke festdübeln. Zur Schallentkopplung werden unterseits an den Übergängen zu den Wänden und zum Boden selbstklebende Anschlussdichtungen aus Filz oder Kunststoff auf das Ständerwerk geklebt.

Trockenbauer verwenden beim Bauen einer Rigipswand gerne Metallprofile zum Zuschneiden, auf die man die einzelnen Gipskartonplatten schraubt. Dafür sind Spezialschrauben für Gipskarton erforderlich. Man nennt sie auch Schnellbauschrauben. Es gibt sie mit einem feinen Gewinde für Metall oder einem grobem Gewinde für ein Ständerwerk aus Holz. Die Schrauben sind schwarz beschichtet.  

Das Zuschneiden der Gipskartonplatten geht ziemlich simpel: Einfach die Rigipsplatten mit einem Cutter einritzen und über einer Tischkante abbrechen. Es funktioniert aber auch mit einer Stichsäge.

Bei einer Trockenbauwand werden für gewöhnlich UW-Rahmenprofile für Boden und Decke verwendet, in die CW-Ständerprofile gesteckt und verschraubt werden. Für Türrahmen werden UA-Aussteifungsprofile in Verbindung mit einem Türsturzprofil genutzt.

Um die Trockenbauwand gut zu isolieren, wird der Rahmen beidseitig mit Rigipsplatten beplankt und innen mit Mineralwolle versehen. Je nach Schall- und Brandschutzanforderungen werden bis zu drei Lagen Gipskarton verwendet. Beim Festschrauben der Rigipsplatten, sollten Sie zunächst zu den Wänden Fugen zum Entkoppeln freilassen. Später verschließen Sie diese mit Acryl. Die Fugen sollten dann noch verspachtelt und grundiert werden. Ihre endgültige Oberfläche erhält die Rigipswand schließlich durch das Verputzen oder Streichen.

Tipp: Wollen Sie Wandfarbe auftragen, sollten Sie die Rigipsplatten vor dem Streichen noch schleifen.

Was kosten Rigipsplatten?

Pro Quadratmeter Wand sollten Sie mit Kosten von rund 40 bis 60 Euro rechnen, wenn Sie eine Firma beauftragen. Bauen Sie die Trockenbauwand selbst, wird es deutlich günstiger. Die Materialkosten kosten nur gut ein Zehntel, eine übliche Gipskartonplatte gibt es schon für drei Euro. Für zehn Quadratmeter Wandfläche liegen Sie mit den Materialkosten inklusive Schnellbauschrauben und Rahmen bei etwa 70 Euro.

Welche Alternativen gibt es zu Rigipsplatten?

Rigipsplatten sind oft die günstigste Variante beim Bauen einer Trockenbauwand. Es gibt aber auch Alternativen, die allerdings meistens teurer sind. Bei manchen, wie der Lehmbauplatte, haben Sie aber auch noch einen anderen Vorteil. Sie reguliert ziemlich gut die Luftfeuchtigkeit im Raum. Vor dem Kauf sollten Sie sich daher gut überlegen, welche Anforderungen Sie an das Material stellen und was sich für welchen Raum gut eignet.

Alternativen zum Rigips sind:

  • Strohbauplatte
  • Gipsfaserplatten
  • OSB-Platten
  • Lehmbauplatten

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