Tapeten entfernen: Diese Tricks helfen beim Ablösen
Alte Tapeten entfernen oder übertapezieren?
Alte Tapeten abziehen? Kann da die neue nicht einfach drauf? Natürlich wäre das die arbeitsärmste Variante und viele Heimwerker scheuen mit Recht wegen des hohen Aufwands das vollständige Entfernen der alten Tapeten. Ein Überkleben ist natürlich denkbar, allerdings bleiben bei dieser Variante häufig Unebenheiten zurück, die Sie vermutlich später ärgern.
Kleben Sie zudem eine hellere Tapete auf, könnte die dunklere Farbe der alten Tapete durchscheinen. Und noch ein Risiko besteht: Wenn Sie die neuen Bahnen aufkleben, könnte es passieren, dass der neu aufgetragene Tapetenkleister die alten Tapeten aufweicht, sodass die neuen Bahnen nicht mehr gut haften und sich Wellen bilden auf der Wand. Um dies alles zu vermeiden, ist daher vor dem Tapezieren doch eine gründliche Vorarbeit sowie das Entfernen der alten Tapete dringend anzuraten.
Wie gut oder schlecht sich alte Tapeten ablösen lassen, hängt von der Tapetenart, ihrem Alter und dem Anstrich ab. Besonders knifflig sind Raufasertapeten, die bereits mehrmals überstrichen wurden. Der Tapetenkleister ist eigentlich kein Problem, da er wasserlöslich ist. Die Herausforderung ist nur, ihn unter der Tapete so gut mit Wasser zu benetzen, dass er aufweicht.
Tapeten ablösen: Schritt-für-Schritt
- Vorbereiten
- Böden und Möbel mit Folie abdecken.
- Strom ausschalten und Steckdosen-/Lichtschalterabdeckungen entfernen.
- Testen
- Eine kleine Fläche mit Wasser befeuchten.
- Wird die Oberfläche dunkel, lässt sich die Tapete leicht ablösen.
- Tapetenlöser auftragen
- Tapetenlöser in warmem Wasser auflösen.
- Mit Quast oder Sprühgerät großflächig auf die Tapete auftragen.
- Kurz einwirken lassen.
- Tapete entfernen
- Mit Spachtel vorsichtig ablösen.
- Nicht wasserabweisende Tapeten lassen sich meist problemlos lösen.
- Hartnäckige Tapeten
- Falls Tapete noch fest sitzt, Vorgang 1–2 Mal im Abstand von mindestens einer Stunde wiederholen.
Was ist beim Entfernen von Raufasertapeten zu beachten?
Raufasertapeten werden im Prinzip ähnlich entfernt wie andere Tapetenarten, benötigen jedoch deutlich mehr Feuchtigkeit und Zeit. Da Raufaser dicker und stark saugfähig ist, muss die Oberfläche gründlich und mehrfach mit warmem Wasser oder Tapetenlöser eingeweicht werden. Besonders überstrichene Raufaser lässt sich nur schwer lösen – hier hilft es, die Tapete zuvor mit einer Igelwalze zu perforieren, damit Wasser oder Lauge besser eindringen kann. Häufig lässt sich Raufaser nicht einfach abziehen, sodass ein Spachtel fast immer nötig ist, um sie Schicht für Schicht von der Wand zu lösen.
Wie lassen sich wasserabweisende Tapeten entfernen?
Eine echte Herausforderung sind tatsächlich wasserabweisende Strukturtapeten oder Raufasertapeten, aber auch Tapeten, die mit Latexfarbe überstrichen wurden. Da sie durch ihre Beschaffenheit zu wenig Flüssigkeit aufnehmen, lassen sie sich auch nicht gut lösen. Hilfreich ist deshalb eine Vorbehandlung mit einer Stachel- oder Igelwalze. Damit wird die Tapetenoberfläche zunächst perforiert, sodass das Wasser oder der Tapetenlöser durch die Tapete bis zum Kleister vordringen kann. Auch hierfür können Sie fürs Auftragen eine Kleisterbürste (Quast) oder ein Sprühgerät benutzen.
Auch in Räumen wie Küche oder Badezimmern werden oft Tapeten aus einem feuchtigkeitsregulierenden und reißfesten Gewebe genutzt. Das ist zwar gut, damit keine Feuchtigkeit in die Wände dringt beim Duschen oder Kochen, andererseits verhindert es das Einweichen. Manchmal hilft dann nur noch das Abschleifen und Überspachteln der Tapeten.
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Kann ich auch Vinyltapeten entfernen?
Vinyltapeten sind ebenfalls nicht ganz einfach abzulösen, weil sie besonders feuchtigkeitsresistent sind. Einige haben sogar eine wasserabweisende Latex-Schicht. Das erschwert das Aufweichen der Tapetenschicht mit einer Lauge. Auch hier sollten Sie zu einer Igelwalze greifen und die Oberfläche der Tapete im Vorfeld perforieren, um sie wasserdurchlässig zu machen. Anschließend können Sie die Vinyltapete mit Wasser und Spülmittel oder Tapetenlöser genau wie gewöhnliche Tapeten behandeln.
Wie entferne ich mehrere Tapetenlagen auf einmal?
- In älteren Wohnungen sind oft mehrere Tapetenschichten übereinander angebracht.
- Vor dem Einweichen sollte die Tapete mit einer Igelwalze perforiert werden – bis zur letzten Schicht.
- Nur durch vollständige Perforation kann Wasser, Tapetenlöser oder Spülmittel bis zum alten Kleister vordringen.
- Bei sehr hartnäckigen Tapeten kann man die eingeweichte Wand mit Malerfolie abdecken, damit die Feuchtigkeit länger einzieht.
- Alte Tapetenreste können in der Regel über den Restmüll entsorgt werden.
Welche Tapetenlöser gibt es?
1. Chemische Tapetenlöser (flüssig / Konzentrat)
- Spezielle Lösungen aus Tensiden, die den alten Kleister aufweichen.
- Erhältlich als Konzentrat zum Anrühren oder gebrauchsfertig.
- Wirken besonders gut bei normalen Papier- und Raufasertapeten.
- Es gibt stärkere Varianten für überstrichene oder mehrlagige Tapeten.
2. Gebrauchsfertige Schnell-Löser
- Direkt anwendbar, kein Mischen erforderlich.
- Ideal für schnelle Renovierungen oder kleinere Flächen.
- Einfache Anwendung mit Sprühflasche oder Quast.
3. Dampftapetenablöser (Heißdampf)
- Nutzt heißen Wasserdampf statt Chemikalien.
- Besonders effektiv bei mehrlagigen, beschichteten oder sehr alten Tapeten.
- Erweicht Tapete und Kleister tief bis zur Wand.
- Keine Chemie nötig, aber Vorsicht bei empfindlichen Gipskartonwänden.
4. Kombinationsmethoden
- Chemischer Tapetenlöser + Igelwalze (Perforation)
- Heißdampf + vorheriges Einweichen
- Ideal für Vinyltapeten, Latexfarben-überstrichene Tapeten oder mehrschichtige Altbeläge.
Wann Tapete abschleifen sinnvoll ist
- Bei Vinyltapeten oder beschichteten Tapeten, wenn die Oberfläche wasserabweisend ist und sich nicht perforieren lässt. Schleifen öffnet die Oberfläche, damit Wasser oder Tapetenlöser eindringen können.
- Wenn mehrere Schichten übertapeziert wurden und selbst eine Igelwalze nicht tief genug in die Schichten eindringt.
- Wenn die Tapete trotz Einweichen nicht weich wird, weil Kleister oder Oberflächenstruktur zu dicht sind.
- Bei strukturierten, dicken oder Latextapeten, die Feuchtigkeit abperlen und sich kaum lösen.
- Um einen besseren Haftgrund für Lösemittel und Wasser zu schaffen, wenn die Oberfläche extrem glatt oder versiegelt ist.
- Wenn Tapete partiell stark verklebt ist und sich nur stellenweise löst – Schleifen erleichtert das Einwirken der Feuchtigkeit.
- Schleifen ist immer der letzte Schritt, wenn Igelwalze, Einweichen und Tapetenlöser nicht ausreichend wirken.
- Es geht nicht darum, die Tapete komplett „abzuschleifen“, sondern nur, die Oberfläche anzurauen bzw. zu öffnen.
FAQ - Tapete entfernen
Ja. Heißer Wasserdampf verkürzt die Einwirkzeit deutlich und weicht Tapeten schneller auf.
- Spülmittel
In warmem Wasser aufgelöst. Es verringert die Oberflächenspannung, sodass die Feuchtigkeit besser in die Tapete eindringt. - Essig
Ein Schuss Essig im Wasser löst Kleisterreste gut und verstärkt die Wirkung. Besonders hilfreich bei alten Tapeten. - Weichspüler
Ein sehr beliebtes Hausmittel. Mit warmem Wasser mischen – es macht die Tapete weich und lässt sie schneller los. - Kleister + Wasser
Ein Trick bei mehrlagigen Tapeten: Etwas Kleister in die Lösung rühren. Dadurch wird sie dickflüssiger, haftet besser und kann länger einwirken. - Heißes Wasser
Allein heißes Wasser wirkt oft schon Wunder und löst die Kleisterschicht an.
Die Tapeten, die Sie von der Wand lösen wollen, sollten gut einweichen, damit das Entfernen später leichter von der Hand geht. Das heißt, dass die Lösung mindestens eine Stunde lang in die Tapete einwirken sollte. Je länger die Bahnen einweichen, desto besser lassen sich die Tapeten später abziehen. Kleinere Tapetenreste können Sie vorsichtig mit einem Spachtel ablösen.
Ja, manche Tapeten lassen sich abreißen, aber längst nicht alle – und oft klappt es nur teilweise.
Leicht abziehbar sind:
- Vliestapeten, besonders wenn sie „spaltbar“ oder „trocken abziehbar“ gekennzeichnet sind. Diese lassen sich häufig in großen Bahnen einfach von der Wand ziehen.
- Raufaser, wenn sie nicht überstrichen wurde und gut verklebt ist, löst sich manchmal in größeren Stücken.
Schwer oder kaum abziehbar sind:
- Überstrichene Tapeten (z. B. mehrfach gestrichene Raufaser)
- Vinyltapeten / beschichtete Tapeten, weil Wasser kaum eindringt
- Mehrlagige Alt-Tapeten, die übertapeziert wurden
In den meisten Fällen ist Einweichen oder ein Tapetenlöser notwendig, damit sich die Tapete sauber löst. Abreißen klappt also manchmal – aber meist nicht vollständig oder ohne Nacharbeit.
Ja — es gibt spezielle Maschinen, mit denen man Tapeten viel schneller und einfacher entfernen kann. Meist handelt es sich um Dampfgeräte, die heißen Wasserdampf erzeugen und so den Kleister aufweichen.
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