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Rollladengurt wechseln in neun Schritten – eine Anleitung

Inhaltsverzeichnis

Rollladengurt reparieren oder besser wechseln?

Ob Sie den Rollladengurt einfach reparieren können oder lieber ganz auswechseln sollten, hängt vom restlichen Zustand des Gurtes ab. Ist er insgesamt sehr verschlissen, lohnt sich ein Austausch. Dafür entfernen Sie die beiden Hälften des Bandes aus dem Rollladenkasten und dem Gurtaufwickler, setzen den neuen Gurt ein und spannen diesen.

Ist der Gurt hingegen insgesamt in einem guten Zustand, genügt es, ihn zu reparieren, indem Sie die beiden Gurthälften zusammenflicken. Das gelingt zum Beispiel durch Nähen oder durch den Einsatz eines länglichen Metallplättchens, das in die jeweiligen Enden genietet wird und diese so miteinander verbindet.

Befestigung Rollladengurt Rollladen- oder Jalousiengurte haben grundsätzlich zwei Befestigungspunkte: einmal oberhalb des Fensters und einmal unterhalb im sogenannten Gurtaufwickler.

Bei Gurtwechsel: Wie lang muss der Rollladengurt sein?

Die Länge des Rollladengurts lässt sich mit einer einfachen Faustregel berechnen: Fensterhöhe mal 2,5.

Außer auf die Länge, sollten Sie beim Kauf eines neuen Rollladenbandes auch auf die Breite des alten Gurtes achten. Übliche Mini-Breiten sind 10, 12 und 14 Millimeter. Zu den gängigen Maxi-Breiten zählen 16, 18, 20 oder 23 Millimeter.

Rollladengurt wechseln – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Für den Wechsel eines Rollobandes gibt es zwei verschiedene Gründe:

  1. Der Rollladengurt zeigt Schadstellen auf und Sie möchten ihn austauschen, bevor er reißt – also präventiv handeln.
  2. Der Rollladengurt ist bereits gerissen und insgesamt so beschädigt, dass er auf jeden Fall ausgetauscht werden muss.
Arbeitsschutz Bevor Sie mit dem Austausch des Rollogurtes beginnen, ist es wichtig, dass Sie den Rollladen ganz herunterlassen, sofern dieser durch das Reißen des Gurtes nicht ohnehin schon vollständig abgerollt ist. Damit schützen Sie sich vor möglichen Verletzungen durch einen plötzlich herabfallenden Rollladen. Als weiteren Schutz sollten Sie sich Arbeitshandschuhe anziehen, denn der Gurtwickler steht unter Spannung und birgt somit ein Verletzungsrisiko.

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1. Schritt: Öffnen Sie den Rollladenkasten

a) Rollladenkästen aus Holz öffnen

Vor allem in Altbauwohnungen sind Rollladenkästen meistens aus Holz gefertigt und mit Tapete überzogen oder Farbe gestrichen, um sie möglichst wenig sichtbar zu machen. Hier gilt es zunächst die Fuge zwischen dem Rahmen und der Abdeckung des Rollladenkastens von der Tapete beziehungsweise Farbe zu befreien. Nutzen Sie dazu ein Cuttermesser und fahren Sie damit einmal um den ganzen Kasten herum.

Ist der Deckel des Holzrollladenkastens verschraubt und sind die Schrauben ebenfalls von Tapete oder Farbe überdeckt, sodass Sie nicht genau wissen, wo die Schrauben sitzen, gibt es einen einfachen Trick: Nehmen Sie einen Magneten zur Hand und suchen Sie damit nach den Schrauben. Wenn der Magnet haften bleibt, können Sie die Stelle markieren und mit einem Spachtel die darunterliegende Schraube von der Farb- oder Tapetenschicht befreien. Zum Schluss können Sie die Schrauben einfach herausdrehen, den Deckel anheben und vom Rollladenkasten wegnehmen.

Ist der Deckel nur mit einem Haltehaken im Rahmen eingehängt, können Sie die Haken einfach nach links oder rechts drehen. Dann sitzt der Deckel locker, kann angehoben und abgenommen werden.

b) Rollladenkästen aus Kunststoff öffnen

Rollladenkästen aus Kunststoff sind in der Regel in die Wand eingelassen. Auch hier müssen Sie zuerst die Fuge suchen, die den Rahmen des Rollladenkastens und die Abdeckung voneinander trennt und mit einem Cuttermesser nachfahren.

Ist der Deckel verschraubt, können Sie im weiteren Schritt ebenso vorgehen, wie bei Rollladenkästen aus Holz mit verschraubtem Deckel.

Sollte sich der Deckel nach dem Aufschrauben nicht abheben lassen, kann es sein, dass es links und rechts des Rahmens ein Schienensystem gibt. In diesem Fall müssen Sie die Abdeckung so weit nach unten schieben, bis sich der Deckel öffnet.

Es gibt auch Rollladenkästen aus Kunststoff, deren Deckel mit einem Klicksystem befestigt ist. Bei dieser Variante müssen Sie nach den Haken suchen, mit denen der Deckel des Rollladenkastens in den Rahmen gepresst ist. Drücken Sie diese leicht gegen die Abdeckung, um den Deckel abnehmen zu können.

c) Außenliegende Rollladenkästen

Rollladenkästen, die an der Außenseite des Hauses befestigt sind, sind besser zugänglich und lassen sich schneller öffnen, da sie weder mit Farbe noch mit Tapete überzogen sind. Zwischen Kasten und Wand besteht dagegen oft eine Silikonfuge, die Sie rundum mit einem Cuttermesser entfernen müssen, bevor Sie die Schrauben der Abdeckung lösen und den Kastendeckel öffnen.

2. Schritt: Öffnen Sie den Gurtwickler und entfernen Sie den Rollladengurt

Es gibt zwei Arten von Gurtwicklern:

  • Aufputz-Gurtwickler
  • Unterputz-Gurtwickler, auch Einlasswickler genannt

Der Aufputz-Gurtwickler lässt sich ohne Weiteres öffnen, beim Unterputz-Gurtwickler müssen Sie diesen zunächst abschrauben und aus der Wand herausnehmen.

Wickeln Sie den Rollladengurt im nächsten Schritt langsam ab. Achten Sie darauf, dass Sie dabei die Feder festhalten und die Sicherung drücken, sodass sich die Rolle nicht mehr frei drehen kann. Sollte es keine Sicherung geben, müssen Sie die Feder beim Abwickeln selbst festhalten.

Entfernen Sie das Restband aus dem Gurtaufwickler. Eventuell müssen Sie dazu eine Klemme, die das Band fixiert aufhebeln, um den Gurt vollständig herausziehen zu können.

3. Schritt: Entfernen Sie den alten Gurt aus dem Rollladenkasten

Rollläden sind im Kasten an einer Rolle befestigt. Sie müssen den Laden deshalb zunächst von der Holzachse abschrauben oder von der Stahlachse aushängen. Erst dann können Sie die Rolle manuell drehen und somit die Gurtreste von der Gurtscheibe ziehen.

4. Schritt: Bereiten Sie den neuen Rollladengurt für den Wechsel vor

Wenn ihr neuer Rollladengurt noch keine Einhängeöffnungen hat, müssen Sie diese selbst herstellen, bevor Sie weiterarbeiten können. Knicken Sie dazu die Gurtenden etwa ein bis drei Zentimeter um und schneiden Sie mit einer Schere oder einem Teppichmesser einen mittigen Schlitz in hinein.

5. Schritt: Hängen Sie das neue Band im Rollladenkasten ein

Führen Sie den neuen Rollladengurt durch die Einführung im Kasten in die Gurtscheibe und hängen Sie es darin ein.

Halten Sie das Band nun straff und drehen Sie dabei die Rolle im Kasten, bis sich der Gurt vier- bis sechsmal um die Scheibe gewickelt hat. Dann sollte er festsitzen. Bei Rollos für raumhohe Fenster oder Türen sollten Sie acht bis neun Umdrehungen machen.

Befestigen Sie den Rollladen wieder an der Rolle im Kasten und prüfen Sie, ob der Rollmechanismus funktioniert.

Achtung!

Achten Sie beim Aufwickeln des Rollladengurtes darauf, dass er sich nicht verdreht!

6. Schritt: Hängen Sie das neue Rollladenband am Gurtwickler ein

Führen Sie den Rollladengurt vom Kasten gerade herunter zum Gurtwickler und fädeln Sie den Gurt durch die Bremsklappe. Wickeln Sie ihn einmal zum Einhängen oder Einklemmen um die Trommel und entsichern Sie schließlich die Feder. Die Spannung wird nun zunehmen und der Gurt sich selbst aufwickeln.

Achtung! Achten Sie bei all diesen Schritten darauf, dass sich der Rollladengurt nicht verdreht!

7. Schritt: Testen Sie die Rollladenfunktion

Schließen Sie dazu den Gurtwickler beziehungsweise setzen Sie ihn wieder in die Wand ein und verschrauben ihn. Wenn Sie den Rollladenmechanismus nun bedienen und alles funktioniert, können Sie auch den Rollladenkasten schließen.

8. Schritt: Spannen Sie das Rollladenband nach

Sollte der Gurtwickler beim Funktionstest das Band nicht mehr richtig einziehen, dann stimmt etwas mit der Spannung nicht. Öffnen Sie in diesem Fall den Gurtwickler erneut und nehmen Sie das Band noch einmal ab. Drehen Sie nun die Federrolle mit Bedacht ein- bis zweimal entgegen dem Uhrzeigersinn, um die Zugkraft zu erhöhen. Sie sollten dabei eine höhere Spannung spüren. Anschließend können Sie das Gurtband wieder einlegen und den Gurtwickler wieder schließen beziehungsweise einbauen.

9. Schritt: Schließen Sie den Rollladenkasten wieder

Wenn Sie den Rollladenkasten wieder schließen, kann es sein, dass Sie aufgrund der Öffnung ein paar optische Nachbesserungssarbeiten durchführen – partiell neu tapezieren oder anstreichen – müssen. Vor einem neuen Farbauftrag sollten Sie die Oberfläche des Deckels zunächst ab- oder anschleifen.

Achten Sie dabei darauf, dass Sie die Fuge zwischen Deckel und Kasten sowie die Schraubenköpfe frei lassen, wenn Sie beim nächsten Mal schneller an den Rollladenkasten kommen möchten.

Rollladengurt reparieren – der Kasten kann zubleiben

Wenn ein Rollladengurt nicht durchgehend marode ist, lassen sich Schadstellen auch gut reparieren, ohne dass der Rollladenkasten geöffnet werden muss. Das funktioniert zum Beispiel schnell und einfach mit einem Reparaturset. Dabei wird das Ende des alten Gurtes mit dem neuen Band im Set durch einen Edelstahlstreifen verbunden und vernietet.

Wer zahlt die Kosten für die Rollogurt-Reparatur?

Das hängt von Ihrem Mietvertrag ab. Wenn dieser eine sogenannte Kleinreparaturklausel enthält, fällt darunter auch ein gerissener Rollladengurt durch Abnutzung, sodass Sie selbst für die Reparaturkosten aufkommen müssen.

Weitere Infos: Was tun, wenn der Rolladen klemmt?

Wie viel kostet der Wechsel eines Rollladenbandes?

Sollten Sie den Rollladengut selbst wechseln, kostet Sie das nur drei bis 15 Euro für das Material. Wenn Sie einen Fachmann beauftragen, werden für Arbeitszeit, Anfahrt und Material insgesamt etwa 70 Euro anfallen. Klären Sie den genauen Preis am besten vor der Auftragserteilung.

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