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Mehlmotten – wie bekommt man die Schädlinge los?

Inhaltsverzeichnis

Was sind Mehlmotten?

Mehlmotten (Ephestia kuehniella) sind kleine Falter, die bekannt dafür sind, Eier in Lebensmittel zu legen. Die daraus schlüpfenden Larven verbreiten sich schnell und führen dazu, dass der Lebensmittelvorrat unbrauchbar wird.

Die kleinen Falter können bis zu 14 Millimeter groß werden. Ihre Flügel sind grau und können helle und dunkle Linien aufweisen. Da die Musterung sehr unterschiedlich ausfallen kann, ist auch ihr Aussehen sehr unterschiedlich. Meist sind die Flügel silbergrau und weisen ein helles und dunkles Zickzackmuster auf. Sitzen die Falter ruhig da, liegen die Flügel eng an ihrem Körper an. Dabei richten sie ihre Fühler nach hinten. Weibliche Mehlmotten können bis zu 500 Eier legen.

Die Eier, die meist in trockene Lebensmittel gelegt werden, sind sehr klein und für das menschliche Auge kaum zu erkennen. Sie sind länglich-oval und leicht mit einem Reiskorn zu verwechseln, da sie eine weiße Farbe mit leicht grünlicher oder rötlicher Verfärbung besitzen.

Die Larven schlüpfen aus den Eiern innerhalb von drei Monaten. Es kann teilweise auch schneller gehen, wenn es hohe Temperaturen gibt, da sie sich hier wohlfühlen. Aus diesem Grund fallen die Vorratsschädlinge meist auch im Sommer auf. Wird nichts gegen sie unternommen, können sich mehrere Generationen entwickeln. Die Larve hat eine weißliche Färbung und einen dunklen Kopf. Sie sucht sich den perfekten Platz, um sich zu verpuppen und kann dabei bis zu 400 Meter zurücklegen. Sie weist eine Länge von etwa 1,3 Zentimetern auf.

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Wie kommen Mehlmotten ins Haus?

Mehlmotten sind plötzlich da, scheinbar aus dem Nichts. Da stellt sich die Frage, wie sie überhaupt ins Haus gekommen sind. Meist ist nicht der eigene Haushalt Ursprung der Mehlmotten, sondern Getreidefabriken oder andere Fabriken, die einen Mehlmottenbefall haben. Kommt es nicht zu einer Prüfung der Lebensmittel, werden diese samt Eiern verpackt und verkauft. So gelangen sie durch mitgebrachte Einkäufe ins Haus. Besonders häufig kommt dies bei Mehl, Reis, Nudeln, Backwaren, Trockenost oder Kakao vor.

Eine weitere Möglichkeit, wie die Mehlmotten ins Haus gelangen sind offenen Fenster und Türen. Die Falter fliegen ins Haus und legen ihre Eier, wenn sie einen geeigneten Platz dafür finden.

Die Verbreitung von Mehlmotten

Die Falter legen an einem geeigneten Ort innerhalb von etwa 96 Stunden ihre bis zu 500 Eier ab. Daraus schlüpfen anschließend die Larven. Bis sie ihre Endgröße erreicht haben, essen sie sich etwa 40 Tage lang durch den Lebensmittelvorrat. Anschließend verlassen sie diesen, um sich zu einem Falter zu entpuppen und gelangen anschließend zurück, um selbst Eier zu legen.

Wie erkennt man Mehlmotten?

Der erste Schritt der Bekämpfung liegt darin den Mehlmottenbefall zu erkennen. Wird ein Falter gesichtet, ist dies ein eindeutiges Anzeichen für den Befall und es ist sofort zu handeln. Mehlmotten sind nachtaktiv, weshalb es sich lohnt, nachts in den Vorratsschrank zu schauen. Es gibt noch weitere Anzeichen, wie beispielsweise kleine Löcher an Lebensmittelverpackungen. Diese können jedoch so klein sein, dass sie für das menschliche Auge kaum erkennbar sind.

Ein weiteres Anzeichen sind Gespinstfäden. Diese entstehen, wenn sich Larven bewegen und sehen dabei aus, wie kleine, feine Spinnennetze. Sie ziehen Kondenswasser an und dadurch entstehen teilweise, besonders bei Mehl, kleine Klümpchen in den Vorräten. Dies ist ein eindeutiger Hinweis auf einen Mehlmottenbefall. Die Gespinste können jedoch nicht nur in den Lebensmitteln, sondern auch in Ecken, Nischen oder Dosen auftreten. Es gilt somit, das gesamte Vorratsregal aufmerksam zu betrachten.

 

Die Bekämpfung von Mehlmotten

Wurden Mehlmotten erkannt, sollte nicht sofort zu einem chemischen Spray gegriffen, sondern strukturiert vorgegangen werden.

  1. Vorräte sichten und entsorgen
    Alle Vorräte sind durchzugehen und auf Anzeichen zu untersuchen. Auch Vorräte, deren Verpackungen scheinbar unversehrt scheint, da kleine Löcher manchmal kaum sichtbar sind. Befallene Lebensmittel sind sofort in der Mülltonne zu entsorgen. Auf keinen Fall sollten sie in den Hausmüll geschmissen werden, da dort das Risiko entsteht, dass die Mehlmotten an ihren Ursprung wieder zurückkehren.
    Nicht befallene Lebensmittel können aus Sicherheitsgründen entweder eingefroren oder im Backofen bei 70 Grad für etwa 20 Minuten erhitzt werden. Beide Wege töten möglicherweise vorhandene Eier ab.
  2. Lager reinigen
    Um einen erneuten Befall abzuwenden, sollte das komplette Lager sorgfältig gereinigt werden, um möglicherweise vorhandene Eier zu entfernen.
    Im ersten Schritt ist mit einem Staubsauger alles auszusaugen. Der Staubsaugerbeutel ist danach auf jeden Fall in die Mülltonne zu werfen! Anschließend sind alle Regalböden und Wände sowohl von innen als auch von außen mit Essigwasser abzuwischen.  Der Essig tötet dabei vorhandene Motteneier ab. Sind einige Stellen unerreichbar oder Spalten zu klein, um sie zu reinigen, können sie mit einem Föhn geföhnt werden. Die Hitze töten ebenfalls mögliche Motteneier ab.
    Bevor das Lager wieder eingeräumt wird, sollten die Böden und Wände getrocknet sein.
Gut zu wissen

In Mehl, Müsli und Co fühlen sich nicht nur Mehlmotten wohl, auch Staubläuse nisten sich hin und wieder dort ein. Die kleinen hellen Tierchen sind mit dem bloßen Auge schwer zu erkennen. Haben Sie dennoch einen Verdacht, sollten Sie die Lebensmittelpackung direkt draußen im Müll entsorgen, da die Anwesenheit von Staubläusen darauf hindeutet, dass das Lebensmittel leicht geschimmelt ist.

Mehlmotten mit Fallen erkennen und beseitigen

Die Pheromonfalle ist eine gute Möglichkeit, um den Befall mit Mehlmotten festzustellen. Die Klebestreifen enthalten den Sexuallockstoff Pheromon, der die männlichen Mehlmotten anlockt. Fallen sie auf die Falle rein, bleiben sie am Klebestreifen hängen und so ist erkennbar, dass es Mehlmotten im Vorrat gibt. Die Pheromonfalle gibt jedoch keine Aufschlüsse darüber, wo die Larven zu finden sind. Zudem bildet sie keine Möglichkeit Mehlmotten zu beseitigen, da die freien Mehlmotten sich weiterhin paaren können.

Schlupfwesten sind hingegen eine Möglichkeit Mehlmotten zu entfernen. Sie sind der natürliche Feind von Mehlmotten und legen in deren Eier ihre eigenen Larven hinein. So werden die Mehlmotten Stück für Stück ganz ohne chemische Stoffe bekämpft. Die Larven der Schlupfwesten sind unbedenklich und sobald es keine Eier mehr gibt, sterben die sie aus. Die Eier von Schlupfwesten sind online erhältlich und die Anwendung muss für eine erfolgreiche Bekämpfung öfters wiederholt werden.

Tipps – wie beugt man Mehlmotten vor?

Sind spezielle Sicherungsvorkehrungen getroffen, ist es für Mehlmotten sehr schwer sich fortzupflanzen. Folgende Tipps sind dabei zu beachten:

  1. Neue Lebensmittel überprüfen
    Neu eingekaufte Lebensmittel sind sofort auszupacken und zu überprüfen. So können sie rechtzeitig erkannt werden.
  2. Vorräte richtig lagern
    Mehlmotten sind tückische Lebewesen, die sich durch vieles hindurchfressen, sodass sie zu ihrer Nahrung gelangen. Dieser Schritt ist in jedem Fall zu unterbinden. Beispielsweise können Nahrungsmittel in Glasbehältern aufbewahrt werden, durch die Mehlmotten nicht hindurch gelangen. Drehverschlusse sind zwar scheinbar fest, doch die Mehlmotten finden auch hier ihren Weg hindurch. Luftdicht verschlossene Glasbehälter eignen sich besser.
  3. Trockene und kühle Lagerung
    Sind Vorräte trocken und kühl gelagert, bleiben sie nicht nur länger frisch, sondern Mehlmotten können dadurch auch abgehalten werden, da sie sich in kühleren Gegenden nicht sehr wohl fühlen. Der Standort eines Lagers direkt neben einer Heizung oder einem Backofen hingegen ziehen Mehlmotten an.
  4. Vorräte in Maßen halten
    Nicht zu viele Vorräte im eigenen Haus zu lagern sorgt für eine Übersicht und gleichzeitig ein geringeres Risiko Mehlmotten zu besitzen.
  5. Fliegengitter
    Damit die Falter nicht ins Haus flattern können an Fenstern und Türen Fliegengitter angebracht werden.
  6. Duftstoffe
    Wie andere Insekten auch, meiden Mehlmotten manche Düfte. Duftlampen oder -säckchen, mit einem Duft von Anis, Zirbe, Pfefferminze oder Zitrone eignen sich gut dafür, Mehlmotten fernzuhalten.

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