Luftaufnahmen: Modernstes Medium der Immobilienpräsentation

Luftaufnahmen bieten generell eine Möglichkeit, Anwesen und größere Objekte umfassend „einzufangen“. Damit lässt sich auch eine Immobilie sowie deren Umgebung ideal abbilden und in Szene setzen. Die Idee einer Luftaufnahme ist nicht neu, neu ist allerdings die moderne Technik, die heute deutlich mehr Möglichkeiten bietet, Luftaufnahmen professionell anzufertigen, entsprechend umzusetzen und dadurch einen hohen Mehrwert zu generieren. Diese Form der Immobilienpräsentation ist für die Social-Media-Kanäle ebenso interessant wie für Buchungsplattformen namhafter Reiseunternehmen. Darüber hinaus sind Luftaufnahmen für Immobilien-Exposés ein großer Gewinn.

Aufnahmen aus dem Hubschrauber wurden bereits vor Jahrzehnten angefertigt, waren jedoch entsprechend kostspielig und dienten meist dazu, innerhalb kürzester Zeit möglichst viele Bauernhöfe, Gasthöfe oder Privatgrundstücke von oben zu fotografieren. Die Möglichkeiten waren jedoch noch recht dürftig. So waren Perspektiven ziemlich eingeschränkt, Schwerpunkte in der Darstellung ließen sich mit Ausnahme industrieller Produktionen nur begrenzt realisieren und aus Luftaufnahmen einen Film zu produzieren, war im Grunde beinahe undenkbar. 

In den letzten Jahren hat uns vor allem eine technische Errungenschaft bei den Luftaufnahmen von Immobilien sehr viel weitergebracht: Die Drohne. Diese kleinen präzise ferngesteuerten Geräte übernehmen heute vielfach die Arbeit und fertigen problemlos professionelle Luftaufnahmen an.

Eine Immobilienpräsentation lebt von Emotionen und einer möglichst umfassenden Sicht auf die Immobilie. Fotos und Videos liefern hier unterschiedliche Mehrwerte, da sie den Betrachter an unterschiedlichen Stellen abholen: 

Fotos
Aufnahmen beziehungsweise Fotos aus einer Drohnenkamera ermöglichen die Ansicht einer Immobilie aus einer völlig neuen Perspektive: Der Vogelperspektive. Dabei wird auch die unmittelbar angrenzende Umgebung an ein Grundstück direkt und authentisch eingefangen. Beim Betrachten dieser Bilder erhält der Interessent beinahe das Gefühl, selbst vor Ort zu sein. Der Verkäufer filtert damit auch gleichzeitig Käufer heraus, die im Prozess abspringen, weil ihnen zum Beispiel die unmittelbare Umgebung oder das Gesamtkonzept der Immobilie nicht zusagt. Kleine Informationsmarker, virtuelle Stecknadeln sozusagen, weisen auf jeweils relevante Schwerpunkte hin. Bahnhöfe, Schulen und die regionale Verkehrsanbindung sind so exakt positioniert, dass sie für die Aufnahmen einen zusätzlichen Mehrwert schaffen und diese aufwerten. 

Videos 
Nicht nur Fotos liefern oft beeindruckende Perspektiven, mit der entsprechenden Erfahrung lassen sich ebenso Filme produzieren. Steht die entsprechende Postproduktion zur Verfügung, kann eine Immobilie mithilfe eines Videos in wenigen Minuten spannend visualisiert werden. 

Durch die Vertonung oder dramaturgische Kniffe wie dem Einsatz von Musik wird eine ganz eigene Dynamik geschaffen. Auch in diesem Kontext kann eine Drohne als fliegendes Stativ nachhaltig punkten und atemberaubende Aufnahmen liefern. Es kommt jedoch auf die Art der Immobilie an: Manche Immobilien lassen sich unter Umständen mit ruhigen, umgebungsorientierten Kamerafahrten besser „einfangen“. Ein professioneller Sprecher, der die Eckdaten der Immobilie einfließen lässt und mit gezielter Wortwahl deren Vorzüge unterstreicht, wertet im Besonderen exklusive Häuser deutlich auf. Neben Immobilien ist dieser Effekt ebenso ideal für technische Anlagen anzuwenden, die detaillierter beschrieben werden müssen und deren technische Parameter im Video gezielt mit den Bildern verknüpft werden können. Weitere Optionen, ein Video zu optimieren bietet der Videoschnitt, indem

• einzelne Informationsmarker gezielt hervorgehoben werden, 
• Anfahrtswege grafisch dargestellt werden, 
• virtuelle Grundstücksgrenzen gesetzt werden können und 
• Orientierungshilfen wie Größe und Himmelsrichtung dem Kunden direkt angezeigt werden können. 

Abgerundet wird das Angebot durch optional eingeblendete Texte im Corporate Design und diverse Aufnahmen. 

Generell muss der Einsatz dieser einzelnen Werkzeuge mit Fingerspitzengefühl ausgewählt und dosiert werden. Welche Schwerpunkte in der Präsentation gesetzt werden, hängt zum einen von der Immobilie und zum anderen von den Kaufinteressenten ab. Der Fotograf, der mit Drohne, Hochstativ und Weitwinkelkamera das Objekt in Szene setzt, muss sich mit der Immobilie, dem Verkäufer und der entsprechenden Zielgruppe sorgfältig auseinandersetzen. 

Luftaufnahmen sind selbstverständlich auch eigenständig möglich, erst in Kombination mit Detailaufnahmen vom Außen- und Innenbereich bilden sie jedoch ein Gesamtkonzept. Dies wird in anderen Staaten bereits als Standard in der Immobilienpräsentation angesehen und hält nun auch bei uns immer mehr Einzug. 

Das „360° Panorama“ versteht sich als interaktives Medium, um über die Objektgrenzen hinaus die Umgebung und Infrastruktur besser einfangen und Entfernungen besser einschätzen zu können. Schauen wir uns vor Ort die Umgebung beispielsweise von einer erhöhten Plattform aus an, drehen wir den Kopf in jede erdenkliche Richtung. So ist es auch beim 360°-Effekt: Dieser vermag es, eine Aufnahme sehr lebendig wirken zu lassen, mehr als dies eine starre Aufnahme aus einem konkreten Blickwinkel je vermag. Müsste man ein Ranking der Effekte aufstellen, käme wohl inzwischen das Foto auf Platz 3, ein vertontes Video belegte Platz 1 und das 360 ° Panorama würde vermutlich zwischen diesen beiden Möglichkeiten liegen, also einen guten Platz 2 belegen. 

Drohnen gelten als unbemannte Flugzeuge (AUS). Für Fernpiloten oder Anwender einer Drohne mit einem Gewicht von mehr als 250 Gramm besteht eine Registrierungspflicht bei der zuständigen Behörde, in Deutschland dem Luftfahrtbundesamt (LBA). Wer Luftaufnahmen mit einer Drohne anfertigen möchte, muss das Gerät gut sichtbar, dauerhaft und feuerfest mit einer individuellen eID-Nummer versehen, die bei Registrierung vergeben wird. Bringt eine Drohne weniger als 250 Gramm auf die Waage und transportiert sie keine Kamera, besteht keine Pflicht zur Registrierung. Drohnenflüge sind im eingeschränkten Rahmen sogar in der Stadt möglich, zwar ist der Einsatz dort meistens verboten oder die Zulassung rechtfertigt den Aufwand nicht, eigene Hochstative als Alternative setzen die Perspektive aber schon auf bis zu 20 Meter und liefern dort verblüffende Ergebnisse. 

Google-Street-View ist aus unserer visuellen Welt nicht mehr wegzudenken. Bei der Vielzahl an Einsendungen von Bildmaterial hat der Konzern die Anforderungen an die übermittelten Daten inzwischen etwas gelockert. Während für das Einreichen von Bildmaterial in der Vergangenheit eine spezielle 360-Grad-Kamera benötigt wurde, nimmt der Internet-Konzern nun auch herkömmliche Smartphone-Fotos entgegen. Diese werden durch den Dienst automatisch gedreht und ausgerichtet, so dass sie die gängige Street-View-Ansicht ergeben.