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Was bedeutet Attika?

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Attika am Haus?

Als Attika wird in der Regel eine wandartige Erhöhung der Außenwand bezeichnet, die über den Dachrand hinausreicht und damit das Dach verdeckt.

Doch auch eine schmale Wandfläche im Innenraum, die zwischen zwei Gesimsen verläuft und sich zwischen ein Gewölbe und Stützen schiebt – beispielsweise im Pantheon in Rom zu finden – wird Attika genannt.

Erstmals soll die Attika in der griechischen Region Attika verwendet worden sein, woher sie wahrscheinlich auch ihren Namen hat. Als Attika war hier eine Aufmauerung oberhalb der Traufleiste (Sima) im Dachbereich gemeint. In der römischen Antike war die Attika hingegen ein prägendes Gestaltungsmerkmal des Bogenbaus, von Toren sowie von Triumphbögen und häufig mit Reliefs oder Inschriften verziert oder als Sockel für Statuen und Vasen genutzt.

Im Zeitalter der Renaissance galt die Attika als beliebtes Mittel, um bei Kirchen- und Profanbauten die Dachtraufe zu verdecken – entweder in Form einer gemauerten Brüstung oder etwas aufgelöster als Balustrade. Auch im Barock und im Klassizismus war die Attika ein gern verwendetes Architekturelement.

Wortherkunft

Der Begriff Attika stammt wahrscheinlich vom griechischen Begriff „attikós“ ab. Attikós bedeutet attisch beziehungsweise athenisch und beschreibt somit, wo die Bauform der Attika herkommt.

Heute verwendet man den Begriff Attika meistens für die Aufkantung eines Flachdachrands.

Warum Attika bei Flachdach?

Während die Attika bei einem Steildach vor allem dazu dient, Traufe und Dach zu verstecken, ist die Attika bei einem Flachdach weitaus mehr als ein ästhetisches Architekturelement. Bei einem Flachdach übernimmt die Attika gleich mehrere wichtige Funktionen:

  • Gezielte Entwässerung des Dachs: Die Flachdach-Attika verhindert, dass Stauwasser und Niederschlagswasser, das vom Dach kommt, direkt an der Hauswand herabströmt und schützt somit die Bausubstanz. Wichtig: Als Ausgleich dafür muss eine ausreichende Flachdachentwässerung geplant werden.
  • Sicherung der Dacheindeckung: Die Attika von einem Flachdach verhindert, dass die Flachdacheindeckung – beispielsweise bestehend aus Kies und Substrat – bei Unwettern vom Dach geweht oder gespült wird.
  • Befestigungsmöglichkeit für die Dachabdichtung: Eine Flachdach-Attika dient als Befestigung für Dachabdichtungsbahnen. Wichtig: Dabei müssten bestimmte Richtlinien beachtet werden, auf die im weiteren Verlauf des Artikels eingegangen wird.
  • Absturzsicherung: Eine Attika kann auch als Brüstung oder Geländer ausgeführt werden und somit die Absturzsicherung übernehmen. Wichtig: Richtlinien zur Mindesthöhe der Attika als Brüstung sind in der jeweiligen Bauordnung zu finden.

Wie hoch muss eine Attika mindestens sein?

Die Mindesthöhe der Attika ergibt sich aus der Mindesthöhe der Abdichtung über der Belagsoberfläche – festgelegt in den Fachregeln für Abdichtungen: Bei einer Flachdachneigung bis fünf Grad schreiben diese eine Anschlusshöhe der Dachbahnen von mindestens zehn Zentimetern über der Oberfläche des Belags oder der Kiesschüttung vor; bei einer Flachdachneigung über fünf Grad muss die Abdichtung dagegen nur fünf Zentimeter über die Belagsoberfläche reichen.

Handelt es sich bei der Attika um einen Sturzschutz, begrenzt sie also einen begehbaren Raum wie Balkon, Dachgarten oder Dachterrasse, hängt ihre Mindesthöhe sowohl von der Absturzhöhe als auch von der Gebäudeart ab.

Wie wird eine Attika gebaut?

Attika bauen – die wichtigsten Regeln

Beim Bau einer Flachdachattika sind einige Regeln zu beachten. Neben den Mindesthöhen für Attika und Abdichtungsbahnen insbesondere folgende:

  • Notüberlauf/-ablauf: Ist die Attika bei einem Dach umlaufend, muss mindestens ein Notüberlauf oder -ablauf geplant werden, damit sich kein Oberflächenwasser bis zur Oberkante der Attika staut. Denn solch ein Rückstau kann zu großen Schäden führen, da für diese Last meistens weder Dachtragwerk noch Abdichtung ausgelegt sind.
  • Führung der Abdichtungsbahnen: Im Normalfall werden die Abdichtungsbahnen bis zur Außenkante der Attika hochgeführt und befestigt. Bei den Anschlussausführungen müssen jedoch immer die Vorgaben der Flachdachrichtlinien geprüft werden.
  • Attikaabdeckung: In Deutschland muss jede Attika zum Schutz der Mauerkrone gegen Feuchtigkeit mit einer Attikaabdeckung (einem Attikablech) versehen werden. Schwankende Temperaturen und andere äußere Einflüsse wie Frost und Feuchtigkeit können ansonsten optische und bauliche Schäden verursachen.

Attika bauen – diese Materialien sind möglich

In der Regel wird eine Attika aus dem gleichen Material gebaut, aus dem die Außenwand besteht und das ist sind in den meisten Fällen Mauerziegel. Eine Attika kann aber auch

  • vor Ort aus Beton gegossen werden,
  • aus Betonfertigteilen errichtet werden oder
  • aus Holz in Rahmenbauweise gezimmert werden.

Attika: Das Attikageschoss in der Schweiz

In der Schweiz sind Attikageschosse auf Flachdächer aufgesetzte, zusätzliche Geschosse, bei denen mindestens eine Fassade gegenüber dem darunter liegenden Geschoss um ein bestimmtes Maß zurückversetzt sind.

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