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Was versteht man unter Drainagebeton?

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Drainagebeton?

Drainagebeton oder Drainbeton besteht ebenso wie Beton aus Zement, Wasser und einer Körnung (Sand und Kies). Der Unterschied ist, dass beim Drainagebeton nur eine Korngruppe oder sogar nur eine bestimmte Korngröße zum Einsatz kommt. Eine Korngruppe umfasst Korngrößen zwischen zwei Prüfkorngrößen und wird durch die untere Siebgröße (d) und die obere Siebgröße (D) definiert: zum Beispiel 16/32 mm (d/D). Die Zahlen beschreiben, dass Körner, die kleiner als 16 oder größer als 32 Millimeter sind, durch zwei entsprechende Prüfsiebe ausgesiebt werden. Für Drainagebeton verwendet man Korngrößen ab mindestens vier Millimetern.

Die Besonderheit von Drainagebeton: Die einzelnen Körner werden vom Zementleim – einem Gemisch aus Wasser und Zement – lediglich umhüllt und sind nur an den Kontaktstellen miteinander verkittet. Während die Hohlräume, die sich dabei bilden, bei Normalbeton mit einem Wasser-Zement-Sandgemisch aufgefüllt werden, bleiben sie bei Drainagebeton leer. Der Anteil der Hohlräume, auch Haufwerksporen genannt, liegt bei Drainbeton üblicherweise zwischen 15 und 20 Prozent.

Durch die offenporige Struktur ist Drainagebeton wasserdurchlässig und dient deshalb vor allem der Entwässerung bei Wegen und Straßen – ob als Tragschicht unterhalb einer Deckschicht oder als Deckschicht selbst. Die entwässernde Eigenschaft erklärt auch den Begriff Drainagebeton: So stammt die Silbe „Drain“ vom englischen Verb „to drain“ (zu Deutsch: entwässern) beziehungsweise dem englischen Substantiv „drainage“ (zu Deutsch: Entwässerung) ab.

Drainagebeton hat aber noch weitere Bezeichnungen:

  • Drainbeton,
  • Dränbeton,
  • Einkornbeton,
  • Filterbeton und
  • Sickerbeton

Drainagebeton oder Drainagemörtel: Was ist der Unterschied?

Den Unterschied zwischen Drainagebeton und Drainagemörtel macht die Korngröße: Bei Drainagebton beträgt sie mindestens vier Millimeter, bei Drainagemörtel höchstens vier Millimeter. Die Obergrenze von vier Millimetern wird von den Herstellern in der Regel ausgeschöpft, um die hohe Wasserdurchlässigkeit, die Drainagemörtel auszeichnet, zu gewährleisten. Drainagemörtel hat somit meistens eine Korngröße von drei bis vier Millimetern.

Warum Drainagebeton? – Die Vorteile von Drainagebeton

  • Drainagebeton ist aufgrund seiner speziellen Struktur, die durch die zusammenhängenden Hohlräume entsteht, wasserdurchlässig, sodass sich kein oder weniger Wasser stauen kann. Dadurch können Frostschäden und Ausblühungen an der Deckschicht verhindert werden.
  • Durch Drainagebeton fällt die Flächenversiegelung kleiner aus.
  • Die großporige Struktur von Drainagebeton wirkt schalldämmend.
  • Drainagebeton ist spurrillenbeständig.
  • Nach Anreißen lässt sich Drainagebeton mit einer Seilsäge sauber und erschütterungsfrei abbrechen.
  • Drainagebeton ist relativ einfach zu verarbeiten.

Wann Drainagebeton?

Drainagebeton wird vor allem zur Entwässerung von Bodenbereichen eingesetzt, auf denen kein Wasser stehen bleiben soll. Als offenporige Trag- und Deckschicht findet die spezielle Betonart im öffentlichen Bereich Anwendung für

  • Straßen,
  • Radwegen,
  • Gehwegen und
  • Brücken.

Dadurch, dass das Wasser abfließen kann und sich keine Staunässe bildet, verringert sich bei Straßen die Gefahr für Aquaplaning. Außerdem gibt es weniger Sprühnässe. Neben der Wasserdurchlässigkeit haben die Hohlräume im Drainagebeton noch eine andere Wirkung, die beim Straßenbau zum Tragen kommt: Sie absorbieren einen Teil des Rollgeräuschs, wodurch der Dränbeton den Verkehrslärm verringert.

Im privaten Bereich dient Drainagebeton überwiegend als wasserdurchlässige Tragschicht unterhalb einer Deckschicht aus Pflastersteinen oder Natursteinplatten – beispielsweise bei

  • Garageneinfahrten,
  • Hofeinfahrten oder
  • Terrassen.

Hier bietet Drainbeton eine gute Alternative zu einer Tragschicht aus normalen Schotter-, Sand- oder Feinkiesbett. Denn bleiben bei einem solchen Unterbau die Fugen zwischen den Pflastersteine offen, damit Wasser ablaufen lassen kann, sprießt in den Zwischenräumen gerne Unkraut. Ebenso können Ameisen im losen Kiesbett unterm Pflaster ein Nest bauen und Pflastersteine zum Absacken bringen. Mit Drainbeton besteht diese Gefahr nicht beziehungsweise wird vermindert. Zugleich kann Wasser durch die Fugen zwischen den Pflastersteinen und den Beton mit seinen Hohlräumen abfließen, währen gröbere Partikel an der Oberfläche bleiben und weggefegt werden können.

Weitere Anwendungsbereiche für Drainbeton sind unter anderem

  • Lärmschutzwände und
  • Betonfilterrohre.

Wie stelle ich Drainagebeton her?

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, Drainagebeton herzustellen:

  1. Fertigmischung nutzen: Drainagebeton ist im Baustoffhandel als fertig gemischte Sackware erhältlich. Zu Hause muss der Inhalt nur noch mit der vorgegebenen Wassermenge angerührt werden – entweder mit einer Bohrmaschine und einem Rührquirl als Aufsatz oder mit einer Betonmaschine, die mietbar ist.
  2. Selbst mischen: Fürs Selbstmischen von Drainagebeton braucht man Zement aus dem Baustoffhandel und eine sortenreine Körnung aus dem Kieswerk. Zuhause müssen diese zwei Komponenten mit Wasser vermischt werden.

Achtung!

Drainagebeton reagiert alkalisch, deshalb sollten beim Anmischen und Verarbeiten die Augen mit einer Schutzbrille und die Haut mindestens mit Handschuhen geschützt werden.

Wichtig

Da Drainagebeton nicht flüssig, sondern „erdfeucht“ verarbeitet wird, sollte man beim Selbstmischen mit einer geringen Wasserzugabe beginnen und sich Schritt für Schritt an die passende Konsistenz herantasten. Denn ist der Beton erst einmal zu flüssig, ist das kaum mehr rückgängig zu machen.

Tipp

Um zu überprüfen, ob der Beton die richtige Konsistenz hat, kann eine Kugel zwischen den Handflächen geformt werden. Behält diese ihre Form, ist der Beton bereit für die Weiterverarbeitung beziehungsweise Ausbringung.

Wer sehr große Mengen Drainagebeton verarbeiten möchte, kann bei Transportbeton-Mischwerken unter Angabe der gewünschten Korngrößengruppe oder Korngröße den fertig gemischten Drainagebeton bestellen und sich zur Baustelle liefern lassen. Vor Ort wird der Beton entweder per Hand oder mit einer Betonpumpe ausgebracht.

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