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Was ist eine Ziegelwand?

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Ziegelwand?

Bei einer Ziegelwand handelt es sich um eine Innen- oder Außenwand, die durch das Vermauern von Ziegeln im Verband errichtet wird. Es können verschiedene Verbände umgesetzt werden, wie beispielsweise der Läuferverband, der Binderverband oder der Blockverband. Die Ziegel werden dabei immer in ein Mörtelbett gesetzt. Wie dick eine Ziegelwand ist, hängt unter anderem davon ab, ob sie als einschaliges oder zweischaliges Mauerwerk ausgeführt wird. Es sind Wanddicken zwischen 11,5 Zentimetern und 49 Zentimetern möglich.

Für den Bau einer Ziegelwand kommen entweder HD-Ziegel oder LD-Ziegel zum Einsatz:

  • LD-Ziegel: LD steht für „low densitiy“, ein LD-Ziegel hat somit eine niedrige Brutto-Rohdichte, sie beträgt weniger als 1.000 kg/m³. LD-Ziegel werden nur für geschützte Mauerwerke eingesetzt, also wenn die Ziegelwand beispielsweise von Putz oder einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade verdeckt wird. Zu LD-Ziegeln zählen zum Beispiel Porenziegel.
  • HD-Ziegel: HD steht für „high density“, ein HD-Ziegel hat somit eine hohe Brutto-Rohdichte, sie liegt über 1.000 kg/m³. HD-Ziegel können auch für Verblendmauerwerk oder Sichtmauerwerk verwendet werden, also Mauerwerk, das nicht durch eine zusätzliche Schicht geschützt wird und damit sichtbar bleibt. Zu HD-Ziegeln zählen zum Beispiel Klinker.

Der Mörtel, der zum Errichten von Ziegelwänden verwendet wird, besteht immer aus Mörtelsand, Zement, Kalkhydrat und Wasser. Diese Bestandteile werden in einem bestimmten Verhältnis angemischt.

Ziegelwand als einschalige Außenwand

Eine Ziegelwand als einschalige Außenwand ist immer tragend und muss Deckenlasten, Windlasten und Dachlasten über die Kelleraußenwände ins Erdreich ableiten. Zugleich übernimmt sie den Wärmeschutz – teilweise oder komplett. Üblich sind mehrschichtige Aufbauten, bei denen die Dämmwirkung der Ziegelwand durch zusätzliche Schichten – beispielsweise Wärmedämmverbundsystem, vorgehängte hinterlüftete Fassade oder Innendämmung – vervollständigt wird. So kann die Ziegelwand selbst schmaler ausfallen.

Ziegelwand als zweischalige Außenwand

Bei einer Ziegelwand als zweischalige Außenwand wird die innere, tragende Schale in der Regel aus LD-Ziegeln errichtet, da sie bessere Wärmedämmeigenschaften hat. Die Außenschale hingegen entsteht aus HD-Ziegeln, da sie frostbeständig sein und vor Schlagregen schützen muss. Aufgrund der hohen Rohdichte wirkt sie außerdem gut schalldämmend. Zwischen der Innen- und Außenschale bleibt entweder nur eine Luftschicht bestehen oder der Hohlraum wird komplett oder teilweise mit Wärmedämmung gefüllt. Damit die Schalen nicht auseinanderfallen, sind sie mit Drahtankern verbunden.

Ziegelwand als Innenwand

Werden Ziegelwände als nicht tragende Innenwände ausgeführt, können sowohl HD- als auch LD-Ziegel verwendet werden – ob Hochlochziegel, Keramiklinker oder ähnliche. Ausschlaggeben ist, welche Eigenschaften unter anderem bezüglich Brandschutzes, Schalldämmung und Wärmedämmung gefordert sind. Auch die Optik kann eine Rolle spielen.

Wärmebrücken bei einer Ziegelwand

Bei Ziegelwänden können dann lineare, materialbedingte Wärmebrücken auftreten, wenn

  • Rohdecken oder Balkonträger aus Beton im Mauerwerk verankert werden.
  • Betonringanker oder Betonstürze die äußere Ziegelmauer unterbrechen.

Solche Konstruktionen sind entsprechend zu isolieren und zu dämmen, um Wärmebrücken zu vermeiden.

Wärmebrücke … ist laut Normung ein Teil der Gebäudehülle, in dem sich der Wärmedurchlasswiderstand, der ansonsten gleichförmig ist, verändert. Umgangssprachlich wird die Wärmebrücke oft als Kältebrücke bezeichnet.

Ziegelwand und Feuerwiederstand

Mauerziegel gehören grundsätzlich der Brandverhaltensklasse A1 an, wenn der Volumenanteil an gleichmäßig verteilten organischen Stoffen bei maximal 1,0 Prozent liegt – egal ob HD- oder LD-Ziegel. Ist dieser Anteil höher, so muss laut Norm ein Prüfverfahren durchgeführt werden, um die Brandverhaltensklasse festzustellen.

Brandwände aus Mauerziegeln müssen mindestens 24 Zentimeter dick sein und mindestens 30 Zentimeter über das Dach hinaus gebaut werden, um einen Feuerüberschlag zu verhindern.

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