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Heizung entlüften – so werden die Heizkörper wieder warm

Inhaltsverzeichnis

Wann muss ein Heizkörper entlüftet werden?

Anzeichen dafür, dass sich Luft in der Heizung gesammelt hat, können sein:

  • ein Rasseln, Gluckern oder andere ungewohnte Geräusche in den Heizungsrohren
  • Heizkörper wird nur lauwarm
  • Heizkörper wird nur teilweise warm
  • Heizkörper wird gar nicht warm

Treffen einer oder mehrere der Punkte zu, sollten Sie die Heizung entlüften.

Ebenso, wenn die Heizkörper gerade ausgetauscht wurden.

Grundsätzlich ist es außerdem gut, die Heizkörper vor der Heizperiode im Oktober oder November vorsorglich zu entlüften. Selbst wenn keine Luft rauskommen sollte, schadet das Entlüften der Heizung nicht.

Heizung entlüften – warum?

Wenn die Heizung aufgrund von Luft im System laute Geräusche von sich gibt und nicht mehr richtig heizt, ist klar, warum sie entlüftet werden sollte: Zum einen, damit wieder Ruhe im Haus oder in der Wohnung einkehrt und zum anderen, damit es wieder richtig warm wird. Die weniger offensichtlichen Gründe sind aber noch wichtiger:

  • Luft in Heizungsrohren und Heizkörpern behindert die Zirkulation des Heizungswassers, sodass sich die Heizkörper nur langsam aufheizen, nur teilweise erwärmen oder sogar ganz kalt bleiben. Die Heizleistung sinkt dadurch enorm, wodurch der Energieverbrauch steigt. Durch das Entlüften der Heizung ein bis zweimal pro Jahr kann bis zu 15 Prozent Energie gespart werden.
  • Der Sauerstoff in der Luft kann zu Korrosion in den Heizkörpern und Rohrleitungen führen, wodurch wiederum Ablagerungen und Undichtigkeiten entstehen können.
  • Heizungsanlagen mit Luft altern deutlich schneller als luftfreie Heizsysteme.
Tipp Es gibt Heizungsventile, die Heizkörper automatisch entlüften. Wie zuverlässig diese funktionieren und wie viel Energie damit eingespart werden kann, erfragen Sie am besten direkt bei einem Fachbetrieb für Heizungstechnik.

Wie lange dauert es, einen Heizkörper zu entlüften?

In der Regel dauert der Entlüftungsvorgang pro Heizkörper etwa fünf Minuten. Eventuell müssen Sie nach dem Entlüften noch Heizungswasser nachfüllen, wenn der Druck in der Heizungsanlage gesunken ist.

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Heizung entlüften: Kann dadurch etwas kaputt gehen?

Nein, wenn Sie der Heizungsanlage entsprechend entlüften, besteht nicht die Gefahr, dass Sie die Heizung kaputt machen. Selbst wenn Sie beim Entlüften bemerken, dass keine Luft im System war, schadet der Vorgang nichts.

Heizung entlüften: Welches Werkzeug braucht man?

Für das Entlüften eines Heizkörpers benötigen Sie folgende Utensilien:

  1. Heizungsentlüftungsschlüssel: Um das Heizungsventil zum Entlüften öffnen zu können, benötigen Sie einen standardisierten Vierkantschlüssel. Diesen können Sie im Baumarkt, im Sanitärfachgeschäft oder online kaufen. Er ist bereits ab ein bis zwei Euro erhältlich.
  2. Auffangbehältnis: Um beim Entlüften das austretende Heizungswasser auffangen zu können, können Sie eine Tasse, eine Schüssel oder ein anderes Behältnis wie beispielsweise einen leeren Joghurtbecher verwenden. Alternativ gibt es Heizungsentlüftungsschlüssel zu kaufen, bei denen ein Behälter bereits dabei ist.
  3. Lappen: Um sich vor rausspritzendem Heizungswasser schützen und/oder daneben tropfendes Heizungswasser aufwischen zu können, legen Sie sich am besten einen Lappen bereit.
  4. Utensilien zum Abdecken: Um empfindliche Böden wie Echtholzparkett oder Teppiche zu schützen, sollten Sie diese beispielsweise mit einer Abdeckfolie, einem Handtuch oder Ähnlichem abdecken, bevor Sie das Heizungsventil öffnen.
Tipp Wenn Sie kein Geld für den Heizungsentlüftungsschlüssel ausgeben möchten, können Sie bei Ihrem Heizungsfachmann beziehungsweise Ihrer Heizungsfachfrau nachfragen. Diese geben häufig Heizungsentlüftungsschlüssel als kleine Werbegeschenke mit.

Wie entlüftet man einen Heizkörper? – Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Thermostatventil auf höchste Stufe schalten:

Der Heizkörper muss in Betrieb sein, das heißt das Thermostatventil auf höchster Stufe stehen, damit er vollständig entlüftet werden kann. Durch die Hitze dehnen sich das Wasser und die Luft aus, sodass die ganze Luft entweichen kann, sobald das Ventil geöffnet wird. Entlüften Sie einen kalten Heizkörper, wird nicht die ganze Luft aus der Heizung entweichen.

2. Lappen unter das Entlüftungsventil legen oder direkt darum wickeln:

Jeder Heizkörper besitzt ein Entlüftungsventil – meist auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostatventils. Um das Heizungswasser aufzufangen, das beim Öffnen des Ventils austritt, können Sie den Lappen entweder auf den Boden legen oder direkt um das Entlüftungsventil wickeln.

3. Entlüftungsventil öffnen:

Setzen sie den Entlüftungsschlüssel am Entlüftungsventil an, halten Sie den Auffangbehälter darunter und drehen Sie den Schlüssel gegen den Uhrzeigersinn – langsam und mit Bedacht, da die Heizung unter Druck steht. Sie werden ein Zischgeräusch hören – ein Indiz dafür, dass Luft aus dem Heizkörper kommt.

Achtung! Öffnen Sie das Entlüftungsventil nicht komplett. Meist genügt eine halbe Drehung und es beginnt zu zischen. Da die ausströmende Luft heiß sein kann, sollten Sie genügend Abstand halten.

4. Entlüftungsventil schließen:

Sobald das Zischgeräusch aufgehört hat und nur noch Wasser aus dem Heizkörper rauskommt, können Sie das Entlüftungsventil wieder im Uhrzeigersinn zudrehen. Gehen Sie zügig vor, damit nicht zu viel Wasser aus dem Heizkreislauf verloren geht und dadurch der Druck in der Heizungsanlage zu sehr sinkt.

Achtung! Öffnen Sie das Entlüftungsventil nicht komplett. Meist genügt eine halbe Drehung und es beginnt zu zischen. Da die rausströmende Luft heiß sein kann, sollten Sie genügend Abstand halten.

5. Druck in der Heizungsanlage überprüfen:

Durch das Entlüften kann sich der Druck in der Heizungsanlage verändert haben. Prüfen Sie deshalb am Manometer (Druckmesser) des Heizsystems, ob der Druck noch in Ordnung ist. Der Idealdruckbereich ist meistens farblich markiert. Zeigt der Druckmesser einen zu niedrigen Druck an, müssen Sie Wasser nachfüllen. Im Regelfall kann dafür normales Leitungswasser verwendet werden. Dennoch sollten Sie im Voraus prüfen, was für Ihr Heizungssystem gilt. Manche Kesselhersteller geben bestimmte Grenzwerte zur Wasserqualität an, beispielsweise für die Wasserhärte. Außerdem dürfen sich Trink- und Heizungswasser beim Nachfüllen nicht vermischen.

Tipp Fragen Sie am besten die Heizungsmonteure, die Ihre Heizungsanlage installiert haben, welches Wasser Sie für die Heizung verwenden können und wie Sie beim Nachfüllen vorgehen sollten.

Wichtiger Hinweis!

Einen allgemeingültigen Fahrplan zu Heizung entlüften gibt es nicht, es kommt immer auf die Heizungsanlage an, die eingebaut ist. Wenn Sie sich unsicher sind, ob die hier beschriebene Anleitung zum Heizung entlüften für Ihre Heizungsanlage passt, fragen Sie am besten bei dem Sanitär- und Heizungstechnikbetrieb nach, der Ihre Anlage installiert hat. Alternativ können Sie direkt beim Anlagenhersteller anrufen.

Heizkörper entlüften: Muss die Umwälzpumpe ausgeschaltet werden?

Es gibt unterschiedliche Angaben dazu, ob die Umwälzpumpe vor dem Entlüften von Heizkörpern ausgeschaltet werden muss oder nicht. Normalerweise ist es nicht notwendig, solange der Heizkreislauf nicht geöffnet wird. Wird er geöffnet, zum Beispiel um Heizkörper oder Ventile auszutauschen, muss vorher die Umwälzpumpe ausgeschaltet und das ganze Heizwasser abgelassen werden.

Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Es gilt die richtige Umwälzpumpe auszuschalten. Wenn Sie zum Beispiel versehentlich die Umwälzpumpe für Warmwasser ausschalten, haben Sie im Haushalt kein warmes Wasser mehr. Das ist besonders ärgerlich, wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung wohnen. Fragen Sie deshalb vorher lieber eine Fachfrau oder einen Fachmann, bevor Sie eigenmächtig handeln.

Warum zieht Heizung Luft?

Es können verschiedene Ursachen dazu führen, dass eine Heizung Luft zieht; unter anderem:

  1. Zu kleiner Ausgleichsbehälter: Der Ausgleichbehälter sorgt normalerweise für einen konstanten Druck in der Heizungsanlage. Ist dieser zu klein, kann sich beim Abkühlen des Heizungswassers ein so großer Unterdruck aufbauen, dass die Heizung durch undichte Verschraubungen und Pressverbindungen Luft zieht.
  2. Überdimensionierte Umwälzpumpe: Ist die Umwälzpumpe überdimensioniert, baut sich im Heizwasserstrang ein Unterdruck auf, sobald die Pumpe gestartet wird. Dieser kann so stark sein, dass ähnlich wie bei einem zu kleinen Ausgleichsbehälter Luft ins System gezogen wird.
  3. Fehlerhaftes Nachfüllen: Bei Heizungsanlagen, die keine automatische Nachfüllanlage für Nachfüllwasser haben, wird häufig vergessen, den Schlauch vollständig mit Wasser zu füllen und somit die ganze Luft zu verdrängen, bevor der Schlauch wieder mit der Heizung verbunden wird. Mit dem Nachfüllwasser fließt folglich Luft ins System.

Was ist, wenn Heizkörper trotz Entlüftung nicht warm wird?

Sie haben alle Heizkörper entlüftet und trotzdem werden sie gar nicht oder nur teilweise warm? Dann kann das folgende Ursachen haben:

Verklemmtes oder verkalktes Thermostatventil

  • Anzeichen:  Nur einzelne Heizkörper funktionieren, während andere gar nicht warm werden.
  • Erklärung: Manchmal rutscht das Thermostatventil zu weit in den Heizkörper, verklemmt sich und reagiert dadurch nicht mehr auf Drehbewegungen am Thermostat.
  • Lösung: Der Einstellkopf muss abgenommen und die Ventilspindel – der Stift – vorsichtig wieder gelockert und herausgezogen werden; so weit, dass die Spindel etwa fünf Millimeter herausragt und sich auf das Ventil drücken lässt. Danach kann der Thermostatkopf wieder aufgesetzt werden. Es muss unbedingt behutsam vorgegangen werden.

Zu geringer Heizkesseldruck

  • Anzeichen: Heizkörper erwärmen sich ungleichmäßig.
  • Erklärung: Der Druck sollte zwischen 1,5 und 2,0 bar liegen, ansonsten kann es sein, dass die Heizung nicht richtig warm wird. Den Druck können Sie am Manometer am Heizkessel prüfen. Meist zeigt ein eingefärbter Bereich den Bereich mit dem optimalen Systemdruck an.
  • Lösung: Ist der Heizkesseldruck zu niedrig, muss Wasser nachgefüllt werden. Da nicht immer Leitungswasser dafür verwendet werden kann, sollten Sie vorher einen Fachbetrieb fragen. Wohnen Sie zur Miete, sprechen Sie als erstes Ihren Vermieter auf das Problem an – werden Sie nicht selbst an der Heizung tätig.
Hinweis Auch einen zu hohen Druck sollten Sie korrigieren beziehungsweise beheben lassen. Denn dieser kann zu Schäden am Heiz- und Rohrsystem führen.

Druckunterschiede zwischen den Heizkörpern

  • Anzeichen: Die Heizkörper, die sich an den äußeren Enden des Heizkreislaufs befinden, werden nicht warm.
  • Erklärung: Das Wasser im Heizkreislauf wird nicht gleichmäßig verteilt, wodurch der Druck in den Heizkörpern unterschiedlich ist. Ursache dafür kann eine Erneuerung des Heizkessels oder ein Austausch mehrerer Heizkörper sein.
  • Lösung: Rufen Sie einen Heizungs- und Sanitärdienst, damit dieser einen hydraulischen Abgleich durchführen kann.
Tipp Für den hydraulischen Abgleich können Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Förderung beantragen.

Falsche Einstellungen

  • Anzeichen: Die Heizung wird grundsätzlich nicht warm genug oder die Raumtemperatur sinkt zu einer bestimmten Uhrzeit stark ab.
  • Erklärung: Heizkörper werden auch dann nicht richtig warm, wenn die Heizung auf Wassererwärmung statt Heizen gestellt ist, eine falsche Uhrzeit im System eingestellt ist, die Heizung noch auf Sommerbetrieb eingestellt ist oder die Anlage nach einem Stromausfall wieder auf die Grundeinstellungen zurückgesprungen ist.
  • Lösung: Die Einstellungen lassen sich am Bedienfeld leicht korrigieren.

Mangelnde Brennstoffversorgung

  • Anzeichen: Die Heizkörper bleiben kalt und die Füllstandanzeige am Öl- oder Gastank ist sehr niedrig.
  • Erklärung: Der Brenner bekommt zu wenig oder gar keinen Treibstoff mehr, wenn die Füllstandsanzeigen unter die nötige Füllhöhe sinkt. Bei Öl sind das normalerweise 15 bis 20 Zentimeter. Der Brennstoff in Öl- oder Gastanks sollte also nie ganz ausgehen.
  • Lösung: Je nach Heizungssystem sollten Sie einen Fachbetrieb Ihren Gasanschluss, Ihren Flüssiggastank oder Ihre Heizölanlage prüfen lassen.  

Umwälzpumpe (Heizungspumpe) läuft nicht

  • Anzeichen: Die Heizungsrohre und die Heizflächen werden nicht warm, obwohl der Kessel funktioniert.
  • Erklärung: Wenn die Umwälzpumpe weder leise Strömungs- noch Vibrationsgeräusche von sich gibt, ist sie wahrscheinlich ausgefallen. Überprüfen können Sie das, indem Sie einen Schraubenzieher mit der Spitze an das Gehäuse der Pumpe halten und am Schraubenziehergriff horchen.
  • Lösung: Sind keine Geräusche zu hören, sollten Sie einen Heizungs- und Sanitärdienst zu Hilfe rufen.

Heizkessel springt nicht an

  • Anzeichen: Heizkörper werden nicht warm und auf dem Display des Heizkessels wird ein Fehlercode angezeigt.
  • Erklärung: Heizkessel können aus verschiedenen Gründen nicht mehr anspringen; zum Beispiel, wenn die Temperatur zu stark schwankt. Auf dem Kesseldisplay wird dann ein Fehlercode angezeigt.
  • Lösung: In diesem Fall müssen Sie einen Installateur rufen. Er kann die Fehlfunktion am Fehlercode ablesen und den Kessel entsprechend reparieren.

Heizungsnotschalter wurde ausgelöst

  • Anzeichen: Heizkörper werden nicht warm und die Heizungsanlage lässt sich nicht mehr einschalten.
  • Erklärung: Verbrennungsheizungen wie Hackschnitzelheizungen, Ölheizungen und Pelletheizungen haben einen Heizungsnotschalter. Wird dieser ausgelöst, wird der Brenner abgeschaltet. Ebenso die Fördereinrichtung des Brennstoffes und dessen elektrische Vorwärmung. Dadurch bleiben die Heizkörper kalt. Außerdem lässt sich die Heizungsanlage nicht mehr anschalten, solange der Notschalter ausgelöst ist.
  • Lösung: Wenn Sie den Heizungsnotschalter versehentlich betätigt haben und das Licht auf „Aus“ steht, müssen Sie den Schalter einfach nur erneut betätigen und den Kessel wieder starten. Sollten Sie sich dabei unsicher sein, können Sie auch eine Fachfrau oder einen Fachmann zurate ziehen.

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