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Wie kann ich Bohrlöcher verschließen?

Inhaltsverzeichnis

Warum sollte man Bohrlöcher verschließen?

Ungenutzte Bohrlöcher werden als schwarze Punkte wahrgenommen, die die homogene Wirkung von Wandflächen stören, was eine Wohnung ungepflegt wirken lässt. Es lohnt sich deshalb, diese zu verschließen.

Auch wenn Sie eine Wand neu streichen oder neue tapezieren möchten, sollten Sie die Bohrlöcher zuvor verschließen, da sie sonst weiterhin sichtbar bleiben:

  • Streichen Sie einfach drüber, läuft die Farbe in die Bohrlöcher.
  • Tapezieren Sie über offene Bohrlöcher, zeichnen sich die Umrisse der Löcher auf der Tapete ab und es kann passieren, dass die Tapete selbst ein Loch bekommt.

Ein Muss kann das Verschließen von Bohrlöchern bei Auszug aus einer Mietwohnung sein. Mehr dazu im folgenden Abschnitt „Mietrecht: Wann muss ich Bohr- und Dübellöcher verschließen?“

Mietrecht: Wann muss ich Bohr- und Dübellöcher verschließen?

Ob Sie als Mieter beim Auszug Bohr- und Dübellöcher verschließen müssen, hängt davon ab, was in Ihrem Mietvertrag steht. Wenn dort festgehalten ist, dass Sie Schönheitsreparaturen durchführen müssen, dann zählt die Beseitigung der Löcher zu Ihren vertraglichen Pflichten.

Beseitigung bedeutet allerdings nur das Verschließen der Löcher. Sie müssen diese nicht unkenntlich machen. Vertragliche Formulierungen, die das fordern, sind ungültig. Ebenso wenig kann von Ihnen verlangt werden, durchbohrte Kacheln zu ersetzen. Bohr- und Dübellöcher gehören zum vertragsgemäßen Gebrauch der Mietsache, so eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs.

Erst dann, wenn die Anzahl der Bohr- und Dübellöcher die Grenze des Zumutbaren überschreiten, kann eine Pflichtverletzung vonseiten des Mieters vorliegen und der Vermieter Schadenersatzansprüche stellen. Wo diese Grenze liegt, bewerten Richter unterschiedlich.

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Welche Spachtelmasse benutzt man für Bohrlöcher?

Es gibt Spachtelmasse zum selbst anrühren und Fertigspachtel aus der Tube. Beide Produkte können zum Verschließen von Bohrlöchern verwendet werden.

  • Die Spachtelmasse zum selbst anrühren ist etwas günstiger, jedoch müssen Sie die Herstellerangaben genau beachten, damit die Masse die richtige Konsistenz bekommt. Sie eignet sich nicht nur für Bohrlöcher, sondern auch zum Verspachteln größerer Schadstellen beziehungsweise Flächen.
  • Fertigspachtel aus der Tube ist etwas teurer, dafür muss er nicht extra angerührt werden, sondern ist er direkt verwendbar. Fertigspachtel besteht meist aus Dispersionskunstharz und eignet sich für das Verschließen von Löchern in Beton-, Gips-, Zement- und Kalkputz im Innen- und Außenbereich. Für das Verspachteln von Löchern in Raufasertapeten gibt es speziellen Reparaturspachtel. Er enthält Raufaser-Flocken, die die Struktur der Raufasertapete nachahmen.

Spachtelmasse ist das beste Mittel, um Bohrlöcher zu verschließen. Dennoch kursieren vermeintliche Alternativen im Internet wie

  • Silikon,
  • Acryl,
  • Kaugummi und
  • Zahnpasta.

Von all diesen Mitteln ist abzuraten! Kaugummi zum Beispiel schimmelt nach einiger Zeit. Von dort aus breitet sich der Pilz auf das Mauerwerk aus. Diesen wieder zu entfernen, kann sehr kostspielig werden. Bei Zahnpasta wiederum entstehen nach einiger Zeit Risse im Material und das Bohrloch bricht wieder auf.

Wie verschließe ich Bohrlöcher? – eine Anleitung

Um Bohrlöcher zu verschließen, benötigen Sie folgendes Material und Werkzeug:

  • Spachtelmasse als Fertigmischung aus der Tube oder als Pulver zum selbst anmischen
  • Spachtel (Stukkateureisen oder Modellierspachtel, Japanspachtel oder Doppelspachtel)
  • feines Schleifpapier
  • eine kleine Schüssel mit Wasser (wenn Sie Spachtelmasse zum Anrühren verwenden)

Wenn Sie alle Materialien und Werkzeuge parat haben, können Sie die Bohrlöcher Schritt für Schritt verfüllen:

  1. Säubern Sie die Bohrlöcher. Entfernen Sie allen Staub und Dreck mit einem Staubsauger.
  2. Rühren Sie die Spachtelmasse in einer Schüssel mit Wasser an, sofern Sie keinen Fertigspachtel verwenden. Beachten Sie dabei die Herstellerangaben auf der Spachtelmasse.
  3. Geben Sie die Spachtelmasse in das Bohrloch; im Falle eines Fertigspachtels direkt mit der Tube, bei einer angerührten Spachtelmasse mit einem Spachtel. Streichen Sie die Masse mit einem Spachtel (Stukkateureisen oder Modellierspachtel, Japanspachtel oder Doppelspachtel) glatt. Achten Sie dabei darauf, dass keine Lufteinschlüsse zurückbleiben.
  4. Lassen Sie die Spachtelmasse trocknen. Das dauert mindestens eine halbe Stunde, wobei sich die Masse etwas zusammenzieht.
  5. Glätten Sie das Bohrloch beziehungsweise die Spachtelmasse. Schleifen Sie die verfüllte Stelle mit einem feinen Schleifpapier ab, sodass eine ebene Fläche entsteht.
  6. Arbeiten Sie noch einmal nach, wenn das Loch weiterhin sichtbar ist. Geben Sie dazu nach einer Nacht Trocknungszeit erneut Spachtelmasse auf das Loch, lassen Sie die Masse wieder trocknen und schleifen Sie die reparierte Stelle noch einmal ab.

Sind alle Bohrlöcher verschlossen, können Sie mit dem Überstreichen oder Übertapezieren beginnen. Je nachdem, welche Spachtelmasse verwendet wurde, müssen Sie vor dem Streichen auf das verspachtelte Bohrloch noch eine Grundierung auftragen. Beachten Sie dazu die Herstellerangaben.

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