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Gipskartonplatten kleben: Eine Alternative zum Verputzen?

Inhaltsverzeichnis

Gipskartonplatten kleben: Was brauche ich dafür?

Gipskartonplatten aufzukleben ist kein Hexenwerk. Bevor Sie sich ans Werk machen, sollten Sie sich diese Dinge besorgen und bereitstellen:

  • Gipskartonplatten in der richtigen Anzahl
  • Zollstock zum Messen
  • Gips
  • Wasser in Zimmertemperatur
  • Eimer
  • Kelle
  • Teppichmesser
  • Wasserwaage
  • Bohrmaschine mit Rührquirl

Nun können Sie loslegen. Mit diesen drei Schritten ist das Kleben kein Problem.

Schritt 1: Gipskartonplatten messen und zuschneiden

Egal ob im Neubau oder Altbau – mithilfe von Gipskartonplatten gelingen Ihnen Innenausbauten, Renovierungen oder Sanierungen leicht. Statt zu verputzen oder die Gipskartonplatten anzuschrauben, können Sie die Platten auch verkleben. Das macht nicht nur weniger Dreck, es geht auch in der Regel einfacher.

Die Gipskartonplatten in unterschiedlicher Stärke machen es gleichzeitig möglich, Unebenheiten auszugleichen. Damit das auch gelingt, bedarf es allerdings ein paar Vorbereitungen – besonders in Altbauten.

Da in vielen Altbauten die Wände uneben sind, sollten Sie den Untergrund im Vorfeld also sorgfältig vorbereiten. Denn alter Putz kann hier an manchen Stellen oft lose sein. Diese Stellen sollten vorher entfernt und ausgebessert werden. Ist der alte Putz sehr sandig oder anderweitig in einem schlechten Zustand, kann es Sinn machen, diesen komplett zu entfernen oder zumindest eine Grundierung aufzutragen, damit der Kleber gut und dauerhaft hält.

Im nächsten Schritt sollten Sie jetzt die Platten zuschneiden. Dazu müssen Sie Wand und Gipskartonplatten gründlich ausmessen. Nun ritzen Sie mit einem Teppichmesser die Platte an der benötigten Stelle ein und brechen Sie über einer festen Kante. Berücksichtigen Sie dabei die Schnittkanten mit Fasen zu versehen, damit später der Spachtel besser hält. Als Fase bezeichnet man eine abgeschrägte Fläche an einer durchgängigen Werkstückkante.

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Schritt 2: So mische ich den Kleber für die Gipskartonplatten richtig an

Haben die Gipskartonplatten nun die richtigen Maße, können Sie sich ans Anrühren des Klebers machen. Dafür mischen Sie den gekauften Gips nach Herstellerangaben an. Die Gipsmasse wird Ihr Kleber. Dabei gehen Sie wie folgt vor:

  1. Achten Sie für das Anrühren des Gipses genau auf das auf der Packung angegebene Mischverhältnis von Wasser und Gipspulver. Das Wasser sollte dabei Zimmertemperatur haben. Nutzen Sie für die Bemessung der Wassermenge und des Gipspulvers eine Waage – so erhalten Sie am Ende eine genau aufeinander abgestimmte Mischung.
  2. Zum Anmischen füllen Sie einen Eimer mit Wasser und streuen anschließend das Gipspulver hinein. Lassen Sie sich dabei Zeit mit dem Gipspulver, sonst bindet es schnell Luft und verursacht Blasen.
  3. Nun die Mischung für rund 30 Sekunden sich setzen lassen und anschließend langsam – mit circa zwei bis drei Umdrehungen pro Sekunde – durchrühren. Hierfür ist eine Bohrmaschine mit Rührquirl empfehlenswert.
  4. Wenn die Mischung schließlich ganz cremig ist, kann sie weiterverarbeitet werden.
Tipp: Rühren Sie nicht zu viel Gips auf einmal an. Gips trocknet schnell und die Platten kleben auf trockenem Gips dann nicht mehr richtig. Besser häufiger neuen Gipskleber anrühren.

Schritt 3: Gipskartonplatten kleben

Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit – das Kleben der Gipskartonplatten. Dafür den angerührten Gips mit einer Kelle auf der Plattenrückseite im Abstand von 30 bis 40 Zentimetern als Batzen auftragen. Eine vollflächige Verklebung der Gipskartonplatten ist nicht nötig. Nur darauf achten, dass die Batzen nicht zu dicht am Rand kleben, damit nichts rausquillt. Ideal ist ein Abstand von etwa fünf Zentimetern.

Fangen Sie dafür an der unteren Wand mit dem Kleben an. Achten Sie aber darauf, dass die Platten nicht bündig am Boden ausgerichtet sind, sondern nutzen Sie kleine Holzklötzchen als Abstandshalter. So ist auch für die nötige Trittschalldämmung gesorgt. Kontrollieren Sie stets mit einer Wasserwaage, ob die Platten gerade liegen – ansonsten sofort nachjustieren.

Kleinere Unebenheiten der Oberfläche können Sie leicht durch mehr oder weniger starkes Andrücken ausgleichen. Dafür die Gipsplatten nach oben versetzt an die Wand setzen und immer wieder mit einer Wasserwaage kontrollieren, ob die Platten noch waagrecht liegen. So können Sie Unebenheiten ausgleichen und die Wand auf ein gleichmäßiges Niveau bringen.

Ist die Wand fertig verklebt, muss der Gipskleber nun austrocknen. Das kann je nach Temperatur und Witterung mehr oder weniger lange dauern, daher sollten Sie erst nach ein paar Tagen mit den Arbeiten fortfahren.

Im nächsten Schritt sollten Sie dann die Fugen zwischen den einzelnen Gipskartonplatten sorgfältig verspachteln und anschließend schleifen. Durch das Spachteln werden die Übergänge zwischen den einzelnen Platten geebnet, so dass eine glatte Oberfläche entsteht. Die aufgetragenen Spachtelschichten anschließend gründlich abschleifen. Für einen ganz glatten Übergang zwischen Wand und Decke können Sie auch eine Acryl-Fuge einfügen. Anschließend kann die Wand dann tapeziert oder gestrichen werden.

Was kosten Gipskartonplatten?

Gipskartonplatten gibt es in unterschiedlichen Stärken und Größen. Im Baumarkt kosten sie in der Regel zwischen 2,50 und fünf Euro. Dabei gibt es verschiedene Größen. Das Standardformat von Gipskartonplatten ist 12,5 Millimeter dick, 600 oder 1.250 Millimeter breit und zwischen zwei und vier Meter lang.

Im Innenausbau werden am häufigsten Platten verbaut, die die Maße 2.000 x 1.250 Millimeter und 2.600 x 1.250 Millimeter haben. Ebenfalls gebräuchlich sind die sogenannten Einmannplatten mit Maßen von 625 x 2600 Millimetern, die sich einfacher handhaben lassen.

Gipskartonplatten für den Neubau

Auch im Neubau wird gerne auf die Methode des Klebens zurückgegriffen. Da hier die Wände für gewöhnlich keine Unebenheiten aufweisen, bedarf es keiner großen Vorbereitungen und die Gips-Batzen zum Kleben können auf den Platten auch kleiner ausfallen. So liegen die Gipskartonplatten näher an der Wand auf, so dass weniger Wohnraum verloren geht.

Mehr zum diesem Thema können Sie in unserem Artikel Rigipsplatten: Wo sind sie sinnvoll und wie baue ich sie auf? nachlesen.

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