Direkt zum Inhalt

Senioren-WG: Die Wohngemeinschaft für ältere Menschen

Inhaltsverzeichnis

WG für Senioren - was ist das?

Unter einer WG für Senioren wird eine Wohngemeinschaft verstanden, bei der mehrere ältere Personen zusammen in einer Wohnung oder einem Haus leben. Auch bekannt ist die Senioren-WG unter dem Begriff der Plus-WG. Die Plus-WG bedeutet hierbei, dass Menschen mit einem Alter von über 50 Jahren zusammen leben. Grundsätzlich kann zwischen verschiedenen Senioren-WGs unterschieden werden:

  • Privat gegründete Senioren-WGs wurden von Privatpersonen gegründet, die sämtliche Entscheidungen bezüglich Pflege und Bewohner selbst treffen. Der Aufbau ist hierbei meist wie in einer Studenten-WG. Jeder Bewohner der WG besitzt ein eigenes WG-Zimmer und teilt sich mit den übrigen Bewohner häufig die Gemeinschaftsräume, wie Küche, Badezimmer oder falls vorhanden das Wohnzimmer. Sollten Bewohner der privat gegründeten Senioren-WG eine Pflegeperson benötigen, müssen sie selbst entsprechende Schritte in die Wege leiten.
  • Das Pendant zu privat gegründeten Senioren-WGs bilden die von Trägern oder einer Pflegeeinrichtung organisierten WGs. Hierbei besitzen die Bewohner meist ihr eigenes Zimmer und ein eigenes genutztes Bad, manchmal auch eine eigene Küche. Gemeinschaftsräume, wie Wohnzimmer, können dennoch gemeinsam genutzt werden. Ist eine Pflege der Bewohner notwendig, organisiert der Träger oder die Pflegeeinrichtung entsprechendes Pflegepersonal.

Senioren-WGs können als solche genannt werden, wenn mindestens zwei oder maximal zwölf Personen in der WG leben. Privat gegründete Senioren-WGs sind meist kleiner als WGs, die von einem Träger oder einer Pflegeeinrichtung organisiert werden.

Privat gegründete Senioren-WG - der Mietvertrag

In einer privat gegründeten Senioren-WG gibt es verschiedene Mietverträge, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile bieten:

  • Der Hauptmieter ist ein Bewohner:
    Hierbei hat jeder Bewohner der WG einen Mitbewohner, den Hauptmieter, als Vermieter. Da diese in der WG wohnt, kann es zu Meinungsverschiedenheiten und Abhängigkeiten der Untermieter zum Hauptmieter kommen. Häufig entsteht dadurch eine schlechte Atmosphäre in der Wohnung.
  • Ein externer Vermieter schließt mit allen Bewohnern einen Vertrag:
    So entstehen keine Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Untermieter und Hauptmieter, da jeder Bewohner das gleiche Recht hat. Sollte es jedoch zu einem Auszug eines Bewohners kommen, muss der gesamte Vertrag geändert werden.
  • Ein externer Vermieter schließt mit jedem Mieter einzeln einen Vertrag ab:
    Diese Form ist eine sehr flexible Form des Mietvertrags. Sollte ein Bewohner ausziehen, muss nicht der gesamte Vertrag geändert werden. Zudem sind Bewohner nur für die von ihnen verursachten Schäden verantwortlich und haften nicht für Schäden der anderen.

Was ist Ihre Immobilie wert?

Erfahren Sie sofort und unkompliziert, wie viel Ihre Immobilie wert ist. Mit nur wenigen Klicks können Sie Ihre Immobilie bewerten lassen und bekommen die individuelle Analyse direkt per E-Mail zugesandt.

5 Arten einer Senioren-WG

Personen, die in eine Senioren-WG ziehen wollen, haben die Auswahl zwischen vielen unterschiedlichen Senioren-WGs, die alle verschiedene Schwerpunkte aufweisen. Welche Senioren-WG für wen in Frage kommt, sollte individuell entschieden werden.

  • Senioren-WG à la Studenten-WG:
    Senioren-WGs, in denen die Bewohner jeweils ein privates Zimmer haben und die restlichen Räume miteinander teilen, erinnern stark an Studenten-WGs. Diese sind meist privat gegründet. Da es keine übergeordnete Organisation gibt, müssen sämtliche Regelungen und Maßnahmen zwischen und mit den Bewohnern getroffen werden.
  • Hausgemeinschaft:
    In einer Hausgemeinschaft besitzen Senioren nicht nur ein eigenes Zimmer, sondern meist eine eigene 1-Zimmer-Wohnung mit Küche und Badezimmer. Nur Gemeinschaftsräume werden gemeinsam genutzt. Diese Form der Senioren-WG bietet mehr Privatsphäre und dennoch Geselligkeit. Regelungen sind für die gemeinschaftlich genutzten Räume zu treffen. Hausgemeinschaften können privat gegründet, wie auch von einem Träger organisiert werden.
  • Senioren-WG organisiert von einem Träger:
    Ist eine Senioren-WG von einem Träger organisiert, fällt dieser Träger alle relevanten Entscheidungen bezüglich der Pflege. So haben die Bewohner, auch wenn sie bei Entscheidungen miteinbezogen werden, weniger Mitspracherecht. Die Wohnungen sind ähnlich wie Hausgemeinschaften aufgebaut.
  • Pflege-WG:
    In einer Pflege-WG wird viel Wert auf die Pflege der Menschen gelegt. Geeignet sind diese WGs für Menschen, die stark eingeschränkt sind. Sie leben in Gemeinschaft, haben einen Rückzugsort sowie fest eingestellte Pflegepersonen, die sich um sie kümmern.
  • Demenz-WG:
    In einer Demenz-WG liegt der Schwerpunkt auf an Demenz erkrankten Personen. Der gesamte organisierte Alltag ist auf diese Krankheit ausgerichtet. Die zu pflegenden Personen haben aufgrund ihrer Krankheit meist weniger Mitspracherecht, dafür können sich ihre Angehörigen bei Entscheidungen mit einbringen. Viele empfinden eine Demenz-WG als sicheren Ort, da auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen wird.

Grundsätzlich stellen Senioren-WGs eine gute Alternative zu Pflege- oder Altersheimen dar, da sie günstiger sind.

Wieviel kostet eine Senioren-WG?

Die Kosten einer Senioren-WG können je nach Ort und Region sehr unterschiedlich ausfallen. Die aufzubringenden Kosten setzen sich aus der Kaltmiete, den Kosten für Gemeinschaftsräume, Nebenkosten, und den Kosten für das Hilfspersonal zusammen. Die Miete wird hierbei meist anteilig berechnet. Wohnen beispielsweise fünf Personen in einer WG, muss jeder Bewohner ein Fünftel der Kaltmiete aufbringen.

Für wen eignet sich eine Senioren-WG?

Nicht für jeden Menschen ist eine Senioren-WG das richtige. Viele kennen es aus Studenten-WGs: Es kann zu Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten kommen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass die Bewohner offen sind und Konflikte gut lösen können. Diese Meinungsverschiedenheiten können in privat gegründeten Senioren-WGs stärker ausfallen als in trägergestützten Senioren-WGs, da hier die Bewohner mehr Mitspracherecht besitzen. Sollte ein Bewohner beispielsweise nicht mit der Pflege zufrieden sein, gilt es, sich mit den anderen Bewohnern abzusprechen. Genau dasselbe gilt für das Organisieren des Alltags: Wer reinigt wann? Wann wird gekocht? Wer darf wann Wäsche machen? Was gibt es sonst zu beachten? In einer trägergestützten Senioren-WG sind solche Aspekte meist festgelegt und nur schwer beeinflussbar.

Fazit Senioren-WG

Senioren-WGs stellen eine gute Alternative zu Alters- und Pflegeheimen dar. Sie sind meist günstiger und Bewohner haben oft mehr Freiheiten. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Bewohner in eine Gemeinschaft ziehen. In dieser kann es hin und wieder zu Meinungsverschiedenheiten und Konflikten kommen. Darauf sollten sich Interessierte einstellen.

Dennoch bilden Senioren-WGs eine gute Möglichkeit, um älteren Menschen ein Leben in Gesellschaft zu ermöglichen. Für Menschen mit Krankheiten oder für stark eingeschränkte Menschen gibt es speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Senioren-WGs. Je nach Pflegegrad können Bewohner von Senioren-WGs auch verschiedene Zuschläge vom Staat erhalten, wodurch sie finanziell unterstützt werden.

Sie suchen den richtigen Immobilienmakler?

Egal ob für den Verkauf oder die Vermietung Ihrer Immobilie, nutzen Sie unsere kostenlose Maklerempfehlung. Für uns ist die Qualität des Maklers für eine Empfehlung entscheidend.

Dieser Expertenartikel wurde mit großer Sorgfalt von der Immoportal.com Redaktion geprüft. Unser Anspruch ist es, fachlich fundiertes Wissen zu veröffentlichen. Dennoch kann es sein, dass inhaltliche Fehler nicht entdeckt wurden oder der Inhalt nicht mehr dem aktuellen Gesetzesstand entspricht. Finden Sie Fehler, freuen wir uns, wenn Sie uns Bescheid geben. Wir werden die Informationen dann umgehend berichtigen.
Zurück zum Anfang