Direkt zum Inhalt

Trinkwasserverordnung: Wasserqualität in Wohnhäusern

Inhaltsverzeichnis

Welche Qualität muss unser Trinkwasser haben?

Die Wasserhärte ist eine immens wichtige Größe. Sie bestimmt die Verwendungsmöglichkeiten sowie die Anforderungen an das Versorgungssystem eines Hauses. In Deutschland werden die Härtegrade des Wassers seit Mai 2007 im Wasch- und Reinigungsmittelgesetz, kurz WRMG, geregelt.

Die Einheit Millimol Gesamthärte/Liter bezieht sich wie bisher auf den Messwert von Kalziumcarbonat/Liter. Geändert hat sich die Einstufung: Die Einstufung erfolgt inzwischen auf lediglich drei, anstatt wie früher, auf vier Bereiche. 
Die aktuelle Einstufung nach dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetz vom Mai 2007:

Bereich Wasserhärte Millimol Kalziumcarbonat/Liter Grad dt. Härte (dH)
Weich weniger als 1,5  weniger als 8,4
Mittel 1,5 bis 2,5 8,4 bis 14
Hart mehr als 2,5 mehr als 14

Diese Werte bilden die Grundlage für die Angaben bei Waschmitteln und Enthärtung. Verglichen mit hartem Wasser weist weiches Wasser einen geringeren Anteil an Erdalkalien wie Kalzium oder Magnesium auf.

Exkurs Die Wasserhärte ist abhängig vom Gehalt der Magnesium- und Calcium-Verbindungen. Sie entsteht, indem Magnesium und Calcium sich mit dem im Wasser gelösten Kohlendioxid verbinden. 

Nimmt der Wasserversorger eine Wasseranalyse vor?

Der Wasserversorger erfasst im Rahmen der Trinkwasseranalysewerte die Härte des bereitgestellten Wassers, die dort jederzeit abgefragt werden können. Neben der Wasserhärte werden hier organische Chlorverbindungen sowie Pflanzenschutzmittel und Biozidprodukte, mikrobiologische und chemische Parameter sowie physikalisch-chemische Kenngrößen dokumentiert. Für Endverbraucher sind folgende Angaben interessant:

  • Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung
  • Aufbereitungsstoffe
  • Gesamthärte in °dH
  • Wert für Uran unter Grenzwert von 0,002 Milligramm/Liter (mg/l), was bedeutet, dass es sich für die Zubereitung von Säuglingsnahrung eignet
  • Angabe zur Verwendung von verzinktem Stahlrohr im Warmwasserbereich
  • Geschmack neutral
  • Farbe: farblos und klar
Exkurs Das Kürzel °dH steht für Deutscher Härtegrad. dH steht lediglich für die Deutsche Härte von Wasser.

Wie werden Wasserhärtegrade unterschieden?

Die gelieferte Wasserqualität wird gemäß seiner Gesamthärte wie folgt in drei verschiedene Wasserhärtegrade unterteilt:

Weiches Wasser
Bei 0 bis 7 °dH - Härtebereich I (0 - 1,3 Millimol Calciumoxi/l) handelt es sich um weiches Wasser. Folgende Eigenschaften können weichem Wasser zugeschrieben werden:

  • wird von Kaffee- und Tee-Gourmets bevorzugt
  • weniger Kalk, hingegen bei sehr weichem Wasser höherer Kohlensäureanteil, welcher Metall angreift
  • gewöhnlich als Trinkwasser nutzbar
  • wird als angenehm beim Haare- und Händewaschen empfunden

Wasser Mittlerer Härte 
Für die Wasserversorgung in Gebäuden eignet sich Wasser mittlerer Härte im Bereich von 8,4 bis 14 °dH am besten. In diesem Bereich ist weder mit Kalk noch mit Kohlensäure in erhöhten Mengen zu rechnen. Wasser mittlerer Härte ist problemlos als Trinkwasser nutzbar. Auch wenn die Installationen im gesamten Gebäude durch eine mittlere Wasserhärte geschont werden, sind regelmäßige Wartungen erforderlich.

Hartes Wasser
Bei 14 bis 21 °dH - Härtebereich III (2,5 bis 3,8 Millimol Calciumoxid/l) handelt es sich um hartes Wasser, welches sich auch als Trinkwasser eignet. Hartes Wasser bildet die klassischen Kalkablagerungen, die sich im Wasserkocher und auf den Armaturen zeigen. Diese sind nicht weiter problematisch, allerdings muss im Bereich dieser Wasserhärte öfter einmal entkalkt werden. Die Anlagen der Wärmeerzeugung und sämtliche Rohrleitungen müssen auf die bestehende Wasserhärte eingestellt werden.

Unsere Serie "Trinkwasserverordnung"

Im Bereich der Haustechnik ist die Wasserversorgung eines der zentralen Themen. Um Trinkwasser zur Verfügung stellen zu können, bedarf es ein gewisses Maß an Know-How sowie strenge Regeln und Konsequenzen bei Verstößen. Die Trinkwasserverordnung, kurz TrinkwV, regelt neben dem Trinkwasser alle Bereiche, die im engeren und weiteren Sinne mit der Wasserversorgung zu tun haben. Die TrinkwV gilt für die Wasserversorgung im Einfamilienhaus gleichermaßen wie für die Bereitstellung von Trinkwasser durch Wasseranlagen größerer Wohnanlagen. Wir haben alle Informationen rund um diese Themenbereiche für Sie zusammengestellt. 

In unserer Serie „Trinkwasserverordnung“ widmen wir uns Themenschwerpunkten wie Inhalt und Wirkungsbereich der TrinkwV, Anzeige-, Untersuchungs- und Informationspflichten nach der TrinkwV, Wasserversorgung und Wasserentsorgung in Wohngebäuden, Wasserqualität, Wasseraufbereitung in Wohngebäuden, Trinkwasserversorgung in Wohngebäuden, Regelungen TrinkwV für Wohnungseigentümergemeinschaft.

Dieser Expertenartikel wurde mit großer Sorgfalt von der Immoportal.com Redaktion geprüft. Unser Anspruch ist es, fachlich fundiertes Wissen zu veröffentlichen. Dennoch kann es sein, dass inhaltliche Fehler nicht entdeckt wurden oder der Inhalt nicht mehr dem aktuellen Gesetzesstand entspricht. Finden Sie Fehler, freuen wir uns, wenn Sie uns Bescheid geben. Wir werden die Informationen dann umgehend berichtigen.
Zurück zum Anfang