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Wasserschaden und Feuchtigkeitsschäden: Was steckt dahinter?

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Unterschied zwischen Feuchtigkeitsschäden und Wasserschäden?

Feuchtigkeits- und Wasserschäden unterscheiden sich besonders in ihrer Ursache. Somit sind auch die Auswirkungen auf die Sanierung und den Versicherungsschutz verschieden.

Wasserschäden entstehen in kurzer Zeit durch hohe Wassermengen, wie Hochwasser, Starkregen oder Löschwasser. Sie können meist direkt behoben werden.

Feuchtigkeitsschäden entstehen und schädigen das Gebäude über längere Zeit. Meist sind sie nicht sofort erkennbar und müssen in einem ersten Schritt näher geortet werden, um sie im Anschluss beheben zu können. Die Gründe für Feuchtigkeitsschäden können sehr verschieden sein.

Was sind Gründe für Feuchtigkeitsschäden?

Feuchtigkeitsschäden entstehen durch langsam ins Gebäude dringende Feuchtigkeit. Dies kann beispielsweise durch defekte Dächer, Fenster oder Leckagen entstehen. Die anfallende Feuchtigkeit dringt anschließend ins Mauerwerk und weitere Bauteile. Dort führt sie letztendlich zu einem Schaden.

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Grund 1 für Feuchtigkeitsschäden: Dachrinnen und Fallrohre

Dachrinnen und Fallrohre dienen dazu Regen an die Entwässerung weiterzuleiten. Sind diese jedoch defekt oder verstopft, kann es besonders bei starkem Regen zu Problemen führen. Das Wasser lässt sich nicht mehr ableiten und gelingt an das Außenmauerwerk. Die hier entstehenden Schäden sind nicht auf den ersten Blick erkennbar und machen sich meist erst über einen gewissen Zeitraum bemerkbar. Bei innenliegenden Dachrinnen und Fallrohren bleibt die Ursache meist noch länger ungeklärt.

Was ist zu tun? Dachrinnen und Fallrohre sind regelmäßig zu warten und zu reinigen. Bei Flachdächern sollte ein professioneller Dachdecker regelmäßig eine Wartung durchführen.

Grund 2 für Feuchtigkeitesschäden: Fenster

Fenster verhindern nicht nur, dass Wärme im Haus bleibt und Schall nicht ins Innere gelangt. Auch Wasser wird über Fenster aus dem Gebäude draußen gehalten. Ist die Fensterabdichtung jedoch nicht dicht oder die Fenster lassen sich nicht korrekt schließen, dringt Wasser ins Innere. Dieses kann ans Mauerwerk, in den Innenraum oder die Dämmung gelangen. Nicht nur ältere Fenster sind davon betroffen. Auch neue Fenster können beispielsweise in einem Altbau zu Schäden führen, indem sich Kondensat im Fensterrahmen bildet und auf das Mauerwerk übergeht.

Was ist zu tun? Es ist zu klären, ob der Schaden beim Fenster außen oder innen vorliegt. Innenliegende Defekte können meist durch ein neues Einstellen des Fensters behoben werden, während außenliegende Defekte von einem Gutachter zu prüfen sind.

Grund 3 für Feuchtigkeitsschäden: Das Dach

Das Dach wird bei starken Regengüssen sehr beansprucht. Bestehen Schäden im Dach, kann durch diese das Wasser ins Hausinnere gelangen. Während große Schäden leicht zu erkennen sind, fallen kleinere Schäden oft nicht auf. Diese können jedoch auch zu großen Feuchtigkeitsschäden führen. Abhängig vom Dachaufbau müssen Schäden von außen oder von innen behoben werden. Einige Dächer, beispielsweise Flachdächer, sind von einem Fachmann zu begehen.

Was ist zu tun? Ein professioneller Dachdecker ist hinzuzuziehen.

Grund 4 für Feuchtigkeitsschäden: Leitungen

Feuchtigkeitsschäden sind oft Folgen von Leckagen in Heizungs-, Trinkwasser- und Abwasserleitungen. Diese sind jedoch nur schwer zu orten, da sie sich in Wänden und unter dem Estrich befinden. Häufig müssen für ihre Ortung die Bauteile geöffnet werden. Es gibt verschiedene Leitungen, an denen Schäden auftreten können:

  • Schäden an der Trinkwasserleitung gehen meist mit einem klassischen Rohrbruch und einem Wasserschaden einher. Der Schaden lässt sich schnell erkennen und lokalisieren. Es gibt jedoch auch Schäden, die nicht gut zu erkennen sind, wie undichte Verbindungsstellen.
  • Schäden an der Heizungsleitung sind daran zu erkennen, dass die Heizungsflüssigkeit sehr oft nachgefüllt werden muss. Dies ist ein deutlicher Hinweis dafür, dass die Leitungen Wasser verlieren.
    Was ist zu tun? Auf die Häufigkeit des Nachfüllens achten und einen Fachmann die Ursache ermitteln lassen.
  • Schäden an der Abwasserleitung sind nicht immer leicht zu erkennen. Die Abwasserleitungen transportieren Wasser aus der Küche oder dem Bad in die Kanalisation und verlaufen dabei meist verdeckt in Schächten. Besteht ein Schaden, tritt in der Leitung immer Wasser aus, wenn sie gebraucht wird. Da der Schaden jedoch verdeckt ist, muss eine Leckageortung durchgeführt werden.

Grund 5 für Feuchtigkeitsschäden: Kondensation

Luft kann eine unterschiedliche Feuchtigkeit besitzen, die sich je nach Temperatur unterscheidet. Bei niedrigen Temperaturen kann die Luft weniger Feuchtigkeit speichern und so wird diese als Wasserdampf abgegeben: Es bildet sich Tauwasser, das zu Schimmel führen kann.

Bekannt ist dies besonders in Kellern mit geringer Temperatur. Besonders im Sommer dringt von außen heiße Luft ins Innere und kühlt anschließend augenblicklich im Keller ab. Die Luft kondensiert und es entsteht Feuchte.

Was ist zu tun? Im Sommer sollte besonders in kalten Kellern nur nachts bei niedrigeren Temperaturen gelüftet werden.

Grund 6 für Feuchtigkeitsschäden: Das Badezimmer

Da im Badezimmer viel Wasser anfällt, gilt es dieses gut abzudichten. Erfolgt dies nicht korrekt kann Wasser in der Estrichdämmschicht anfallen und dort zu Schäden führen. Schäden im Badezimmer fallen besonders häufig in der Dusche an. Hier ist die Abdichtung zum Boden, zur Wand und zu den Boden- und Wandanschlüssen besonders wichtig. Oft wird gesagt, dass die Abdichtung mithilfe von Silikon erfolgen muss. Dies ist jedoch ein weit verbreiteter Irrglaube, da Silikon keine Abdichtung im Sinne der Norm ist.

Was ist zu tun? Wird behauptet, dass die Abdichtung mithilfe Silikons erfolgte, ist nachzufragen und wenn nötig die Abdichtung auszubessern. Silikon überbrückt lediglich Fugen, dichtet diese jedoch nicht ab.

Grund 7 für Feuchtigkeitsschäden: Die Hebeanlage und Rückstausicherung

Die Rückstausicherung eines Hauses bezweckt, dass Wasser aus dem Kanalsystem nicht wieder in das Haus zurückstaut. Häufig ist dies bei tieferliegenden Kellern der Fall. Hier kommt es bei einem Defekt der Rückstausicherung zu Flutungen der Räume. Die Hebeanlage ist dafür da, dass Wasser unter der Rückstauebene zum vorhergesehenen Niveau gepumpt wird, damit es dort abgeleitet werden kann. Ist die Anlage defekt, kann es ähnlich wie bei der Rückstauebene zu Überflutungen kommen.

Beispiel Gibt es eine Toilette im Keller und die Rückstausicherung oder die Hebeanlage ist defekt, kann es dazu führen, dass das Abwasser aus der Toilette wieder herauskommt.

Mehr zum Thema Feuchtigkeit finden Sie in unserem Artikel Wie kann man prüfen ob die Wand feucht ist? oder auch in unserem Ratgeber Bautrocknung: Feuchte Wände, Böden und Decken richtig trockenlegen

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