Home Staging

Sie möchten eine Immobilie verkaufen oder vermieten? Dann könnte Home Staging für Sie interessant sein. Wörtlich übersetzt bedeutet Home Staging „Heiminszenierung“ und meint das professionelle Herrichten und Einrichten von Immobilien wie Häuser oder Wohnungen. Ziel eines jeden Stagings ist es, die Verkaufszeit zu verkürzen und den Verkaufspreis zu steigern. Ursprünglich kommt Home Staging aus den USA und ist vor allem dort sowie in Skandinavien weit verbreitet. Doch auch in Deutschland wird es mehr und mehr genutzt, um Immobilien erfolgreich zu verkaufen oder zu vermieten. Wir haben deshalb im Folgenden die wichtigsten Informationen zum Thema für Sie zusammengefasst. Erfahren Sie zum Beispiel was Home Staging alles beinhaltet, wie Home Staging abläuft und wie viel Home Staging kostet.

Im Grunde genommen ist Home Staging eine Marketingmethode, die darauf abzielt, eine Immobilie innerhalb kurzer Zeit zum höchstmöglichen Preis zu verkaufen. Dafür wird die Immobilie gezielt für die gewünschte Käufergruppe hergerichtet beziehungsweise inszeniert – anhand von Möbeln, Accessoires, Licht und Farbe. Durch den Einrichtungsvorschlag sollen sich die potenziellen Käufer ein Leben in dem Haus oder der Wohnung besser vorstellen und sich damit identifizieren können. Daher der Name Home Staging: „Home“ bedeutet Zuhause und „staging“ Inszenierung. Die persönlichen Gegenstände des Verkäufers müssen dazu aus den Räumen entfernt und die Einrichtung zielgruppengerecht, aber dennoch so neutral wie möglich gewählt werden.

Um die Vermarktungszeit einer Immobilie zu verkürzen und einen höheren Verkaufspreis zu erzielen, muss der erste Eindruck für den Kaufinteressenten stimmen. Genau hier setzt Home Staging an. Durch Home Staging wird eine Immobilie in ihren bestmöglichen Zustand gebracht und der Zielgruppe entsprechend eingerichtet.

Im Detail funktioniert Home Staging wie folgt:

• Der Home-Staging-Experte besichtigt die Immobilie und bespricht mit dem Verkäufer das Ziel des Home Stagings.
• Der Home-Staging-Experte erstellt ein Konzept, das die positiven Eigenschaften der Immobilie hervorhebt und die räumliche Aufteilung optimal nutzt. Das Gesamtkonzept umfasst Raum-, Möblierungs-, Licht- und Farbkonzepte.
• Das Haus oder die Wohnung wird entrümpelt und von persönlichen Gegenständen des Verkäufers befreit, um die Immobilie zu entpersonalisieren und den Kaufinteressenten zu ermöglichen, sich mit der Immobilie zu identifizieren.
• Es werden kleinere Reparaturen durchgeführt; zum Beispiel tropfende Wasserhähne repariert oder ausgetauscht.
• Es werden kleinere Renovierungsarbeiten vorgenommen; zum Beispiel Wände gestrichen und andere Fußböden verlegt.
• Die Immobilie wird aufgeräumt und geputzt.
• Die Immobilie wird möbliert (inklusive Leuchten) und mit Accessoires dekoriert.

Auch der Außenbereich gehört zum Home Staging. Hier werden zum Beispiel Hecken geschnitten, der Rasen gemäht und Laub entfernt, um einen guten ersten Eindruck bei Kaufinteressenten zu hinterlassen. Wenn notwendig, werden dafür auch Terrassenbeläge erneuert und der Zugang zum Haus neu angelegt. Gartenschuppen und Garage müssen ebenfalls aufgeräumt und geputzt werden.

Was genau das Home Staging umfasst, kann individuell vereinbart werden. Je nach Aufwand dauert ein Home Staging drei bis fünf Tage.

Am häufigsten werden Homestager von Immobilienmaklern vor einer Besichtigung beauftragt, damit ihr Kunde einen schnelleren Verkauf erzielen kann. Es nehmen aber auch immer mehr private Verkäufer Home-Staging-Leistungen in Anspruch und beauftragen Experten mit der Umgestaltung ihrer Wohnräume zur Verkaufsförderung. In Absprache mit dem Auftraggeber gestaltet der Home Stager Küche, Bad, Wohn- und Essezimmer sowie weitere Wohnräume dem Klientel und der Immobilie entsprechend.

Oberstes Ziel von Home Staging ist es, die Verkaufszeit zu verkürzen und den höchstmöglichen Preis für die Immobilie zu erreichen. Dazu muss das Home Staging dafür sorgen, dass die Kaufinteressenten einen Eindruck davon gewinnen, wie die Immobilie optimal genutzt werden kann und sich die potenziellen Käufer mit der Wohnung oder dem Haus identifizieren. Home Stager nutzen dafür verschiedene Strategien:

1. Entrümpelung und Entpersonalisierung für bessere Identifikationsmöglichkeit

Wer auf der Suche nach einem neuen Zuhause ist, möchte sich sein eigenes Leben in der Immobilie, die er besichtigt, vorstellen können und nicht das Leben der vorherigen Bewohner darin sehen. Deshalb muss im Rahmen eines Home Stagings das Haus oder die Wohnung entrümpelt und entpersonalisiert werden. Es gilt möglichst alle persönlichen Gegenstände des Verkäufers zu entfernen, sodass ein neutraler Modellcharakter entsteht, mit dem sich die Interessenten leichter identifizieren können.

2. Vorstellungskraft der Kaufinteressenten fördern durch unaufdringlichen Einrichtungsvorschlag

Vielen Kaufinteressenten fällt es schwer, sich eine leere oder fremd möblierte Immobilie mit den eigenen Möbeln vorzustellen. Ein Einrichtungsvorschlag durch ein Home Staging hilft dabei. Es zeigt, wie ein Haus oder eine Wohnung optimal genutzt werden kann. Möbel und Accessoires sollten dabei neutral, aber dennoch zielgruppengerecht ausgewählt werden, damit sich die Kaufinteressenten damit identifizieren und ihr eigenes Leben in der Immobilie vorstellen können.

3. Aufwertung der Räume mithilfe verschiedener Gestaltungsprinzipien

Um eine Immobilie optimal zu inszenieren, folgen Home Stager bestimmten Wahrnehmungsgesetzen und Raumillusionen. Dabei werden der Schnitt des Raumes, das Licht und die Farbwirkung berücksichtigt. Ein kleiner Raum wirkt zum Beispiel durch helle Farben, eine minimalistische, leichte Einrichtung, die eher mittig platziert wird, sowie offene Fensterpartien viel größer als mit dunklen Farben und schweren Möbeln.

Die meisten Home Stager bieten das klassische Home Staging an, das die Aufwertung einer bewohnten oder leer stehenden Immobilie vor Besichtigung für Privatpersonen oder Makler umfasst. Zusätzlich haben viele Home Stager weitere Leistungen im Repertoire, wie zum Beispiel:

• Home Staging für Events: Wenn jemand eine Veranstaltung im eigenen Haus plant und dafür andere oder zusätzliche Möbel und Dekoration benötigt, kann er diese bei einer Home-Staging-Agentur für einen gewissen Zeitraum mieten. Eventuell bietet die Agentur auch an, das Möblierungs- und Dekorations-Konzept für das Event zu erstellen.
• Home Staging für Musterwohnungen: Wird in der Regel von Bauträgern genutzt, die neue Wohnungen oder Häuser auf den Wohnungsmarkt bringen möchten. Home Stager inszenieren dafür eine der verfügbaren Wohnungen zielgruppenoptimiert. Bei Besichtigungen kann dann die Musterwohnung gezeigt werden.
• Foto Home Staging: Wer seine Immobilie nicht vor Ort stagen lassen möchte, sondern nur ein ansprechendes Foto für das Immobilieninserat benötigt, kann sich auch nur dieses stagen lassen. Wichtig dabei ist, das Foto in Anzeigen oder dem Exposé als „Einrichtungsvorschlag“ zu kennzeichnen.
• Virtuelles Home Staging: Geht es um die Vermarktung geplanter oder im Bau befindlicher Projekte, kann ein virtuelles Home Staging helfen. Dabei erstellt der Home Stager mittels bestimmter Computerprogramme realistisch wirkende Einrichtungsvorschläge für die künftige Immobilie.
• Home und Business Styling / Redesign: Hierbei handelt es im Gegensatz zum Staging nicht um eine Verkaufsförderungsmaßnahme, sondern um eine Einrichtungsberatung für die weiterhin selbst genutzten privat oder gewerblich genutzten Räume. Bei der Umgestaltung stehen somit die persönlichen Vorstellungen des Auftraggebers im Fokus. Ein Home Styling oder Redesign kann kleine Änderungen, aber auch eine komplette Neumöblierung umfassen.

Erfahrungen besagen, dass sich eine gestagte Immobilie binnen drei Monaten verkaufen lässt. Dadurch können laufende Kosten wie Wasser, Heizung, Strom und Hypotheken gespart werden. Zugleich lassen sich in der Regel bei einer durchschnittlichen Immobilie etwa 20 Prozent auf den ursprünglichen, realistisch eingeschätzten Verkaufspreis aufschlagen – bei einem finanziellen Einsatz von etwa ein bis drei Prozent des Verkaufswertes für das Home Staging zuzüglich Material- und Handwerkerkosten.