Setzrisse und Putzrisse: So handeln Sie richtig

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Aktualisiert: 29.09.2025
Inhaltsverzeichnis

Woran erkenne ich einen Setzriss?

Ein Setzriss ist ein Bauwerksriss, der durch das Setzen des Baugrunds oder des Gebäudes selbst entsteht. Hier die typischen Merkmale: 

  • Schräg oder diagonal verlaufend, oft von Fenster- oder Türöffnungen ausgehend
  • Manchmal auch entlang von Mauerkanten oder Fundamenten
  • Reichen oft tief ins Mauerwerk (nicht nur in den Putz)
  • Breite von >0,3mm bis mehrere Millimeter
  • Länge: häufig über 20–30cm
  • Auftreten an tragenden Wänden oder an statisch belasteten Punkten
  • Häufig im Kellerbereich, an Außenwänden, Ecken oder Deckenanschlüssen
  • Oft nach Bauarbeiten, Fundamentveränderungen, Anbauten oder bei älteren Gebäuden (z.B. Setzrisse nach 20 Jahren)
  • Auch nach starken Regenfällen, Baugrundtrockenlegung oder Bodenverdichtungen durch Nachbarbauten
  • Riss verändert sich sichtbar: wird länger oder breiter
  • Kann saisonal „arbeiten“ (z.B. im Frühling stärker als im Winter)
  • Fenster oder Türen klemmen plötzlich
  • Boden oder Decke wirkt uneben
  • Wasser dringt ein oder es bilden sich Feuchtigkeitsflecken

Wie gefährlich sind Setzrisse in der Wand und woher kommen sie?

Setzrisse – auch Setzungsrisse genannt – sind keineswegs harmlos. Ihre Ursache liegt in den meisten Fällen im Baugrund: Nach der Errichtung eines Gebäudes beginnt sich der Boden darunter in einem natürlichen Prozess zu verdichten. Dabei wird das im Boden enthaltene Wasser verdrängt, und der Untergrund senkt sich allmählich ab.

Wie stark und wie lange sich ein Gebäude setzt, hängt maßgeblich von der Bodenbeschaffenheit ab:

  • Sand- oder Kiesböden stabilisieren sich oft schon nach wenigen Monaten.
  • Tonhaltige Böden hingegen können jahrzehntelang „arbeiten“ und Spannungen im Bauwerk erzeugen.

In der Regel sinkt ein Gebäude um etwa 10 bis 15 Millimeter ab. Verläuft diese Setzung gleichmäßig, ist das meist unproblematisch. Kritisch wird es jedoch, wenn die Bodenfestigkeit unter dem Gebäude ungleichmäßig verteilt ist – etwa durch schräg verlaufende Gesteinsschichten oder wechselnde Bodenarten. In solchen Fällen kann es zu Schiefstellungen kommen, die Spannungen erzeugen und letztlich Setzrisse in der Wand verursachen – sichtbar sowohl außen als auch innen.

Auch benachbarte Gebäude können eine Rolle spielen:
Wenn diese ein tieferes Fundament besitzen oder das umliegende Erdreich beim Bau stark verändert wurde (z.B. durch Aushub und spätere Auffüllung), kann dies den Druck im Boden beeinflussen und zu Setzungsrissen am eigenen Haus führen.

Hinweis

Ein Baugrundgutachten vor dem Bau hilft, solche Risiken frühzeitig zu erkennen. Es untersucht die Tragfähigkeit und Homogenität des Bodens. Wird darauf verzichtet, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Setzrisse durch unebenen oder ungeeigneten Untergrund bilden.

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Woran erkenne ich einen Putzriss?

Putzrisse sind im Vergleich zu Setzrissen meist unbedenklich, da sie lediglich die oberste Schicht – die sogenannte Putzschale – betreffen. Sie treten häufig in Neubauten auf, wenn sich das Baumaterial noch setzt oder der Putz noch nicht vollständig ausgetrocknet ist. Aber auch in Altbauten, bei denen die Wände weiterhin „arbeiten“, können im Laufe der Zeit Putzrisse entstehen.

 

Typische Arten von Putzrissen

Es gibt verschiedene Formen von Putzrissen, die sich anhand ihres Erscheinungsbilds unterscheiden lassen:

  • Sackrisse:
    Ca. 10 bis 20 cm lang, verlaufen meist horizontal. Sie entstehen oft durch Spannungen im Putz oder ungleichmäßige Trocknung.
  • Schrumpfrisse:
    Netzartige Rissstruktur mit Breiten bis zu 0,5 mm. Sie entstehen durch das Schwinden des Putzmörtels beim Trocknen.
  • Schwindrisse (auch Fettrisse genannt):
    Feine Haarrisse, meist netz- oder y-förmig, mit Breiten von maximal 0,2 mm. Typisch bei nicht ausreichend „stehenden“ Wänden oder bei zu schneller Austrocknung.

Ursachen für Putzrisse

Putzrisse entstehen häufig durch Verarbeitungsfehler oder durch Eigenschaften des Untergrunds. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Unebene Putzgründe:
    Breite, schlecht vermörtelte Fugen führen zu unterschiedlicher Putzdicke – und damit zu Spannungen.
  • Unterschiedlich saugende Untergründe:
    Materialien mit abweichender Wasseraufnahme können zu ungleichmäßiger Trocknung und Putzfestigkeit führen.
  • Hygrische oder thermische Spannungen:
    Temperatur- und Feuchtigkeitswechsel verursachen Volumenänderungen – z.B. bei durchfeuchteten Leichtbauplatten.
  • Materialwechsel im Untergrund:
    Unterschiedlich reagierende Baustoffe wie Ziegel und Beton verursachen Spannungen durch verschiedene Quell- und Schwindverhalten.
  • Fehlerhafte Armierung:
    Putzgewebe wurden entweder gar nicht oder nur unzureichend überlappt – besonders bei Flächenübergängen kritisch.
  • Zu feuchtes Mauerwerk beim Verputzen:
    Wenn die Wand beim Verputzen noch zu feucht war, kann der Putz später reißen, weil er sich nicht mehr flexibel anpassen kann.

 

Wann ist ein Putzriss bedenklich?

Im Gegensatz zu Setzrissen, die oft länger als 20cm und tiefer ins Mauerwerk reichen, bleiben Putzrisse meist oberflächlich. Dennoch gilt:

  • Putzrisse an Innenwänden sind in der Regel optische Mängel und müssen nicht zwingend saniert werden.
  • Risse an der Außenfassade sollten jedoch zeitnah geschlossen werden, da sonst Feuchtigkeit eindringen und langfristig Bauschäden verursachen kann.

Rissarten sicher unterscheiden: Tabelle & Checkliste

Merkmal Setzrisse Putzrisse
Verlauf Schräg, diagonal Horizontal, netz- oder feinförmig
Tiefe Tief ins Mauerwerk Nur Putzoberfläche
Breite Meist > 1 mm, bis mehrere mm Sehr fein, meist < 0,5 mm
Länge Länger als 20 cm Kürzer als 20 cm
Veränderung im Verlauf Werden breiter/länger im Zeitverlauf Bleiben meist unverändert
Auswirkungen Klemmen von Türen/Fenstern, Statikprobleme möglich Keine funktionalen Folgen
Ort Tragende Wände, Hausecken, Fundamente Überall auf der Putzoberfläche

 

Checkliste 

  • Riss länger als 20cm?
  • Breiter als 0,5mm?
  • Tritt er an tragenden Bauteilen auf?
    → Dann lieber professionell prüfen lassen.

Wann Sie besser einen Profi einschalten sollten

Sind Sie sich unsicher, um welche Art von Riss es sich jetzt eigentlich in Ihrer Wand handelt, sollten Sie einen Bausachverständigen zu Rate ziehen. Gerade bei größeren und tieferen Rissen ist eine richtige Einschätzung wichtig. Ein Bausachverständiger kann eine qualifizierte Analyse durchführen, die auf schwerwiegende Veränderungen im Bauteil verweisen oder Entwarnung geben, dass lediglich eine Schönheitsreparatur nötig ist. 

Analysiert werden dabei folgende Punkte:

  • Rissbreite
  • Risstiefe
  • Verteilung und Verlauf der Risse
  • Rissversatz – verläuft er parallel oder senkrecht zur Bauteiloberfläche?
  • Rissalter

Außerdem kann er eine Einschätzung geben, mit welchen zukünftigen Bewegungen an den Rissflanken zu rechnen ist. Für eine spätere Dokumentation kann der Bausachverständige den Verlauf der Risse auch in Bau- oder Ansichtsplänen der Hausfassade einzeichnen. Sind keine Baupläne mehr vorhanden, kann auch eine Skizze helfen. Auch Fotos und Notizen können für die späteren Sanierungsarbeiten von Nutzen sein.

Häufige Ursachen für Setzrisse

Risse in Bauwerken sind nicht immer ein Anzeichen für schwere Schäden, dennoch sollten sie niemals ignoriert werden. Sie können auf verschiedenste Ursachen zurückzuführen sein und sind oft ein Warnsignal für bauliche Probleme. Bevor Sanierungsmaßnahmen eingeleitet werden, ist es daher ratsam, die Risse von einem Bausachverständigen oder Fachmann genau prüfen zu lassen.

 

Mögliche Ursachen für Risse im Bauwerk:

  • Veränderungen der Lage oder Bodenbeschaffenheit
  • Unterschiedliche Bodenfestigkeit und Lastverteilung
  • Verformungen oder Setzungen des Gebäudes
  • Volumenänderungen und Eigenspannungen in Bauteilen

 

Meist entstehen Setzrisse durch Veränderungen im Baugrund, darunter:

  • Lastbedingte Setzungen oder lastunabhängige Absackungen (z. B. bei Muldenlagen)
  • Hebungen durch Entlastungen im Baugrund
  • Setzungen durch Hohlräume im Untergrund
  • Erschütterungen durch Erdbeben, Sprengungen oder Explosionen
  • Setzungen durch Grundwasserabsenkungen oder Wurzelwasserentzug

Bei Neubauten kommt es immer zu einer gewissen Setzung im Baugrund. Auf festem Fels ist diese in der Regel gering und gleichmäßig. Auf lockerem oder heterogenem Untergrund können dagegen ungleichmäßige Setzungen entstehen, die später Setzrisse verursachen.

Langfristige Auswirkungen unbehandelter Setzrisse

Setzrisse mögen auf den ersten Blick harmlos erscheinen, doch ihre langfristige Vernachlässigung kann ernsthafte Folgen für Ihr Gebäude und seine Bewohner haben. Werden Setzrisse ignoriert, können sich zunächst kleine Risse zu immer größeren Schäden ausweiten und die Bausubstanz nachhaltig beeinträchtigen.

  • Schäden an der Statik:
    Unbehandelte Setzrisse können die Tragfähigkeit des Gebäudes gefährden. Im schlimmsten Fall drohen Teil- oder sogar Totalausfälle von Wandabschnitten oder Decken.
  • Beschädigungen an Fassade und Dämmung:
    Setzrisse öffnen der Witterung Tür und Tor. Regenwasser, Frost und Temperaturschwankungen können durch die Risse eindringen, was die Fassade angreift und zur Ablösung von Putz führt. Gleichzeitig kann Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen, wodurch deren Wirkung stark nachlässt und Energieverluste entstehen.
  • Beeinträchtigung der Haustechnik:
    Auch Haustechnik-Systeme wie Elektroinstallationen, Wasserleitungen oder Heizungsrohre können durch sich ausweitende Setzrisse beschädigt werden. Dies kann zu Funktionsstörungen, Kurzschlüssen oder Wasserschäden führen, die kostspielige Reparaturen nach sich ziehen.
  • Risiken für die Gebäudenutzer:
    Für Bewohner und Nutzer des Gebäudes besteht ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Große oder dynamische Setzrisse können zu herabfallenden Putzstücken oder sogar zu instabilen Bauteilen führen. Zudem begünstigen Risse das Eindringen von Feuchtigkeit, was das Risiko von Schimmelbildung erhöht – eine gesundheitliche Belastung für die Bewohner.

Insgesamt ist es daher essenziell, Setzrisse frühzeitig zu erkennen und fachgerecht sanieren zu lassen, um die langfristige Sicherheit und Werterhaltung des Gebäudes zu gewährleisten.

Wie lassen sich Setzrisse sanieren?

Im Gegensatz zu Putzrissen lassen sich Setzrisse und dynamische Risse weitaus schwieriger auf eigene Faust beheben. Da aber die Auswirkungen enorm sein können, wenn etwas schief geht oder falsch ausgeführt wird, ist es ratsam, diese Sanierungsarbeit in Expertenhände zu geben. Bausachverständige können den Schaden einschätzen und dann ein passendes Sanierungskonzept erarbeiten. Dafür analysiert der Sachverständige zunächst den Riss.

 

Grundlegende Sanierungsschritte:

  1. Riss mit Hammer und Meißel ausfegen und reinigen
  2. Haftgrund oder Nässeschutz auftragen
  3. Riss mit Reparaturspachtel füllen und trocknen lassen (Spachtelmasse finden Sie auch auf Amazon)
  4. Obere Putzschicht aus Zement- oder Kalkzementmörtel auftragen
  5. Armierungsgewebe in die noch frische Putzschicht einbetten, um erneutes Aufreißen zu verhindern
  6. Oberfläche glattziehen und ggf. vor dem Oberputz nochmals anfeuchten oder grundieren

 

Weitere, komplexere Methoden bei größeren Schäden:

  • Rissinjektionen mit Kunstharz oder Zement
  • Bauwerksinjektionen zur Stabilisierung
  • Nachträgliche Dehnungsfugen
  • Rissvernadelung mit Stahlarmierungen
  • Rissüberbrückende Beschichtungen und Hydrophobierungen zur Feuchtigkeitsabdichtung

Es gibt auch Fälle, bei denen es nicht ausreicht, den Riss zu kitten, zu verputzen oder von innen aufzufüllen. Eine weitere Maßnahme kann dann sein, gezielt den Baugrund zu verstärken. Baugrundverstärkung oder Fundamentstabilisierung werden von vielen Baufirmen angeboten.

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Mauerwerksverpressung: Worauf ist zu achten bei Setzungen?

Beschädigte Bausubstanz äußert sich oft durch Feuchtigkeit, Risse im Mauerwerk oder Bodensenkungen. Um lastbedingte Setzungen zu beheben, kommen häufig folgende Maßnahmen zum Einsatz:

  • Bodenstabilisierende Verfahren wie Injektionen oder Verpressungen mit Harzen zur Abdichtung und Stabilisierung
  • Verstärkung des Fundaments, beispielsweise durch Fundamentverbreiterungen

Bei Setzungen durch Hohlräume sind zusätzlich genaue Untersuchungen der Setzungsmulde und deren Ausdehnung notwendig.

 

Verfahren zur Mauerwerkssanierung

Das injizierte Material wird mit einer Membranpumpe unter hohem Druck in das Mauerwerk eingebracht, um Risse abzudichten und Feuchtigkeit zu sperren. Membranpumpen erzeugen bis zu 250 bar Druck und passen sich stufenlos dem Injektionsprozess an. Geeignete Geräte sind Airless-Membranpumpen mit Materialtrichter, Hochdruckschlauch und Injektionspistole.

Hinweis

Eine Auswahl an Membranpumpen zur Mauerwerkssanierung findet sich auch auf Amazon.

Wie lassen sich Putzrisse an Innenwänden ausbessern?

Kleinere Putzrisse an Innenwänden sind meist unbedenklich und können selbst repariert werden. Bei Rissen an Außenwänden sollte hingegen schnell gehandelt werden, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.

Benötigte Materialien:

  • Spachtel und Spachtelmasse
  • Schleifpapier
  • Wandfarbe

Vorgehen:

  • Staub und lose Teile entfernen
  • Spachtelmasse auftragen und glattziehen
  • Nach dem Trocknen Oberfläche schleifen
  • Mit Wandfarbe überstreichen

Sollte der Riss in der Innenseite einer Außenwand sein oder der Untergrund eine unterschiedliche Struktur aufweisen, sollten Sie in die Spachtelmasse zusätzlich ein Armierungsgewebe einbetten. Es kann erneuten Rissen vorbeugen, gerade auch in Bereichen, die starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sind.

Reparatursets und -werkzeuge finden Sie auch auf Amazon oder in jedem Baumarkt.

Wie lassen sich Putzrisse an der Außenfassade reparieren?

Auch Putzrisse in der Außenwand können selbst ausgebessert werden. 

So verschwinden Putzrisse Schritt für Schritt:

  1. Rissige Fassade reinigen: Im ersten Schritt entfernen Sie Verschmutzungen oder Verfärbungen mit einem Hochdruckreiniger. Anschließend gut trocken lassen.
  2. Fassade grundieren: Damit die Farbe später gleichmäßiger und besser haftet, lohnt es sich Fassadengrund aufzutragen. So kann der Untergrund gut verfestigt werden, die Grundierung sorgt für ein gleichmäßiges Saugverhalten.
  3. Fassade streichen: Ab einer Rissbreite von 0,2 Millimeter sollten Sie den Riss zunächst mit einem Rissfüller behandeln. Anschließend können Sie die Wand in der gewünschten Farbe streichen.

Etwas größere und tiefere Putzrisse können auch mithilfe von Fugenfüllprofilen, Haftgrund und Acrylmasse ausgebessert und abgedichtet werden.

Fazit

Risse im Mauerwerk – ob Setzrisse oder Putzrisse – sollten niemals leichtfertig abgetan werden. Während kleine, oberflächliche Putzrisse oft nur optische Makel darstellen, können Setzrisse auf ernsthafte Probleme in der Bausubstanz oder im Baugrund hinweisen. Entscheidend ist, die Ursachen richtig zu erkennen, die Risiken realistisch einzuschätzen und bei Bedarf fachliche Hilfe hinzuzuziehen.

Wer frühzeitig handelt, kann hohe Sanierungskosten, Feuchtigkeitsschäden oder sogar strukturelle Gefahren vermeiden. Eine sorgfältige Planung, geeignete Materialien und regelmäßige Kontrollen helfen, Risse zu verhindern oder rechtzeitig zu beheben.

Ob selbst ausgebessert oder professionell saniert – wichtig ist, die Risse nicht zu ignorieren. Denn nur ein stabiles Fundament sorgt langfristig für Sicherheit, Werterhalt und Wohnqualität.

Mehr zum Thema Risse im Mauerwerk finden Sie in unserem Artikel Risse im Mauerwerk: Was steckt dahinter?

FAQ - Die häufigsten Fragen zu Rissen in der Wand

Im Gegensatz zu oberflächlichen Putzrissen sind Setzrisse deutlich länger und tiefer und deuten auf einen Bauschaden im Mauerwerk oder Boden. Setzrisse sind deshalb deutlich gefährlicher und sollten durch einen Sachverständigen oder Fachmann überprüft werden. Ursachen für Setzrisse können eine ungleichmäßige Senkung in den Baugrund sein oder Bauschaden oder Feuchtigkeit im Mauerwerk.

Oft kommt es zu Setzrissen aufgrund der Bodenbeschaffenheit. Bei einem neu errichteten Bauwerk "setzt" sich dieses für gewöhnlich noch einmal innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Es sinkt also in den Baugrund ein. Wie lange das dauert, hängt dabei von der Festigkeit und Beschaffenheit des Bodens ab. Ist das Gebäude auf Kies oder Sand errichtet, setzt es sich in der Regel schon nach einigen Monaten. Bei Bauwerken auf Tonböden kann es dagegen jahrzehntelang lang dauern, bis die Senkung vollendet ist.

Ein Haus senkt sich dabei um rund zehn bis 15 Millimeter ab. Geschieht dies gleichmäßig, ist das auch kein Problem. Ist der Untergrund allerdings uneben oder weist eine ungleichmäßige Festigkeit vor, weil er zum Beispiel eine Gesteinsschicht mit Gefälle hat, kann eine Schiefstellung entstehen. Und diese Schiefstellung kann zu Rissen im gesamten Gebäude führen.

Viele Fachfirmen sagen, dass Risse noch als akzeptabel gelten und nicht zu bemängeln sind, wenn sie in einer Breite von bis zu 0,1 mm beispielsweise auf geglätteten beziehungsweise glatten Oberflächen auftreten. Oder aber, wenn sie in einer Breite bis 0,2 mm bei einem Strukturputz mit einem Größtkorn größer als drei Millimeter auftreten.

 

Hier kommt es auf die Bodenbeschaffenheit und Bodenfestigkeit an. Bei nichtbindigen, grobkörnigen Böden, wie zum Beispiel Sand und Kies, tritt die Setzung unmittelbar ein, nachdem eine Last aufgebracht draufsteht, auf. Bei bindigen, feinkörnigen Böden, beispielsweise bei Lehm, Schluff oder Ton, setzt sich das Bauwerk infolge ablaufender Konsolidierungsprozesse zeitverzögert. 

 

Anders als Putzrisse lassen sich Setzrisse und dynamische Risse nicht so einfach selbst beheben. Da die Setzrisse aber enorme Auswirkungen auf die Stabilität des Gebäudes haben können, empfiehlt es sich, diese Sanierungsarbeit in Expertenhände zu geben. Bausachverständige können den Schaden richtig einschätzen und dann ein passendes Sanierungskonzept vorbereiten. Dazu prüft er den Riss unter anderem auf Breite und Tiefe, prüft die Wandfeuchtigkeit, nimmt Proben oder analysiert die Bodenfestigkeit.

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