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Badsanierung: 8 Schritte bis zum Traumbad

Inhaltsverzeichnis

Wann wird eine Badsanierung notwendig?

Bei einem in die Jahre gekommenen Badezimmer gibt es Spuren, die sich nur noch mithilfe einer Badsanierung abändern lassen.  Keramik, Armaturen oder Fliesen müssen ausgetauscht werden.

Mögliche Gründe für eine Sanierung:

  • Der Wunsch nach einem altersgerechten Badezimmer. Für diesen Wunsch muss die Sicherheit stark in den Fokus gerückt werden und für eine rollstuhlgerechte Nutzung ist weit mehr nötig. Ein Badezimmer dieser Art drückt durchaus den modernen ergonomischen Charakter eines Mehrgenerationenbades aus. So gibt es beispielsweise eine ebenerdig begehbare und überbreite Dusche, die heute ohnehin gerne in Badezimmern eingebaut wird.
  • Ihr Bad ist unmodern geworden. Was in den 70ern noch der letzte Schrei war, jagt uns heute eher einen Schrecken ein. Fliesen in Senfgelb und wuchtige Armaturen würde man heute so nicht mehr „verbauen“.
  • Lust auf eine kleine Wellness-Oase mit einigen Extras und einer großen verglasten Regendusche.

Badsanierung 1. Schritt: Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen als Heimwerker?

Selbst geschickte Heimwerker kommen bei einer Badsanierung an ihre Grenzen. Dies ist kein neuer Wandanstrich, zur Badsanierung gehört spezifisches Know-How und verlangt Ihnen Fertigkeiten aus den verschiedensten Gewerken ab. Auch wenn Sie durch erbrachte Eigenleistungen einiges sparen können, werden Sie meist nicht umhin kommen, mit einigen Arbeiten, einen Profi zu betrauen. Hinterfragen Sie sich und Ihr Können ehrlich und kritisch und beauftragen Sie für Arbeiten, die Sie selbst nicht leisten können, besser einen Fachmann wie beispielsweise einen Heizungsbauer, Fliesenleger, Elektriker oder einen Trockenbauer.

Um geeignete Handwerker der einzelnen Gewerke zu finden, brauchen Sie nicht zwingend lange zu suchen. Einige Firmen, die sich auf Badsanierungen spezialisiert haben, sind mit Profis der einzelnen Fachrichtungen gut vernetzt und können Ihnen alle Ansprechpartner aus einer Hand vermitteln. Eh Sie mit der Sanierung beginnen, stellen Sie eine sorgfältige Planung auf und berücksichtigen Sie möglichst auch kleine Details.

Badsanierung 2. Schritt: Wie detailliert ist eine Badsanierung zu planen?

Bringen Sie Ihre Vorstellungen, die Ihnen im Hinblick auf Ihre Badsanierung vorschweben, zu Papier. Eine präzise Planung ist, wie bei jeder anderen Sanierungsmaßnahme, die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung. Je besser Sie sich im Vorfeld über Ihre Vorstellungen und Wünsche im Klaren sind, umso effektiver kann beispielsweise ein Erstgespräch mit einem Sanierungsfachmann verlaufen.

Ergänzend zu Ihrem "Wunschzettel" hilft eine maßstabsgetreue Skizze Ihres Badezimmers. Darauf sollten auch die angrenzenden Räume berücksichtigt werden, da sich Wände möglicherweise versetzen lassen und damit die Fläche Ihres Badezimmers erweitert werden kann. Zeichnen Sie auch die Breite Ihrer Badezimmertüre mit ein, die sich eventuell für ein rollstuhlgerechtes Wohnen verbreitern lässt. Darüber hinaus ist es wichtig, in einem Grundriss Heizkörper, Türen und Fenster entsprechend Ihrer Lage einzuzeichnen. Nachdem Sie dies alles berücksichtigt haben, bestimmen Sie nun noch die Verläufe von Wasseranschlüssen und Stromleitungen. Beachten Sie allerdings, dass sich Abwasserleitungen, im Gegensatz zu wasserzuführenden Leitungen, nicht immer dort befinden, wo man sie verorten würde.

Nun tragen Sie in Ihren Grundriss ein, wo sich im zukünftigen Badezimmer Waschbecken, WC, Badewanne und Dusche befinden sollen. Fertigen Sie maßstabsgetreue Papierschablonen der einzelnen Sanitärobjekte an, um sie auf dem Grundriss beliebig hin und her schieben zu können. So gelingt es am besten, sich vorzustellen, wie sich Ihr Traumbad später nutzen lässt. Die Möglichkeiten, durch die Sie Ihr Badezimmer verändern können, sind überaus vielfältig. Durch eine kluge Anordnung können Sie einen langen Raum in einzelne Zonen einteilen, einen kleinen Raum durch Schaffung von Stauraum größer erscheinen lassen und großen Räumen einen wohnlicheren Charakter verleihen.

Schlussendlich sollten Sie bei allen Wünschen und Vorstellungen auch die Kosten auflisten, die durch die von Ihnen geplante Badsanierung voraussichtlich entstehen. Gleichen Sie die Summe mit Ihren finanziellen Möglichkeiten ab und verändern Sie gegebenenfalls noch einmal etwas an der Planung oder streichen Sie das ein oder andere Extra. Bedenken Sie: Dies ist nur eine Kalkulation, die wahren Kosten liegen letztlich meist (etwas) höher.

Badsanierung 3. Schritt: Wie werden die einzelnen Rohbauarbeiten ausgeführt?

Steht Ihre Planung, ist erst einmal die Entkernung des alten Badezimmers an der Reihe. Eine Entkernung bedarf keiner besonderen Kenntnisse und kann getrost auch von Heimwerkern durchgeführt werden. Entfernen Sie die alten Armaturen, klopfen Sie die alten Fliesen von der Wand. Bleiben Rückstände vom einstigen Fliesenkleber, schleifen Sie diese gut ab, denn nur auf glatten Flächen kann ein neuer Fliesenbelag nachhaltig anhaften. Wenn das Badezimmer komplett leer ist und alle Überreste entsorgt sind, können Sie einen neuen Estrich verlegen und Wände und Decken verputzen. Bereiche, für die keine Fliesen vorgesehen sind, glätten Sie mit Feuchtraumspachtel. Anschließend tragen Sie auf diese Flächen speziell für diese Bereiche konzipierten sogenannten wasserdichten Sperrgrund auf.

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Badsanierung 4. Schritt: Wie intakt sind Wasser- und Stromleitungen?

Ist ein Badezimmer erst wieder in den Zustand des Rohbaus zurückversetzt, drängt es sich geradezu auf, an diesem Punkt nach den Wasserleitungen zu sehen und diese gegebenenfalls direkt zu erneuern. In älteren Häusern können Sie sogar auf Bleirohre stoßen, die als gesundheitsbedenklich eingestuft sind und definitiv ausgetauscht werden müssen. Fielen diese Arbeiten zu einem späteren Zeitpunkt, nachdem Ihre Badsanierung abgeschlossen ist, an, wäre Ihr Badezimmer eine neuerliche Baustelle.

Verfügen Sie über fundiertes Fachwissen im Bereich Sanitärinstallationen? Dann können Sie sich um Wasseranschlüsse und alle in diesem Kontext anfallenden Arbeiten kümmern. Wenn Sie in diesem Bereich eher keine fundierten Kenntnisse haben, überlassen Sie die Arbeiten einem Profi; es können sonst immens kostspielige Schäden entstehen.

Elektronik
Sind Sie nicht selbst ausgebildeter Elektriker, sollten Sie mit der Installation der Elektronik in jedem Fall einen Profi beauftragen. Hier gibt es beispielsweise zahlreiche Vorschriften, wie etwa festgelegte Sicherheitsabstände zu Wasserquellen, die es zwingend einzuhalten gilt. Im Bereich der Elektronik können Fehler ein hohes Verletzungsrisiko bis hin zu Personenschäden bedeuten. Daher: Hände weg von der Elektronik. Ein Elektriker realisiert die von Ihnen gewünschte Raumausleuchtung und setzt Steckdosen und Lichtschalter an den vorgesehenen Stellen.

Badsanierung 5. Schritt: Wie werden Vorwandelemente installiert?

Stromleitungen und Wasserrohre lassen sich heutzutage hinter sogenannten Vorwandelementen verbergen. Leitungen werden auf Putz, also vor der Wand, verlegt. Durch im Boden und der Wand montierte Metallständerwerke werden die Rohre und Leitungen für den Betrachter unsichtbar verkleidet. Besonders praktisch an diesem Metallständerwerk ist die schnelle Montage eines WC oder Waschbeckens. Im Vergleich zu früher werden die Sanitärobjekte einfach in die zuvor eingedrehten Gewindestangen eingehängt, eine zum Waschbecken gehörende Armatur wird am Becken selbst montiert.

Vom WC ist noch nicht einmal mehr der Spülkasten zu sehen, er wird von der Verkleidung verborgen. Neben der praktischen und eleganten Optik der Vorwandelemente haben diese einen weiteren positiven Effekt: Es entstehen zusätzliche Ablageflächen.

Upcycling Geben Sie Ihrer Wanne einen neuen Anstrich: Weist Ihre alte Badewanne Kalkspuren oder kleine Schönheitsfehler auf, können Sie sie auch einfach streichen, anstatt sie auszutauschen.

Badsanierung 6. Schritt: Fliesen Sie Wände und Böden

Heute wird, im Gegensatz zu früher, nicht mehr bis unter die Decke verfliest. Häufig werden lediglich die Nassbereiche mit Fliesen versehen, übrige Wände erhalten zum Schutz vor Nässe beispielsweise einen Strukturputz oder sogenannte Dichtschlämme, die größtenteils aus Zement bestehen. Für das Auftragen derlei Wandbelägen beauftragen Sie einen professionellen Verputzer oder Stuckateur.

Eine weitere Option ist das Anbringen sogenannter Feuchtraumplatten, um den Spritzwasserbereich sorgfältig abzudichten. Diese Platten bestehen aus imprägnierten Gipskartonplatten, die verklebt oder verschraubt werden. In der Regel werden zuerst die Wandfliesen verlegt, bevor Dusche und Badewanne eingebaut werden. Dies geschieht aus zweierlei Gründen:

  1. Eine mögliche Beschädigung der Dusche oder Badewanne durch Werkzeug oder Fliesen kann ausgeschlossen werden
  2. Die Erreichbarkeit der Wandflächen ist schlicht einfacher

Für den Bodenbelag gibt es weitere Optionen als das klassische Verlegen von Fliesen. Unter anderem gibt es geöltes Bambus-Fertigparkett oder spezielle PVC-Böden.

Badsanierung 7. Schritt: Wie montieren Sie Dusche und Badewanne?

Sanitärobjekte auszusuchen, ist eine echte Herausforderung. Es gibt eine schier endlose Auswahl an Badewannen und Duschen, die keine Wünsche offenlassen. Demnach finden Sie sicherlich Sanitärobjekte, die sich in Ihrem Badezimmer umsetzen lassen und Ihren Vorstellungen entsprechen. 

Das „in die Wanne steigen, um zu duschen" gehört ja inzwischen glücklicherweise der Vergangenheit an. Heute wird eine Dusche in der Regel ebenerdig installiert, bei Badewannen hingegen hat sich nicht derart viel geändert. Je nach verfügbarem Platz können Sie sich hier inzwischen auch für eine freistehende Badewanne entscheiden, die in hochmodernen Badezimmern gerne auch einmal in exponierter Lage mitten im Raum steht.

Ist das Platzangebot in Ihrem Badezimmer nicht derart luxuriös sondern eher etwas knapp bemessen, kann eine Eckbadewanne die ideale Lösung sein. Stößt eine herkömmliche Badewanne aufgrund ihrer Länge an ihre Grenzen, kann eventuell eine raumsparende Eckbadewanne installiert werden. Eine weitere Option bildet eine von diversen Herstellern angebotene Duschbadewanne, die sich durch eine sichtlich verbreiterte Stelle (Duschzone) zum komfortablen Duschen von herkömmlichen Badewannen unterscheidet.

Expertentipp Wählen Sie für kleine Badezimmer beispielsweise eine zusammenklappbare Duschabtrennung anstelle einer Tür. Dies spart Platz, den Sie anderweitig nutzen können.

Badsanierung 8. Schritt: Wie dichten Sie Fugen richtig mit Silikon ab?

Ein letzter und wichtiger Schritt ist das Abdichten sämtlicher Fugen mit Silikon. Verwenden Sie jedoch unbedingt nur geeignetes Silikon, denn speziell im Nassbereich kommt es auf Produkte an, die ausschließlich für diese Anwendungsbereiche entwickelt wurden.

Vorsicht Haben Sie sich für eine Acrylbadewanne entschieden, verzichten Sie auf Standard-Silikone. Diese würden nicht nachhaltig haften. Im Handel sind zudem spezielle Silikone erhältlich, die eigens für die Abdichtung von Acryl konzipiert wurden.

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