Wandfeuchtigkeit messen: So geht´s richtig!

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Aktualisiert: 23.09.2025
Inhaltsverzeichnis

Wann sollten Sie die Wandfeuchte messen?

Ein muffiger Geruch, dunkle Flecken, abblätternder Putz oder klamme Raumluft sind klare Hinweise für Feuchtigkeit in der Wand. Wer die Wandfeuchte messen möchte, sollte spätestens bei solchen Anzeichen aktiv werden – noch bevor Schimmel sichtbar ist. Auch nach einem Wasserschaden oder bei Altbauten empfiehlt sich eine regelmäßige Feuchtigkeitsmessung der Wand.

Was sind typische Anzeichen für eine feuchte Wand?

An diesen Zeichen können Sie ziemlich schnell erkennen, ob Feuchtigkeit im Mauerwerk besteht:

  • Sichtbare feuchte Stellen oder Verfärbungen
  • Modergeruch trotz Lüftung
  • Salzausblühungen oder bröckelnder Putz
  • Schimmelbildung
  • Temperaturunterschiede oder „Kälteinseln“

Diese Zeichen deuten zwar auf Feuchtigkeit in den Wänden, sie verraten allerdings nicht, wie viel von der Wand tatsächlich feucht ist und ob sie später nicht wieder trocknet. Hier hilft nur eine korrekte Messung der Feuchtigkeit in der Wand. 

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Wie misst man die Feuchtigkeit in der Wand richtig?

Für verlässliche Ergebnisse sollten Sie die Feuchtigkeitsmessung der Wand mit einem kalibrierten Gerät durchführen. Moderne Feuchtigkeitsmessgeräte für Wände arbeiten meist kapazitiv oder resistiv. Wichtig ist die korrekte Handhabung:

  • Gerät vor jeder Messung kalibrieren
  • Senkrecht zur Wand halten, Finger nicht zu nah am Sensor
  • Abstand zu Ecken und metallischen Einbauten halten
  • Mehrere Messpunkte vergleichen

Um ganz präzise Messergebnisse der Feuchtigkeit zu erhalten, bedarf es eines Verfahrens, bei dem Material entnommen wird, wie beispielsweise bei der DARR-Methode. Da die meisten Hausbesitzer allerdings erstmal selbst untersuchen wollen, wie feucht die Wände sind und wo die Feuchtigkeit überhaupt herkommt, bringt ein Feuchtigkeitsmessgerät schon erste Erkenntnisse.

Feuchtigkeitsmessgerät für die Wand: Kosten und wichtige Funktionen

Bevor Sie ein Feuchtemessgerät für Wände suchen, sollten Sie sich aber zunächst einmal fragen, wie oft Sie es auch später noch brauchen werden. Wenn Sie nur einmal die Wandfeuchte messen wollen, lohnt sich die Anschaffung meistens nicht und es ist besser, sich bei einem Bekannten oder Nachbarn ein Gerät auszuleihen.

Wenn Sie aber regelmäßig, also öfter die Feuchtigkeit in den Wänden messen oder einen Trocknungsprozess dokumentieren wollen, so lohnt sich die Anschaffung eines einfachen und guten Feuchtigkeitsmessgeräts auf jeden Fall. Für einen kapazitiven Feuchtigkeitsmesser für Wände, also eines, das die Kapazität des Kondensators angibt, sollten Sie mit Kosten zwischen 70 und 300 Euro rechnen - je nach Funktionsumfang.

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Wollen Sie häufiger die Wandfeuchte messen, weil Ihr Haus beispielsweise durch die Umgebung und Bauart grundsätzlich viel Feuchtigkeit ausgesetzt ist, eignen sich eher hochwertigere Geräte ab 200 Euro. Diese verfügen meist über einen Wertebereich von null bis 200 Digits und können zudem Reihenmessungen durchführen. 

Feuchtigkeit-%-Tabelle: Was ist normal?

Hersteller geben meist Werte in sogenannten Digits an, die mit Tabellen interpretiert werden müssen. 

Eine häufig genutzte Feuchtigkeit-%-Tabelle für Putz und Mauerwerk lautet:

Zustand Digits Feuchtigkeit (%) 
Trocken bis 40 unter 80%
Feucht 40–80 80–100%
Nass über 80 über 100%
Tipp: Verwenden Sie Geräte mit Feuchtigkeit-%-Tabelle für Putz, um die Messwerte besser einordnen zu können.

Welche Arten von Feuchtigkeitsmessgeräten gibt es?

  1. Kugelkopfmessgeräte (zerstörungsfrei)
  2. Geräte mit Einstechfühlern (invasive Messung)
  3. Multifunktionsgeräte mit verschiedenen Sensoren

 

Wichtig: Nicht jedes Feuchtigkeitsmessgerät ist für jedes Material geeignet. Achten Sie beim Kauf auf Angaben zur Nutzbarkeit für Beton, Ziegel oder Putz.

 

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Wandfeuchtigkeit messen lassen: Wann braucht man einen Experten?

Bei größeren Schäden, unklarer Ursache oder im Streitfall (z.B. Mietwohnung) empfiehlt sich eine professionelle Feuchtigkeitsmessung der Wand durch einen Gutachter. Nur so lässt sich gerichtsfest feststellen, wie hoch die Feuchtigkeit in der Wand wirklich ist – und woher sie stammt.

Fazit: Wandfeuchtigkeit messen lohnt sich frühzeitig

Die Feuchtigkeit in der Wand zu messen ist kein Hexenwerk – mit einem geeigneten Feuchtigkeitsmessgerät für Wände, etwas Übung und einem klaren Blick auf die Messergebnisse können Hausbesitzer selbst viel tun, um Bauschäden zu vermeiden. Mehr zum Thema Feuchtigkeit können Sie in unserem Ratgeber Bautrocknung: Feuchte Wände, Böden und Decken richtig trockenlegen und in unserem Fachartikel Feuchte- und Schimmelbeseitigung erhalten die Bausubstanz... nachlesen.

FAQ – Die häufigsten Fragen zu feuchten Wänden

Der Geruch ist schon mal ein gutes Erkennungsmerkmal. Riecht es muffig bis modrig und vergeht der Geruch auch nicht nach dem Lüften, scheint das Mauerwerk zu viel Feuchtigkeit in sich zu tragen. Auch klamme Kälte in den Räumen, dunkle oder feuchte Stellen an den Wänden bis hin zu Schimmel sind eindeutige Merkmale für feuchte Wände.

Ja. Da aber Geruchs- und Tastsinn keine eindeutigen Erkenntnisse liefern, sollten Sie hier zu einem Feuchtigkeitsmessgerät greifen. Je nach Funktionsumfang kann ein Gerät ungefähre bis sehr präzise Werte nachweisen und so anzeigen, ob eine Wand trocken, feucht oder nass ist. 

Einfache Messgeräte gibt es schon ab 20 Euro. Benötigen Sie ein präziseres, weil Sie die Ursache der Feuchtigkeit herausfinden oder dokumentieren wollen oder weil Ihre Immobilie oft viel Feuchtigkeit ausgesetzt ist, lohnt der Kauf eines besseren Geräts. Hier sollten Sie mit Kosten zwischen 70 und 100 Euro für ein Kugelmessgerät rechnen. Vor dem Kauf sollten Sie allerdings überlegen, wie oft Sie das Feuchtigkeitsmessgerät nutzen und für welche Einsätze Sie es brauchen. 

Ein Feuchtigkeitsmessgerät ist kein Hexenwerk: Einfach das Gerät an die Wand halten und messen - am besten an unterschiedlichen Stellen. So lässt sich herausfinden, ob die ganze Wand oder nur ein Teilbereich feucht ist. Handelt es sich nur um einen bestimmten Bereich, können Sie die Messabstände hier enger wählen. Die Feuchtigkeit wird dabei in Digits gemessen. Hierbei handelt es sich um dimensionslose Vergleichswerte, die trockene, feuchte und durchnässte Baustoffe unterscheiden. Digits geben daher nicht absolute Werte an, sie eignen sich aber im Vergleich mit anderen Messungen. Eine feuchte Wand zeigt rund 40-80 Digits an.

  • Bei normalen Innenwänden gilt ein Feuchtigkeitsgehalt von 0–3 % als unkritisch.
  • Werte von 3–6 % sind erhöht und sollten beobachtet werden.
  • Ab 6 % oder höher besteht ein hohes Risiko für Schimmelbildung und Bauschäden.
  • Zusätzlich ist die Luftfeuchtigkeit wichtig: Liegt sie dauerhaft über 60 %, steigt das Risiko ebenfalls.

Praxis-Tipp: Bei auffällig hohen Messwerten mehrere Stellen prüfen, um lokale Feuchtequellen (z. B. Rohrbruch, Wärmebrücken) auszuschließen oder zu bestätigen.

Ja, es gibt sichtbare und fühlbare Anzeichen, die auf feuchte Wände hindeuten:

  • Dunkle Flecken oder Verfärbungen an der Wand
  • Abblätternder Putz oder Tapete, Salzausblühungen
  • Modriger Geruch oder muffige Luft
  • Kühle Wandoberflächen im Vergleich zur Raumtemperatur
  • Schimmelbefall in Ecken oder hinter Möbeln

Diese Anzeichen ersetzen keine Messung, geben aber einen Hinweis, dass eine genaue Feuchtemessung sinnvoll ist.

  • Kapazitive (berührungslose) Messgeräte:
    • Messen nur die obersten 1–3 cm der Wand.
    • Eignen sich gut für eine schnelle Orientierung, sind aber nicht immer aussagekräftig für tiefere Durchfeuchtung.
  • Geräte mit Einstechsonden (Widerstandsmessung):
    • Messen punktuell in Bohrlöchern oder offenen Stellen bis ca. 2–5 cm Tiefe.
  • Professionelle Messungen (CM-Methode oder Darr-Methode):
    • Erfassen die Feuchte im Kernmaterial und sind daher deutlich genauer – werden meist von Gutachtern genutzt.

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