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Florian J. Fischer

Hauskauf: Welche Kosten fallen an und wie kann Geld gespart werden?

Inhaltsverzeichnis

Miete oder Hauskauf?

Viele träumen davon, irgendwann eine eigene Immobilie zu besitzen. Kommt es dann zur Planung, schrecken die meisten jedoch vor den hohen Preisen zurück und bevorzugen eine Immobilie zu mieten. Diese Reaktion ist jedoch nicht immer angebracht. Die Miete glänzt zwar mit ihren kurzfristig gesehenen niedrigeren Kosten, doch der Kauf einer Immobilie kann sich langfristig sehr lohnen. Besonders im Rentenalter, wenn die Immobilie abbezahlt ist, fallen nur noch wenige Kosten an oder die Immobilie kann als zusätzliche Einnahmequelle genutzt werden.

Ob sich ein Hauskauf im Gegensatz zur Miete rentiert, kann jedoch pauschal nicht beantwortet werden, da es sowohl vom Objekt, als auch dessen Lage abhängig ist.

Die Kosten eines Hauskaufes

Bei einem Hauskauf fallen viele verschiedene Kosten in einer unterschiedlichen Höhe an. Grundsätzlich können sie in zwei Kategorien unterschieden werden:

  • Die Kaufsumme unterscheidet sich je nach Anbieter, Objekt, Lage und vielen weiteren Faktoren.
  • Die Nebenkosten fallen beim Hauskauf an und müssen ebenfalls immer gezahlt werden.

Die Nebenkosten setzen sich dabei meist aus vielen verschiedenen Kosten zusammen, beispielsweise:

  • Grunderwerbsteuer: Diese Kosten betragen meist zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises.
  • Notar- und Grundbuchkosten: Während des Kaufabschlusses steht einem häufig ein Notar zur Seite. Diese übernimmt beispielsweise den Eintrag in das Grundbuch, samt Löschung von Grundschulden oder dem Eintragen von Wegerechten. Die Kosten hierfür sind nicht einheitlich geregelt, betragen jedoch meist etwa 1,5 Prozent des Kaufpreises.
  • Maklerprovision: Viele Käufer erhalten während dem Kauf einer Immobilie Unterstützung eines Maklers. Dieser kann mit seiner Fachkenntnis verschiedene Aufgaben erledigen, wodurch nicht nur Geld, sondern auch Zeit gespart werden kann. Die Kosten für einen Makler können zwischen drei und sechs Prozent des Kaufpreises betragen.
  • Kosten für Umbau, Modernisierung, Sanierung: Soll ein Bestandsgebäude gekauft werden, fallen meist Umbaukosten an. Besonders bei alten Immobilien kommt es zusätzlich zu Modernisierungs- und Sanierungskosten. Je nach Ausstattung und Zustand des Gebäudes können diese zwischen 15 und 40 Prozent des Kaufpreises betragen.
  • Sicherheitsrücklage: Bei einem Hauskauf sollte in jedem Fall eine Sicherheitsrücklage gebildet werden. Diese dient dazu unvorhersehbare Kosten abzudecken.

Wie viel Eigenkapitel wird für einen Hauskauf benötigt?

Bei all den anfallenden Kosten fragt sich meist jeder, wie viel Eigenkapital für den Hauskauf genau benötigt wird. Grundsätzlich wird ein Eigenkapitalanteil von etwa 20 bis 30 Prozent empfohlen. Es gilt jedoch: Je mehr, desto besser. Mit einem höheren Eigenkapitalanteil wird nur eine kleinere Kreditsumme benötigt, die Schulden sind schneller abbezahlt und der Kredit fällt mit günstigeren Konditionen an. Das hierfür benötigte Eigenkapital kann aus Bargeld, Kontoguthaben, Wohneigentum, Aktien, Wertpapieren, Fonds oder aus der Pensionskasse stammen.

Dennoch wird nicht zwingendermaßen Eigenkapital für einen Hauskauf benötigt. Häufig gewähren Banken Käufern auch ohne Eigenkapitalanteil einen Kredit. Hierfür muss der Darlehensnehmer jedoch häufig bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

  • Der Darlehensnehmer sollte ein hohes, sicheres und festes Einkommen aufweisen können.
  • Ein sicherer Arbeitsplatz kann sich positiv auswirken.
  • Eine gute Bonität des Darlehensnehmers, beispielsweise in Form einer SCHUFA-Auskunft, ist von Vorteil.

Der Hauskauf ohne Eigenkapital geht jedoch meist mit mehr Nachteilen einher, als wenn Eigenkapital miteingebracht wird. So muss der Kredit länger abbezahlt werden und die Zinsen sind hoch. Zudem können sich viele das Abbezahlen der Raten nicht leisten.

Wie kann Geld gespart werden?

Da ein Immobilienkauf mit Eigenkapital sicherer ist als ohne, wollen viele auf diese Möglichkeit zurückgreifen. Da sie jedoch über nicht viel Eigenkapital verfügen, gilt es, Geld zu sparen. Mit folgenden Tipps kann langfristig Geld gespart werden:

  • Überblick verschaffen:
    Viele haben ihre Finanzen nicht im Blick, wissen nicht welche Schulden noch abzubezahlen sind oder welche Fixkosten regelmäßig anfallen. Aus diesem Grund sollte in einem ersten Schritt ein Überblick geschaffen werden. Hierbei ist das monatliche Netto-Haushaltseinkommen mit den monatlichen Ausgaben gegenüberzustellen. So lässt sich ermitteln, wie viel Geld zum Sparen zur Verfügung steht.
    Übrigens: Banken prüfen bei einem Antrag für ein Darlehen den Einkommensnachweis des Darlehensnehmers. Aus diesem Grund ist es sinnvoll sich diesen vor einem Darlehensantrag selbst ausführlich anzuschauen.
  • Rücklage bilden:
    In jedem Fall sollte eine Rücklage gebildet werden. Diese dient dazu unvorhergesehene Kosten zu decken, ohne dass zusätzlich Schulden anfallen.
  • Die Höhe der Sparraten:
    Möglichst schnell viel sparen - so gehen viele an das Sparen heran und setzen ihre Sparraten dementsprechend hoch. Dies gilt es jedoch zu vermeiden, da hierbei das Risiko eingegangen wird, dass andere Kosten auf Dauer nicht mehr gedeckt werden können.
  • Förderungen nutzen:
    Es gibt unterschiedliche Förderungen, die beim Kauf einer Immobilie in Frage kommen. Um diese später nutzen zu können, gilt es, sich rechtzeitig darum zu kümmern und alles Notwendige dafür in die Wege zu leiten.

All diese Schritte zeigen, dass beim Sparen auf einen Immobilienkauf auch die Planung eine sehr wichtige Rolle spielt.

Hauskauf: 4 Möglichkeiten, um Geld zu sparen

Ist geklärt, wie viel Geld regelmäßig gespart werden soll, kommt es zur Aufstellung eines Sparplans. Hierbei ist auch wichtig zu klären, wie das Geld gespart werden soll. Nachfolgend sind vier beliebte Möglichkeiten beschreiben:

  • Tagesgeldkonto:
    Das Tagesgeld ist das Geld auf dem Tagesgeldkonto. Der Nutzer hat jederzeit darauf Zugriff und kann täglich Geld einzahlen, wie auch abheben. Diese Flexibilität ist ein deutlicher Vorteil des Tagesgeldkontos. Die Bank kann jedoch jederzeit die Zinsen bei einem Tagesgeldkonto ändern und meist ist hier nur eine geringe Rendite erhältlich.
  • Festgeldkonto:
    Ein Festgeldkonto ist ein Konto mit einer definierten Laufzeit. In dieser Laufzeit hat der Nutzer meist keinen Zugriff auf sein Geld. Dadurch hat er weniger Flexibilität als bei einem Tagesgeldkonto. Dennoch gehen mit einem Festgeldkonto einige Vorteile inher. So gibt es hier meist höhere Zinssätze.
  • ETFs:
    ETFs sind besonders in den letzten Jahren sehr beliebt geworden. Grund hierfür ist meist die höhere Rendite, die damit erwirtschafteet werden kann. Ein ETF ist ein Indexfonds, der einen Index nachbildet. Es werden verschiedene Anteile gekauft und zu einem späteren Zeitpunkt wieder verkauft. Dies kann bei einem positiven Verlauf der Kurse sehr lukrativ sein. Bei ETFs ist im Gegensatz zum Tagesgeld und Festgeld jedoch das Risiko höher. Bei einem negativen Verlauf der Kurse kann es auch zu einem Verlust kommen.
  • Bausparvertrag:
    Früher war auch der Bausparvertrag eine besonders beliebte Form, um Geld zu sparen. Hierbei wird Eigenkapital meist über eine Laufzeit von sieben bis acht Jahren gespart und die Zinsen werden im Vornherein festgelegt. Da heutzutage jedoch die Zinsen von normalen Krediten nicht mehr so hoch wie früher sind, verlieren Bausparverträge zunehmend an Beliebtheit.

Kosten sparen beim Hauskauf: Worauf ist zu achten?

Egal ob eine Immobilie mit oder ohne Eigenkapital gekauft wird: Es können in jedem Fall Kosten bei einem Hauskauf gespart werden. Hierbei ist auf folgendes zu achten:

  • Die Lage:
    Immobilien in beliebten und zentralen Orten sind meist teurer als Immobilien auf dem Land. Häufig gibt es Schnäppchen in der sogenannten B-Lage. Diese kosten weniger und dennoch ist eine gute Infrastruktur vorhanden.
  • Der Kaufpreis:
    Der auf Anzeigen ausgeschriebene Kaufpreis ist meist nicht als fix anzusehen. Häufig lassen die Verkäufer noch mit sich verhandeln. Besonders Verkäufer, die schnell Geld benötigen, gehen auf Verhandlungen ein. Auch bei Zwangsversteigerungen sind oft Schnäppchen zu finden. Um keinen Fehler zu begehen, sollte jedoch immer ein Immobiliengutachter beratend zur Seite stehen.
  • Fremder Boden:
    Soll das Haus selbst gebaut werden, fallen für das Grundstück hohe Kosten an. Um diese zu sparen, kann ein Haus auch auf fremdem Boden errichtet werden. Hierbei wird das Grundstück gepachtet. Damit lassen sich oft bis zu 100.000 Euro sparen.
  • Einfachheit:
    Bei einem Hausbau gilt: Je einfacher desto besser. Eine Grundausstattung mit guter Qualität ist günstiger als extravagante Lösungen. Genauso verhält es sich bei der Architektur des Hauses: Einfache Formen sind nicht nur im Bau günstiger, sondern verursachen später auch weniger Wärmeverluste. Auf Erker und Türme sollte aus diesem Grund verzichtet werden.
  • Eigenleistung:
    Bei einem Hausbau machen die Arbeitskosten einen Großteil der Kosten aus. Können verschiedene einfache Aufgaben, wie das Tapezieren oder Streichen der Wände selbst übernommen werden, lassen sich viele Kosten sparen.

Der richtige Immobilienmakler an Ihrer Seite

In manchen Situationen ist es wichtig den richtigen Experten an seiner Seite zu wissen. Besonders, wenn es um etwas so Wertvolles, wie eine Immobilie geht. Der örtliche Immobilienmakler beantwortet gerne Ihre Fragen.

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